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Psychologie 5 Gründe, warum soziale Interaktionen dich wirklich so anstrengen

Introvertierte Frau meditiert mit Kopfhörern: 5 Gründe, warum soziale Interaktionen dich wirklich so anstrengen
© Mariia Korneeva / Adobe Stock
Für manche Menschen kann das Zusammensein mit anderen zwar schön sein, es raubt ihnen aber sehr viel Energie. Woran genau das liegt, kann ganz unterschiedlich sein. Fünf mögliche Gründe.

Das Wichtigste zuerst: Wie sehr soziale Interaktionen dich anstrengen, hängt grundsätzlich mit deinem Persönlichkeitstypen zusammen. Wenn du eher extrovertiert bist, verbringst du vermutlich gerne Zeit in Gesellschaft und ziehst daraus Energie. Introvertierte Menschen dagegen können es zwar im Moment durchaus genießen, mit Freund:innen zusammen oder auf Partys zu sein, aber ihre Akkus laden sie auf, wenn sie alleine sind. Andere Menschen entziehen ihnen eher Energie.

Das Ganze ist ein Spektrum – die meisten Menschen sind ambivertiert, sie bewegen sich je nach Umständen und Tagesform irgendwo auf der Skala zwischen intro- und extrovertiert.

Gehörst du aber zu den eher introvertierten Menschen, dann hast du vermutlich gerne genug Zeit für dich und deine Ruhe. Verbringst du viel Zeit in Gesellschaft, musst du dich irgendwann davon erholen. Aber wie sehr dich soziale Interaktionen anstrengen, kann unterschiedlich sein – und unter anderem von diesen Gründen abhängen.

Darum strengen soziale Interaktionen dich wirklich so an

1. Du bist introvertiert, gibst dich aber extrovertiert

Der nächstliegende Grund ist, dass du introvertiert bist, dich aber so verhältst, als seist du extrovertiert. Vielleicht glaubst du, du wirst als schüchterne:r Langweiler:in abgestempelt, wenn du sagst, dass du mal etwas Zeit für dich brauchst. Vielleicht ist dir aber auch gar nicht so bewusst, dass du zwischendurch Ruhe benötigst, um deine Akkus wiederaufzuladen. Was auch immer dahintersteckt, es sorgt dafür, dass du dir zu wenig Zeit zum Regenerieren gönnst – und deshalb fühlst du dich ständig ausgelaugt.

2. Du hörst nicht auf deine Bedürfnisse

Dir ist vermutlich klar, dass du den eher introvertierten Menschen angehörst, deren soziale Batterie irgendwann leer ist. Aber kann es sein, dass du deine Bedürfnisse nicht gut genug wahrnimmst und zum Beispiel zu lange Zeit mit anderen verbringst oder mit zu vielen Menschen gleichzeitig? Was genau uns am meisten Energie raubt, ist nämlich unterschiedlich. Die einen können gut viel Zeit in Gesellschaft verbringen, solange es mit einer oder maximal zwei Personen ist. Andere stören sich auch an großen Gruppen nicht so sehr, aber soziale Zusammenkünfte dürfen für sie maximal eine oder zwei Stunden gehen. Finde heraus, was für dich am besten funktioniert – und versuche, dein Sozialleben – so gut es eben geht – danach zu gestalten.

3. Du bist 24/7 mit anderen Menschen verbunden

Wir vergessen häufig, dass soziale Interaktionen nicht nur Face-to-Face-Gespräche bedeuten – und noch nicht mal nur tatsächliche Gespräche. Auch WhatsApp-Nachrichten, Instagram-Kommentare oder auch nur -Fotos sowie Notifications von News-Apps sind Formen von Interaktion, die wahnsinnig viel Kraft kosten können. Es kann sehr heilsam sein, das Handy abends für eine Zeit in einen anderen Raum zu legen (lautlos!) und so gar nicht mitzubekommen, was die Welt von dir möchte. Wenn dir dafür die Willenskraft fehlt, könntest du auch Off-Zeiten in deinem Smartphone einrichten, in denen keine oder nur von dir ausgewählte Personen oder Apps durchkommen.

4. Du bist genervt von der Person

Natürlich kann es auch schlicht und einfach mit der Person oder der Gruppe zusammenhängen, wenn du dich nach einem Treffen besonders ausgelaugt fühlst. Vielleicht bist du – möglicherweise unbewusst – genervt von dem Menschen oder seinem Verhalten oder ihr habt einfach nicht mehr so viel gemeinsam. Vielleicht spricht die Person in einer Tour von sich und fragt dich kaum, wie es dir geht. Oder du hast das Gefühl, nicht du selbst sein zu können, sondern bestimmte Themen nur gefiltert besprechen zu können. Das strengt mehr an, als wir oft glauben.

5. Etwas anderes raubt dir im Hintergrund die Energie

Manchmal sind es vielleicht auch gar nicht die sozialen Interaktionen, die dich so anstrengen – zumindest nicht ausschließlich. Vielleicht bist du gesundheitlich nicht auf der Höhe, du hast auf der Arbeit viel Stress oder Probleme in der Familie. All diese Dinge können dein Energielevel beeinflussen – und dafür sorgen, dass dich schon kurze Treffen mit Menschen wahnsinnig anstrengen, die dich normalerweise kaum Kraft kosten, sondern dir vielleicht sogar Spaß machen würden.

So sind soziale Interaktionen (etwas) weniger anstrengend

Hast du für dich einen oder mehrere Faktoren entdeckt, die dazu beitragen, dass Partys oder Treffen mit Freund:innen anstrengender für dich sind, als sie eigentlich sein müssten? Das Wichtigste ist Achtsamkeit: Höre in dich hinein und hinterfrage, was sich gerade gut für dich anfühlt und was nicht. Natürlich lässt sich nicht jede soziale Interaktion vermeiden, etwa im Jobkontext oder in der Familie. Aber vielleicht kannst du die Rahmenbedingungen so anpassen, dass du dich damit wohlerfühlst, oder in anderen Bereichen deines Lebens dafür sorgen, dass du deine Akkus wiederaufladen kannst.

Verwendete Quellen: mindbodygreen.com, psychologytoday.com

Brigitte

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