1. bw24
  2. Baden-Württemberg

Hauptzollamt Lörrach entdeckt Elefantenfuß in einem Paket

KommentareDrucken

Beschlagnahmter, als Behältnis umgearbeiteter Elefantenfuß.
Der beschlagnahmte, zum Behältnis umgearbeitete Elefantenfuß wiegt laut Zoll etwa ein bis zwei Kilogramm. © Hauptzollamt Lörrach

Zollbeamte in Weil am Rhein staunten nicht schlecht, als sie entdeckten, was sich in einer Postsendung aus England befand: Der Absender hatte dort einen echten Fuß eines Elefanten deponiert.

Lörrach - Außergewöhnliche Funde gibt es beim Hauptzollamt Lörrach immer wieder. Eine sichergestellte Sendung Anfang Februar dieses Jahres übertraf allerdings alles, was die Beamten bislang erlebt hatten. Von einem „geschmacklosen Präsent“ berichten Mitarbeiter aus Weil am Rhein, wo das Paket gefunden wurde. Der Inhalt: Ein echter Fuß eines Afrikanischen Elefanten, umgearbeitet zu einer Art Behälter mit rotem Samtüberzug.

„Das Paket wurde in England aufgegeben und war für einen Empfänger in der Schweiz bestimmt, welcher sich die Sendung an eine deutsche Abholadresse hatte liefern lassen“, heißt es in der Pressemitteilung des Zollamts. „Die zollrechtliche Abfertigung wurde deshalb im Zollamt Weil am Rhein vorgenommen.“ Die Begutachtung durch einen Sachverständigen habe im Anschluss ergeben, dass es sich um einen Fuß eines Afrikanischen Elefanten handle.

Elefanten: Vermarktung ist wegen ihrer besonderen Gefährdung verboten

Laut Bundesnaturschutzgesetz sind Elefanten streng geschützte und aufgrund der Jagd nach Elfenbein immer noch stark gefährdete Tiere, deren Vermarktung grundsätzlich verboten ist. „Für die Einfuhr des Pakets erforderliche Dokumente konnten durch den Empfänger nicht vorgelegt werden“, so die Behörde.

Da er komplett ausgehöhlt wurde, ist der Elefantenfuß nicht besonders schwer. Wie Maya Jehle, Pressesprecherin des Hauptzollamts, im Gespräch mit der Badischen Zeitung erklärt, wiege der Fuß rund ein, maximal zwei Kilogramm. Der Anblick des Fußes löst bei ihr ein merkwürdiges Gefühl aus: „Man meint, das ganze Tier müsste jetzt noch vor einem stehen, wenn man den Fuß sieht.“

Hauptzollamt Lörrach: Elefantenfuß wird in Asservatenkammer als Anschauungsobjekt genutzt

Nach dem Fund durch das Zollamt liegt die Zuständigkeit nun beim Bundesamt für Naturschutz. Diese ist jetzt die Herrin des Verfahrens, für den Zoll ist der Fall aus Sicht der Ermittlungen beendet. Zunächst wird der Fuß allerdings in der Asservatenkammer des Hauptzollamts Lörrach als Anschauungsobjekt genutzt. Damit will der Zoll Aufklärungsarbeit leisten, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

Was die Zollbeamten in Weil am Rhein zu Gesicht bekommen, ist teilweise alles andere als alltäglich. Im Mai 2022 etwa deckten die Beamten einen Schmuggel von Aquarellbildern im Wert von 5.700 Euro auf. Auch in Konstanz verhinderten Zollbeamte einen kuriosen Schmuggel-Versuch: Ein Oldtimer-Cabrio von Mercedes-Benz im Wert von 250.000 Euro sollte von der Schweiz nach Deutschland geschmuggelt werden.

Auch interessant

Kommentare