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England, gegen Ende des 17. Jahrhunderts: Ebenezer Cooke, jungfräulicher Poet und Taugenichts, wird von seinem Vater ins ferne Amerika geschickt, um dort vorzeitig sein Erbe anzutreten, eine Tabakplantage in der Kronkolonie Maryland. Der Dichtkunst aber will Ebenezer nicht entsagen, und so läßt er sich vom Gouverneur der Provinz beauftragen, eine 'Marylandiade' zu verfassen, die den Mut der Siedler im Kampfe mit der herrischen Natur und den schrecklichen Wilden lobpreist. Bevor sein Werk Form annehmen kann, muß der Poet allerdings unzählige Gefahren überstehen. Er wird von Seeräubern…mehr

Produktbeschreibung
England, gegen Ende des 17. Jahrhunderts: Ebenezer Cooke, jungfräulicher Poet und Taugenichts, wird von seinem Vater ins ferne Amerika geschickt, um dort vorzeitig sein Erbe anzutreten, eine Tabakplantage in der Kronkolonie Maryland. Der Dichtkunst aber will Ebenezer nicht entsagen, und so läßt er sich vom Gouverneur der Provinz beauftragen, eine 'Marylandiade' zu verfassen, die den Mut der Siedler im Kampfe mit der herrischen Natur und den schrecklichen Wilden lobpreist. Bevor sein Werk Form annehmen kann, muß der Poet allerdings unzählige Gefahren überstehen. Er wird von Seeräubern ausgesetzt, von Indianern gefangengenommen und von Opiumhändlern erpreßt. Das geerbte Herrenhaus entpuppt sich als Freudenhaus, und mehr als einmal läuft Ebenezer Gefahr, im moralisch verkommenen Maryland seiner Jungfräulichkeit beraubt zu werden. Mit großem Sprachwitz und ungeheurer Fabulierfreude schildert John Barth die aufregenden Abenteuer des Ebenezer Cooke in der allzu früh gelobten Neuen Welt. 'Der Tabakhändler' ist eine tiefsinnige Satire auf die Gründungsmythen Amerikas, genau recherchiert und mitreißend erzählt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Als "Ereignis" feiert Thomas Leuchtenmüller dieses Buch, das bereits 1960 im Original erschien und nun, nachdem es lange vergriffen war, in einer Neuausgabe vorliegt. Der Rezensent ist geradezu hingerissen von der Unverfrorenheit, mit der der amerikanische Autor John Barth einen legendären Abschnitt der amerikanischen Geschichte am ersten Siedlungspunkt Amerikas aufs Korn nimmt und die historische Figur Ebenezer Cooke, der zwischen 1667 bis 1733 lebte, zu literarischem Leben erweckt. Die "spärlichen" historischen Fakten über den Tabakhändler Cooke und die wenigen überlieferten Zeugnisse aus seiner Feder werden für den Autor zu einer Fundgrube, aus der er "hoch reflektierte und bestens unterhaltende Literatur" schafft, so der Rezensent begeistert. Ihn überzeugt die Verwendung "klassischer Elemente des Schelmenromans", die Barth allerdings nur karikierend einsetzt, wie Leuchtenmüller betont. Dabei beeindruckt ihn besonders, dass Barth die für den Schelmenroman durchaus typische Drastik niemals "augenzwinkernd" schildert, sondern die erzählten Gewalttaten, die reichlich vorkommen, stets als "abscheulich brandmarkt". Der Roman bietet mit der Geschichte Cookes ein buntes Gemisch aus Piraten, Indianern und Stürmen auf und vermischt unbekümmert historisch Verbürgtes mit Fiktivem, so der Rezensent amüsiert. Die Übersetzung von Susanne Rademacher lobt er ebenfalls in den höchsten Tönen.

© Perlentaucher Medien GmbH
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