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Blaumachen: Was spricht dagegen?

Blau machen: Frau spaziert mit Getränk und Handy
© YAKOBCHUK VIACHESLAV / Shutterstock
Studien zufolge gehen gut zwei Millionen Deutsche schon mal nicht zur Arbeit, obwohl sie nicht krank sind. Alles zum Thema Blaumachen erfährst du hier.

Blaumachen: Einführung

Wenn Mitarbeiter nicht zur Arbeit kommen, obwohl sie weder krank sind, noch einen anderen berechtigten Grund dafür haben, spricht man vom sogenannten Blaumachen. Vielleicht kennst du das noch aus der Schule, wo du unentschuldigt die ungeliebte Physikstunde geschwänzt hast.

Doch während es in der Schule schon mal gehen mag, eine Stunde zu verpassen, kannst du auf der Arbeit nicht einfach wegbleiben oder eher gehen. Deinem Chef und den Mitarbeitern wird es sofort auffallen.

Blaumachen: Weshalb unerlaubt fehlen?

Es gibt zwar keine Statistiken, warum Arbeitnehmer blaumachen, jedoch können folgende Gründe dafür verantwortlich sein:

  • Gebuchter Urlaub oder geplante Unternehmung, aber keine Urlaubstage mehr offen
  • Überzeugung, man hätte es sich aufgrund der Leistungen verdient, mal blau zu machen
  • Zu viele Überstunden aufgebaut, die nicht abgebummelt wurden
  • Keine Motivation/Lust auf die Arbeit

Blaumachen ist keine Bagatelle!

Wer blaumacht, verstößt nicht nur gegen das Arbeitsrecht, sondern verhält sich auch unkollegial gegenüber dem Chef und den Kollegen. Diese müssen nun deine Arbeit mit übernehmen und bauen vielleicht deinetwegen Überstunden auf.

Offiziell ist Blaumachen somit Betrug gegen den Arbeitgeber, da du aufgrund der Krankmeldung eine Entgeltfortzahlung in Anspruch nimmst, die auf einer erschlichenen Grundlage, der vorgetäuschten Krankheit (oder anderer Vorwand), basiert.

Blaumachen: Wie kann der Arbeitgeber dahinter kommen?

In der Praxis ist es schwer, als Arbeitgeber einen Mitarbeiter beim Blaumachen zu erwischen bzw. es ihm nachzuweisen. Wenn du jedoch auffliegst, droht dir eine fristlose Kündigung. Überleg dir also gut, ob es sich lohnt, deinen Job dafür zu riskieren.

  • Krankenkasse kontaktieren: Gerade wenn Arbeitnehmer wiederholt für einen Tag fehlen – oft am Ende oder Anfang der Woche – dann kann ein Arbeitgeber den Medizinischen Dienst der Krankenkassen kontaktieren. Dieser kann dann den Arbeitnehmer selber überprüfen, um zu schauen, ob wirklich eine Krankheit vorliegt.
  • Betriebsarzt: Arbeitgeber haben auch die Möglichkeit, den "kranken“ Arbeitnehmer zum Betriebsarzt zu schicken. Als Arbeitnehmer bist du jedoch nicht verpflichtet, dich vom Betriebsarzt untersuchen zu lassen, sondern kannst dir eine Krankschreibung von einem Arzt deiner Wahl ausstellen lassen.
  • Arbeitnehmer kontrollieren: Gerade wenn du auffällig oft fehlst, kann es passieren, dass der Arbeitgeber dich gezielt auf Social-Media beobachtet, um zu schauen, ob du vielleicht doch eher feiern gehst, statt die Grippe auszukurieren. Auch könnte es passieren, dass dein Vorgesetzter dich zu Hause besucht. Du bist jedoch nicht verpflichtet, detaillierte Auskünfte über die Krankheit zu erteilen und die Arbeitsunfähigkeit vom Chef bestätigen zu lassen.

Blaumachen: Was nehmen Arbeitnehmer als Vorwand?

Gerade, wenn Arbeitnehmer nur einen Tag blaumachen wollen, ist oft keine Krankschreibung für den Arbeitgeber erforderlich. Schon in der Schule gab es klassische "Ausreden“, mit denen sich Schüler einen freien Tag erschlichen haben.

Auch in der Berufswelt kommen folgende Begründungen regelmäßig vor:

  • Familienmitglied verstorben
  • Kind krank
  • Starke Regelschmerzen
  • Kopfschmerzen, Bauchschmerzen etc.

Blaumachen: Ist es das wert?

  • Klar ist: Wenn du vorgibst, dass deine Oma verstorben ist, diese jedoch noch lebt, ist es auf der einen Seite ziemlich pietätlos. Auf der anderen Seite: Was sagst du dann, wenn sie wirklich irgendwann verstirbt?
  • Und wer schon mehrmals blau gemacht hat, weil das Kind angeblich krank war, hat es schwerer sich um das Kind zu kümmern, wenn es wirklich mal krank wird. Du siehst also: Blaumachen ist auch mit Kreativität und Komplikationen verbunden.
  • Zudem kommt, dass nur die wenigsten das schlechte Gewissen komplett wegwischen können. Was nützt dir also der freie Tag, wenn du ihn gar nicht richtig genießen kannst?

Falls du gerne blaumachen möchtest, weil dir der Job überhaupt keinen Spaß mehr macht oder du mit Mobbing am Arbeitsplatz zu kämpfen hast, gibt es natürlich andere Lösungen. Du fragst dich: Wie finde ich den richtigen Job oder wie kann ich richtig kündigen? Wir verraten es dir.

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