Volleyball-Ass Marcus Böhme bei den Olympischen Spielen: Matratze zu klein, Türen zu niedrig.
Mit 2,11 m ist Marcus Böhme (26) der längste deutsche Olympionike in London. B.Z.-Reporterin Ulrike Krieger (1,65 m) traf den Riesen, brauchte für das Gespräch allerdings eine Kiste…
Böhme: „Hier in London ist es auch nicht anders als in Berlin oder sonst wo auf der Welt. Die Betten sind zu kurz, die Türen nicht hoch genug und in der U-Bahn muss ich schief stehen, wenn es keinen Sitzplatz gibt.“ Aber der Mann, der auch auf großem Fuß lebt (Größe 52) und auf dem Bauch schläft, weiß sich zu helfen: „Ich habe mir eine Bettverlängerung rangestellt und mit Decken die Matratze verlängert.“
Sonntag muss der Riese, der sieben Jahre bei den BR Volleys spielte und in dieser Saison bei Friedrichshafen unter Vertrag stand, mit den Volleyballern gegen Russland (12.30 Uhr) ran: „Gegen die haben wir ein Jahr lang nicht gespielt. Das wird gleich ein schweres Ding.“
Und gleich nach Olympia wartet das nächste große Abenteuer. Böhme unterschrieb erst vor zwei Wochen beim italienischen Top-Klub San Giustino (bei Perucia): „Ich spiele dann zum ersten Mal im Ausland, ich war noch nicht da, ich habe noch keine Wohnung. Olympia war erst einmal wichtig.“
Warum Italien und nicht zurück nach Berlin zum Meister? Böhme: „Meine Heimat wird immer einen Platz in meinem Herzen haben, aber erstens hat keine angefragt und zweitens wollte ich in meine Zukunft investieren, auf dem internationalen Volleyballmarkt präsent sein.“
Dazu hält ihn die Liebe mehr am Bodensee als die Sehnsucht nach Berlin: „Mein Freundin Saskia spielt in Friedrichshafen in der Frauenmannschaft und trotz Italien werden wir die Wohnung dort behalten.“