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KERN: Gefördertes Netzwerk soll Kommunen aus dem MK energieeffizienter machen

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In allen acht teilnehmenden Kommunen sind etwa 40 Gebäude untersucht worden. Photovoltaik-Anlagen sollen, wo immer möglich, die Effizienz verbessern.
In allen acht teilnehmenden Kommunen sind etwa 40 Gebäude untersucht worden. Photovoltaik-Anlagen sollen, wo immer möglich, die Effizienz verbessern. © LN-Archiv

Das Selbstzeugnis fällt durchweg positiv aus, doch außer der Zielvereinbarung, mindestens 15 Prozent der CO2-Emissionen einzusparen, legt das Kommunale Energie- und Ressourceneffizienz-Netzwerk (KERN) nach einem Jahr operativer Arbeit keine genauen Zahlen vor.

Lüdenscheid – Das Bündnis sei aber weit davon entfernt, keine Ergebnisse zu liefern, machen die Mitglieder unisono auf einer digitalen Pressekonferenz deutlich.

Insgesamt acht Kommunen – die Städte Hagen, Halver, Kierspe, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Neuenrade sowie die Gemeinden Herscheid und Schalksmühle – hatten sich 2019 zusammengeschlossen. Gemeinsam mit der Enervie-Gruppe als „Netzwerkmanager und Know-how-Träger“ verfolgt der Zusammenschluss seitdem ein gemeinsames Ziel: Einsparpotenziale bei Ressourceneinsätzen sowie Energieverbräuche für Liegenschaften kennenzulernen und zu verringern.

Neben den Bürgermeistern waren auch Enervie-Vorstandsmitglied Volker Neumann, KERN-Moderator Dirk Depping und die externe Beraterin Prof. Kornelia Drees der digitalen Konferenz zugeschaltet. Für die Expertin für Ingenieurwissenschaftliche Grundlagen am Standort Frechen bei Köln, der Fachhochschule des Mittelstandes, steht die Vernetzung im Mittelpunkt des KERN-Projektes: „Die Digitalisierung ist die Schnittpunkttechnologie.“ Hier könnten viele Synergien erzielt und Prozesse beschleunigt werden, erklärt Drees.

Vernetzung ist im KERN-Projekt nicht nur technisch zu verstehen. Die Vernetzung, der Austausch mit den Nachbarkommunen und auf einen Expertenpool zugreifen zu können, sei der größte Gewinn, sagen alle Bürgermeister mit einer Stimme. „Als kleine Kommune sind unsere personellen Ressourcen begrenzt“, betont Schalksmühles Bürgermeister Jörg Schönenberg. Nur durch die Vernetzung sei es für seine Gemeinde möglich, Gebäude begutachten zu lassen.

Diese Vor-Ort-Termine mit Experten brächten einen großen Nutzen für die Beteiligten. In den Kommunen seien knapp 40 Gebäude – darunter Turnhallen, Schulen, Freibäder, Feuerwehr- und Gerätehäuser – analysiert und begutachtet worden, teilt Andreas Köster, Sprecher der Enervie-Gruppe, mit.

Die koordinierte Zusammenarbeit schätzt auch Bürgermeister Sebastian Wagemeyer: „Wir in Lüdenscheid gehen mit KERN einen neuen Weg in Richtung nachhaltiger öffentlicher Beschaffung.“ Diese von der Stadt eingekauften Dienstleistungen oder Waren setzten eine fachbereichsübergreifende Vernetzung voraus, deren Weichen durch das Projekt gestellt würden, ergänzt Wagemeyer. „Dabei wird auch die spezielle Qualifizierung in Richtung Nachhaltigkeit in diesen Bereichen durch passende Seminarangebote vorangetrieben.“

Die Verzahnung von Digitalisierung, Expertise und Personalschulungen werten die KERN-Mitglieder als großen Erfolg. Um diesen in Zukunft auch messbar zu machen, soll bis Ende des Projektes im August 2023 unter anderem ein kontinuierliches Monitoring entstehen, auf dessen Daten ein Ampelsystem für Ressourcen basieren soll.

Staatlich geförderte Zusammenarbeit

Acht Städte und Gemeinden schließen sich im Jahr 2019 nach und nach dem Kommunalen Energieeffizienz- und Ressourceneffizienz-Netzwerk (KERN) um die Enervie-Gruppe an. Die erste Arbeitssitzung findet am 3. Juli 2019 in Hagen statt. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits etwa 288 000 Euro an Fördermitteln des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zugesagt. Durch die Corona-Pandemie wird das KERN-Projekt um ein Jahr bis August 2023 verlängert. Auf der Homepage www.kern-netzwerk.de sollen gegen Jahresende alle Projekte transparent nachverfolgt werden können.

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