Kazuko Yamakawa sitzt lachend an einem Tisch und hält einen Stift in der Hand. Vor ihr liegt ein Buch, in das sie sich augenscheinlich einträgt.
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Wegen der Textile der Hohenberger Chenille-Weberei Feiler kam Kazuko Yamakawa zu Wohlstand. Deshalb möchte sie der Stadt etwas zurückgeben.

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Hohenberg/Eger: Eine kleine Stadt mit großer Gönnerin aus Japan

Hohenberg an der Eger hat in der japanischen Unternehmerin Kazuko Yamakawa eine großzügige Gönnerin. Vor fünf Jahren hat sie der Stadt bereits 3,5 Millionen Euro für ein Seniorenhaus gestiftet, jetzt eine weitere Million für einen Aktivpark.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Von der etwas steifen Formalität, die das Klischee den Menschen aus Japan gerne zuschreibt, ist bei Kazuko Yamakawa absolut nichts zu bemerken. Im Gegenteil: Der 82-Jährigen sind die Emotionen bei ihrem Besuch in Hohenberg an der Eger zur Einweihung des "Sakura Aktiv Parks" deutlich anzusehen. Es fließen Freudentränen. Dass es diesen Aktivpark – eine Mischung aus Kinderspielplatz, Sportpark und Flaniermeile für Senioren – nun gibt, ist ihrer Millionenspende zu verdanken.

Mit Chenille aus Hohenberg zu Wohlstand in Japan

Das kam so: In den 70er Jahren stießen die Unternehmerin aus Tokio und ihr Mann eher zufällig auf die bunten Tücher und Badtextilien der Hohenberger Chenille-Weberei Feiler. Sie brachten sie auf den japanischen Markt – mit über die Jahre immer größer werdendem Erfolg: Heute ist der Name des Unternehmens aus dem Fichtelgebirge laut Marktforschungsdaten 90 Prozent der Japanerinnen geläufig. Yamakawa und ihr Mann haben es dadurch zu einigem Wohlstand gebracht und Feiler in Hohenberg ist heute das letzte verbliebene Unternehmen in Europa, das noch selbst Chenille webt.

Yamakawa will etwas von ihrem Wohlstand zurückgeben

Kazuko Yamakawa wollte etwas zurückgeben an die kleine Stadt, in der ihr Wohlstand begründet liegt. Zwei Dinge hat sie dabei in den Vordergrund gestellt: Es musste etwas sein, das das gesellschaftliche Leben tatsächlich stärkt und es sollte der Stadt keine laufenden Kosten verursachen. So hat die Japanerin bereits 3,5 Millionen Euro für das nach ihr benannte Seniorenhaus gestiftet, das 2017 in Hohenberg an der Eger eröffnet worden ist – und jetzt eine weitere Million für den Aktivpark.

Zusammenhalt in Hohenberg wird gestärkt

Die Stadt an der Grenze zu Tschechien ist mit gut 1.400 Einwohnern eine der kleinsten in ganz Bayern – ohne die großzügige Spende hätte sie sich das Seniorenhaus niemals leisten können, macht Bürgermeister Jürgen Hoffmann deutlich. Seit es besteht, können Seniorinnen und Senioren aus Hohenberg in ihrer Heimatstadt bleiben – und jetzt mit dem Aktivpark direkt aus dem Fenster auf Familien blicken, die mit ihren Kindern spielen.

"Was will man mehr?", fragt Hoffmann - es stärke auf jeden Fall den Zusammenhalt in der Stadt. Der ist Kazuko Yamakawa besonders wichtig: "Zusammenhalt" ist eines der beiden Worte, die sie in ihrer Ansprache mehrmals auf Deutsch einstreut. Das andere ist "Heimat" – so nennt die 82-Jährige Hohenberg an der Eger. Sie deutet außerdem an, dass sie noch weitere Pläne hat. Durchaus möglich also, dass die besondere Geschichte von Hohenberg an der Eger und seiner großzügigen Gönnerin aus dem Land der aufgehenden Sonne noch nicht zu Ende erzählt ist.

Im Audio: Neuer Aktivpark in Hohenberg an der Eger

Seniorenhaus und Aktivpark in Hohenberg an der Eger.
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Seniorenhaus und Aktivpark in Hohenberg an der Eger.

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