Studie der TU Berlin: Studios kooperieren stärker mit Aggregatoren

Für viele Fitnessstudios ist die Frage der Zusammenarbeit mit Aggregatoren zum Bestandteil des Tagesgeschäfts geworden. Wie Studios die Entscheidung treffen, ob und mit welchen Aggregatoren sie kooperieren, hat die Technische Universität Berlin in einer Studie untersucht.

Immer mehr Fitnessstudios in Deutschland setzen auf Aggregatoren, also einen Dienstleister, der für seine Kunden verschiedene Angebote auswählt, sie zusammenstellt und ihnen zum Kauf anbietet. Zwei Drittel der Betreiber kooperieren laut der Studie bereits mit einem Aggregator.

Für die Studie befragte die TU Berlin Entscheider aus Fitnessbranche, wie zum Beispiel Betreiber oder Eigentümer. Berücksichtigt wurden sowohl Betreiber in kleinen, mittleren und große Städten. Insgesamt machten 327 Teilnehmer mit.

Steigende Mitgliederzahlen

59 % gaben an, bereits bei der Mitgliedergewinnung eine ganz bestimmte Zielgruppe zu adressieren. Die von ihnen geschätzte durchschnittliche Zahlungsbereitschaft der Kunden liegt bei 72 € pro Monat.

Die Mehrheit der Betreiber (56 %) verzeichnen steigende Zahlen, nur 5 % registrieren Kundenverlust. Trotz der guten Tendenzen sind 61 % der Betreiber nur „mäßig zufrieden”.

So wählen Fitnessstudiobetreiber ihre Dienstleister aus

Die Gesamtentscheidung der Betreiber für oder gegen die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister wird durch drei Attribute maßgeblich bestimmt:

  • Umsatzpotential pro Aggregatorkunden
  • Kundensegment: wird B2B oder B2C bedient?
  • Partnernetzwerk: ist der Aggregator national oder regional vertreten?

Weitere Attribute (z. B. Marktposition, Breite der angebotenen Sportarten) fließen eher weniger in die Entscheidung mit ein.

Aus der Studie geht auch hervor: Generell bevorzugen Betreiber, Risiko und Potenzial nicht mit dem Aggregator zu teilen (z. B., fixes Vergütungsmodell). Damit ist die Vergütung transparenter, aber langfristiges Potenzial für übermäßigen Umsatz begrenzt.

Eine starke Marktposition des Aggregators wird außerdem grundsätzlich positiv bewertet. Anlagen aus kleinen Städten jedoch ziehen einen „Nicht-Top-3“ Anbieter vor, was durch die Präferenz für ein lokales Netzwerk begründet ist. Betreiber mit bestehenden Kooperationen jedoch ziehen Top 3 Anbieter vor.

Bildquelle: © Blue Planet Studio – stock.adobe.com
Grafik: © TU Berlin

Der Autor

  • Dennis Bechtel

    Dennis Bechtel studierte Germanistik und Anglistik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Er arbeitete als freier Journalist und Texter in NRW und war u.a. als Marketing Specialist mit dem Schwerpunkt PR in einem Konzern tätig. Seit 2023 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Er verfügt über eine Fitnesstrainer B-Lizenz und spielt leidenschaftlich gern Tennis.