Mysteriöse Abbuchungen vom Konto: Das müssen Verbraucher wissen

Das dürfen Sie mit Ihrer EC-Karte niemals tun
Plötzlich fehlt Geld vom Konto: Diese Erfahrung haben bereits einige Verbraucher gemacht. Wir erklären, wie Sie sich vor Abbuchungs-Betrug schützen können.

Viele Verbraucher geben Geld aus und merken nichts davon. Abbuchungen für ungewollte Abos oder Produkte, die man nie bestellt hat - das kommt häufiger vor, als viele glauben.

Eine Befragung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die Mastercard 2023 in Auftrag gab, zeigt: Fast jeder vierte Erwachsene in Deutschland (23 Prozent) hat bereits eine ungerechtfertigte Abbuchung bei seinem Kartenherausgeber reklamiert und zurückgefordert. Der meistgenannte Grund: betrügerische Aktivitäten.

Klar ist: Kriminelle haben verschiedene Methoden entwickelt, um Geld von ahnungslosen Bankkunden zu kassieren. Wir erklären, welche perfiden Tricks sie nutzen, worauf Verbraucher achten sollten und wie sie sich schützen können.

Fiese Wohnungs-Masche: Wie ich fast auf einen Betrüger hereingefallen wäre

Vorsicht vor Mini-Abbuchungen

Sie sollten aufmerksam sein, wenn Sie unerwartet kleine Abbuchungen von ihrem Konto bekommen.

Auch bei Mini-Abbuchungen sollten Sie aufmerksam sein.

Getty Images

Brandaktuell ist eine Masche, vor der die Polizei Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) warnt: die sogenannte Ein-Cent-Überweisung. Vermeintlich harmlose Transaktionen dienen dazu, die Gültigkeit eines Kontos zu überprüfen.

Betrüger überweisen genau einen Cent an zufällige IBAN-Nummern. Kommt das Geld nicht zurück, können sie davon ausgehen, dass es sich um ein gültiges Konto handelt. Im nächsten Schritt nutzen sie die verifizierten Daten, um das Konto zu belasten.

Die Polizei Dessau-Roßlau berichtet von einem 70-Jährigen, dem genau das passierte - in umgekehrter Reihenfolge. Der Mann stellte fest, dass jemand einen Cent von seinem Konto abgebucht und kurz darauf zurücküberwiesen hatte, ist in einer entsprechenden Pressemitteilung zu lesen.

Eine Woche später wurden seinen Aussagen zufolge 30 Euro für ein Abonnement für eine "Sportstätte im europäischen Ausland" eingezogen. Der Rentner handelte richtig und zeigte den Betrug an.

Handy gehackt: Fünf Dinge, die Nutzer unbedingt wissen sollten

Betrüger könnten Ihnen auch Geld überweisen

Wichtig ist laut Verbraucherzentrale, Ruhe zu bewahren.

Verbraucher sollten Ruhe bewahren, wenn sie falsche Abbuchungen feststellen.

Getty Images

Neu ist die Ein-Cent-Masche nicht: Schon vor 14 Jahren berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) vom "Ein-Cent-Trick". Für Verbraucher gilt: Regelmäßig den Kontostand überprüfen und die eigene Bank kontaktieren, wenn Ungereimtheiten auffallen.

Ein anderes Problem, von dem immer wieder berichtet wird, sind unwissentlich untergeschobene Verträge. Ein versehentlicher Klick auf Werbebanner, die zum Beispiel in sozialen Netzwerken angezeigt werden, kann ausreichen, um in Abo-Fallen zu rutschen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg emfpiehlt in einem Beitrag, Ruhe zu bewahren. Der Abo-Anbieter muss demzufolge nachweisen, dass der vermeintliche Kunde wissentlich und willentlich einen Vertrag abgeschlossen hat.

Vorsicht vor versteckten Kosten: So schützen Sie sich vor fiesen Abo-Fallen

Identitätsdiebstahl findet auch unter Bekannten statt

Deshalb gibt es seit 2012 auch die sogenannte "Button-Lösung". Verbraucher müssen klar erkennen können, wenn ein "Klick" Geld kostet.

Das bedeutet: Auf einer Schaltfläche muss vor dem Abschluss einer kostenpflichtigen Bestellung oder eines Abos also etwa "zahlungspflichtig bestellen" oder "jetzt kaufen" zu lesen sein. Fehlt eine solche Kennzeichnung, kommt laut Verbraucherzentrale kein gültiger Vertrag zustande.

Natürlich kann es auch sein, dass jemand, der die eigene IBAN kennt, Identitätsdiebstahl betreibt und unter fremdem Namen einkaufen geht. Ein wütender Ex-Partner etwa könnte mit den Daten der früheren Freundin Böses anstellen.

Betroffene können sich allerdings wehren. Eine genehmigte SEPA-Basis-Lastschrift lässt sich innerhalb von acht Wochen widerrufen - ohne Angabe von Gründen. Nicht genehmigte - also vom Kontoinhaber nicht gestattete - Lastschriften sind laut einem Bericht des "Handelsblatts" sogar 13 Monate lang rückbuchbar.

So können Sie sich vor falschen Abbuchungen schützen

Hier lesen Sie Tipps, wie Sie sich vor unerwünschten Abbuchungen schützen können.

Mit diesen Tipps können Sie sich vor unerwünschten Abbuchungen schützen.

Getty Images

Letztlich gibt es mehrere Tipps, um sich vor unberechtigten Abbuchungen zu schützen. Verbraucher sollten vorsichtig mit ihren Bankdaten umgehen und sie nur angeben, wenn es unbedingt notwendig ist.

Bei unberechtigten Abbuchungen gilt es, sofort die eigene Bank zu kontaktieren und Zahlungen zurückbuchen zu lassen. Auch die Polizei kann zu Rate gezogen werden. Um überhaupt Unregelmäßigkeiten feststellen zu können, sollten Verbraucher regelmäßig ihren Kontostand überprüfen.

Experten schlagen Alarm: Mit gefälschten Videospielen verbreiten Kriminelle Malware

Andere Leser interessiert auch: