Die Cloud und das Datacenter im Griff Techconsult und FNT über das Infrastruktur-Management hybrider IT-Infrastruktren
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„Die Unternehmen wollen moderne Cloud-Anwendungen einsetzen, ohne dabei auf traditionelle IT-Infrastrukturen verzichten zu müssen.“ Das gehört zu den Ergebnissen einer gemeinsame Studie von Techconsult und FNT. Ein ganzheitliches, modernes IT-Infrastruktur-Management müsste sicherstellen, dass sie dabei wettbewerbs- und geschäftsfähig bleiben. Gar nicht so einfach, da Cloud und On-Premises unterschiedliche Herausforderungen haben.
Im Zuge der Digitalisierung wird zunehmend zwischen traditionellem Betrieb und Cloud-Infrastrukturen unterschieden. Letztlich dienen jedoch beide Formen dazu, Unternehmen und Organisationen bei der Bereitstellung von Technologien und Diensten zu unterstützen.
Für mehr als ein Drittel (35 Prozent) bleibt der Großteil der On-Premises-Infrastruktur erhalten und nur vereinzelte Workloads werden in die Cloud verschoben. Für ein Viertel der Unternehmen (25 Prozent) bleiben hingegen nur die wichtigsten Kernfunktionalitäten On-Premises und der Großteil der Workloads wird in die Cloud migriert. Beide Gruppen wollen durch hybride Infrastrukturen somit das meiste Potenzial aus beiden Betriebsformen herausholen.
Der Status quo der IT-Infrastrukturen in Großunternehmen
Ein wichtiger Unterschied zwischen der klassischen IT-Infrastruktur und der Cloud besteht einerseits darin, wie die Hard- und Software bereitgestellt wird, aber auch wie die Verantwortlichkeiten für die IT-Infrastruktur verteilt werden. Die traditionelle oder lokale IT-Infrastruktur besteht aus Servern, Netzwerkhardware und Softwarelösungen, die On-Premises betrieben werden.
Der Betrieb einer traditionellen Infrastruktur erfordert Platz und bindet IT-Personal, ermöglicht jedoch die Verantwortlichkeiten für die eigenen Systeme im Haus zu behalten. Sie wird in der Regel vor Ort installiert und nur vom Unternehmen selbst genutzt.
Die Vorteile eine On-Premises-Infrastruktur lässt sich wohl wie folgt zusammenfassen: Eine sichere und aufeinander abgestimmte IT-Infrastruktur ermöglicht den Unternehmen enorme Effizienzsteigerungen und die erleichterte Kontrolle.
Die genaue Zusammenstellung der IT-Infrastruktur hängt jedoch stark von den Zielen und Bestrebungen der Unternehmen ab. Dabei legt die Geschäftstätigkeit die Anforderungen des Betriebskonzepts fest. Hierbei wird der funktionale Umfang, die Informationssicherheit, die Verfügbarkeiten und die maximalen Ausfall- sowie Wiederherstellungszeiten bestimmt als auch welche Rechenkapazitäten, Netzwerkübertragungsleistungen sowie Speichertechnologien zum Einsatz kommen müssen, um den Business-Anforderungen gerecht werden zu können.
Verbandelt mit der Cloud
Generell lässt sich festhalten, dass bei Unternehmen mit lokalen Infrastrukturen der Wunsch nach Skalierbarkeit und Ressourcenoptimierung im Zuge der Digitalisierung bestehen bleibt. Die Verwirklichung ist allerdings nur aus einem Zusammenspiel von On-Premises- und Cloud-Technologien zu bewältigen. Der Status quo in den befragten Unternehmen spiegelt genau dies wider.
Die Cloud-Infrastruktur verspricht, durch eine gezielte Auslagerung von Soft- und Hardware die Flexibilität sowie Skalierbarkeit zu erhöhen. Unternehmen müssen die Ressourcen nicht länger selbst bereitstellen oder betreiben. Benutzer können über das Internet auf die Infrastruktur zugreifen. Dabei nutzen Unternehmen die Möglichkeit, IT-Ressourcen per Virtualisierung zu verwenden. Lokale Installationen bedarf es dabei nicht mehr.
Die Cloud-Infrastruktur bietet also einige Vorteile, die bei lokalen IT-Infrastrukturen nicht vorhanden sind. Trotzdem spricht sich nur knapp eins von zehn der befragten Unternehmen (12 Prozent) für eine ganzheitliche Verlagerung in die Cloud aus.
Das Infrastruktur-Management in der Hybridwelt
Die Schlussfolgerung in puncto Infrastruktur-Management dürfte damit klar sein: „Modernes IT-Management muss in der Lage sein, Cloud- und On-Premises-IT-Architekturen gleichermaßen zu verstehen und zu verwalten", fasst Andreas Thieme von der FNT GmbH ( siehe: Kasten) zusammen. „Es sollte die zunehmende Komplexität der Cloud-Landschaft reduzieren und diese mit der On-Premises-Infrastruktur in einer hybriden IT-Landschaft vereinen.“
Laut Thieme stuft nur jedes zweite Unternehmen den Stellenwert des Infrastruktur-Managements derzeit als „sehr hoch“ oder „hoch“ ein. Zu einem ähnlichen Ergebnis komme die Studie bei der Frage nach dem Reifegrad. Lediglich 46 Prozent der Unternehmen sehen ihr IT-Infrastruktur-Management auf einem „sehr guten“ oder „guten“ State of the Art. 54 Prozent der Unternehmen agieren auf einem „mittlerem“, „niedrigen“ oder „sehr geringen“ Reifegrad.
Daraus resultiert, dass auch die Budgetbereitstellung in den Unternehmen nicht auf dem Level ist, das dem Infrastruktur-Management aufgrund seiner Relevanz zukommen sollte. Obwohl das IT-Infrastruktur-Management die Hauptlast des IT-Betriebs stemmt und für den Großteil der technologischen Innovationen zuständig ist, stellen 43 Prozent der Unternehmen nicht ausreichend – 9 Prozent sogar gar keine – monetären Mittel für eine Optimierung bereit.
Dabei sei der Bedarf groß: Ein Drittel der Unternehmen verbringe zu viel Zeit mit der Verwaltung und Wartung der Infrastruktur und 31 Prozent gäben an, dass die genutzte IT-Infrastruktur nicht vollständig für die eigenen Anwendungen optimiert sei, hält Thieme fest. Insgesamt fehle es in 30 Prozent der Unternehmen an Personal und Fähigkeiten, um die Infrastruktur möglichst effizient zu betreiben. Zudem herrsche bei mehr als jedem vierten Unternehmen ein Mangel an Absicherung gegen Cyber-Attacken.
Infolgedessen entstehen vermeidbare, aber gleichzeitig immense Herausforderungen für die Unternehmen innerhalb ihrer kritischen Infrastruktur. Denn zusätzlich haben die IT-Beschäftigen immer mehr Bereiche und Aufgaben, um die sie sich kümmern müssen. Gleichzeitig steigen die Mengen der zu verarbeitenden Daten rasant an und neue Technologien kommen hinzu.
Eine richtige Ressourcennutzung in der IT wird somit heute großgeschrieben. Doch jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) gibt an, zu viel Zeit mit der Wartung und Verwaltung der IT-Infrastruktur zu verbringen. Damit werden die Beschäftigten an Aufgaben gebunden und fehlen bei wichtigen Projekten.
Auf der Wunschliste
Am liebsten wollen IT-Verantwortliche Softwarehilfen, die mehrere vereinzelte Aspekte in einem ganzheitlichen Tool bündeln. Zum einen soll das Tool die Effizienz der IT-Prozesse steigern, ohne dabei mehr Ressourcenaufwand im Unternehmen zu erzeugen (53 Prozent). Zum anderen soll es die Vorgänge für die IT-Infrastrukturbereitstellung und das Lebenszyklus-Management der Infrastrukturelemente optimieren (41 Prozent).
Weiterhin fordern die Unternehmen Skalierbarkeit und Flexibilität. Das umfasst im Wesentlichen einen Hinzugewinn an Reaktionsgeschwindigkeit bei servicerelevanten Veränderungen in der IT-Infrastruktur (43 Prozent). Aber auch die vereinfachte Integration neuer Schnittstellen oder Technologien (41 Prozent) bei der Erweiterung der IT-Struktur zählen hinzu.
Die Unternehmen benötigen zudem ein Tool, dass die Visualisierung der IT-Struktur ermöglicht (40 Prozent). Abschließend wünscht sich jedes dritte Unternehmen (30 Prozent) die Vermeidung von Vendor Lock-in durch anbieter- und herstellerneutrale Tools.
Der FNT-Experte für Dokumentation und IT-Infrastruktur-Management Thieme resümiert: „Die IT-Abteilungen stehen dafür in den Startlöchern. Jetzt gilt es nur noch, die Führungsebenen zu überzeugen. Denn wie die Kurzstudie zeigt, erkennen diese das volle Potenziale der Digitalisierung in vielen Fällen noch nicht an.“
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