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Celler Sportlerehrung wird umgekrempelt

Extra eingekaufte Show-Acts sollen bei der Celler Sportlerehrung der Vergangenheit angehören.

Extra eingekaufte Show-Acts sollen bei der Celler Sportlerehrung der Vergangenheit angehören.

Stadt Celle. Die beste Nachricht für die Sportler der Stadt Celle vorneweg: Im kommenden Jahr werden ihre Leistungen und Erfolge wieder gebührend gewürdigt. Nach dem heftig diskutierten Ausfall der Sportlerehrung aufgrund der Haushaltssperre in diesem Jahr stimmte der städtische Sportausschuss am Donnerstag einstimmig bei einer Enthaltung dafür, die Tradition einer öffentlichen Wertschätzung wieder aufzunehmen – allerdings in einem kostengünstigeren Format.

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„Wir müssen den Haushalt im Blick haben, aber gleichzeitig die Belange der Sportler berücksichtigen“, schickte Ausschussvorsitzender Joachim Ehlers (CDU) zu Beginn der Diskussion voraus. Die Stadtverwaltung hatte den Politikern vier Varianten vorgeschlagen, die vom kompletten Wegfall über einen Empfang beim Oberbürgermeister bis zu einer öffentlichen Ehrung unter strengeren Richtlinien oder auch einem „Tag des Sports“ in der Regie der Vereine reichte. Letztlich sprach sich der Ausschuss für eine Kombination der beiden letztgenannten Möglichkeiten aus. „Diese Variante kommt einer Neuausrichtung am nächsten. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt dafür“, unterstrich Patrick Brammer (SPD).

„Wir werden uns nun über die Ehrungskriterien Gedanken machen“, sagte Sportdezernent Stephan Kassel. Diese sollen härter ausfallen, um den in Frage kommenden Personenkreis „erheblich zu begrenzen“. Allerdings wolle man nicht die Ehrungsrichtlinien des Landkreises eins zu eins übernehmen, nach denen Sportler erst ausgezeichnet werden, wenn sie mindestens einen dritten Platz bei einer deutschen Meisterschaft belegt haben.

Die städtische Veranstaltung im Rittersaal des Schlosses verschlingt in ihrer bisherigen Form etwa 15.000 Euro. Die Ehrung des Kreises wurde von Kritikern immer wieder als Beispiel für eine kostengünstigere und trotzdem stimmungsvolle Alternative angeführt.

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Das beratende Ausschussmitglied Rolf-Peter Nieber warnte jedoch vor einer reinen „Elitenehrung“: „Auch der Kreismeistertitel im 50 Meter Rückenschwimmen ist eine Leistung“, gab der MTV-Eintracht-Geschäftsführer zu Bedenken.

Ralf Blidon (FDP) und Iris Fiss (Unabhängige) schlugen vor, die Selbtbeteiligung für „Nicht-Sportler“ bei der Ehrung auf 15 bis 20 Euro pro Person anzuheben. Stadtrat Kassel trat jedoch dem Eindruck entgegen, dass bei bisherigen Sportlerehrungen „edle Tropfen und ein üppiges Büffet“ winkten. Die Kosten bewegten sich mit einem auf die Person umgerechneten Betrag von 4,35 Euro vielmehr um „untersten Level“.

Auch am Rittersaal als Veranstaltungsort müsse man nicht festhalten. „Die CD-Kaserne oder die Alte Exerzierhalle sind vielleicht günstiger zu haben“, vermutete Otto Sohnemann vom Kreissportbund (KSB). Selam Hagos (CDU) regte an, private Sponsoren für die Sportlerehrung zu suchen

Neben der Begrenzung der geladenen Sportler und Gäste sollen die Sportvereine selbst ihren Beitrag leisten, um die Kosten zu senken. Teure Show-Acts gehören damit der Vergangenheit an. Das Rahmenprogramm soll von den Aktiven bestritten werden. „Das ist für die Vereine eine gute Möglichkeit, gerade ihre Nischensportarten zu präsentieren“, regte Kassel ein „Schaufenster des Sports“ an. Gemeinsam mit dem KSB will die Verwaltung nun an die Vereine herantreten, ob und in welcher Form sie sich eine Mitwirkung an der Sportlerehrung vorstellen können.

CZ

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