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Extrem-OP

Nathan hat endlich wieder ein Gesicht

Nathan Peters (4) mit seiner Mutter Nancy vor seiner zweiten Operation im Sankt-Joseph-Krankenhaus
Nathan Peters (4) mit seiner Mutter Nancy vor seiner zweiten Operation im Sankt-Joseph-Krankenhaus Foto: Laessig

Aus der ganzen Welt kommen Patienten wie der kleine Nathan zum Chirurgen Dr. Milton Waner nach Berlin.

Dieser Arzt ist die letzte Hoffnung für Kinder, die unter schweren Missbildungen an Gesicht und Hals leiden. Prof. Dr. Milton Waner praktiziert eigentlich in New York. Doch alle zwei Monate fliegt er nach Berlin, um seine jungen Patienten zu behandeln.

Sie kommen mit ihren Eltern aus aller Welt – aus Europa, Indien, sogar aus der Mongolei. Kosten und Kilometer nehmen sie in Kauf. Denn Prof. Waner gilt als der Experte auf seinem Gebiet – der vaskulären Malformationen. „Darunter versteht man Missbildungen des Gefäßsystems, die plötzlich auftreten oder angeboren sind“, erklärt der Mediziner.

Unter seinen kleinen Patienten – Nathan (4) mit seinen Eltern aus Belgien, die in Berlin Hilfe suchen. „Unsere Ärzte konnten nicht mehr helfen, waren ratlos“, erzählt Mutter Nancy. Dabei war Nathan in Belgien schon operiert worden. „Aber nach der OP konnte mein Sohn noch schlechter atmen. Ich wusste mir keinen Rat mehr. Dann sah ich einen Bericht über Prof. Waner im Fernsehen.“

Sie erfuhr, dass der Experte im Vaskulären Zentrum der Kinderklinik des St.-Joseph-Krankenhauses in Tempelhof operiert. Bis zu 90 Patienten behandelt er gemeinsam mit Dr. Lutz Meyer vom Josephinum und Dr. Sergije Jovanovic von der Charité.

Nathans Eltern kontaktierten den Experten. Nur einen Monat später, im September 2009, hatten sie einen Termin. „Die OP fand dann gleich zwei Tage danach statt“, erzählt Nancy. „Nathan hat ein Lymphangiom. Der Hals schwillt an, die Massen drücken auf die Atemwege. Wir haben den Jungen zehn Stunden operiert“, erklärt Waner.

„Schon nach der ersten OP ist mein Nathan ein ganz anderer Junge geworden. Er kann besser atmen, ist fröhlicher“, freut sich Nancy. Die Operation hat 10.000 Euro gekostet. Von der Kasse wird der Eingriff nicht komplett bezahlt. Nathans Eltern mussten in Belgien viel Geld sammeln. Denn Nathan hat noch drei OP-Termine vor sich. „Dann ist er ein ganz normaler Junge, der nicht von anderen angestarrt wird“, sagt Waner. Er ist überzeugt, dass seine Eingriffe nicht nur den Körper, sondern auch die Seele der kleinen Patienten heilen.

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