Bad Malente-Gremsmühlen (cb). Es ist schon eine traditionelle Veranstaltung, diese Käseprüfung im Lehr- und Versuchszentrum für Milchwirtschaft (LVZM) in Bad Malente. Beim 12. Mal standen insgesamt 56 verschiedene Käsesorten, die von 14 schleswig-holsteinischen Betrieben eingereicht wurden, auf dem Prüfstand. Die Produkte kommen nicht nur von den größeren Molkereien, sondern auch von kleinen Hofkäsereien, die sich aber allesamt seit über 20 Jahren in dem Verein „KäseStraße Schleswig-Holstein“ zusammengetan haben. Getreu dem Slogan des Vereins „Dem Genuss auf der Spur“ produzieren knapp 30 Käsereien entlang der gut 500 Kilometer langen, virtuellen Straße die verschiedensten Spezialitäten aus der heimischen Milch von Kühen, Schafen und Ziegen. „Viele der kleineren Käsereien produzieren mit viel Liebe und Kreativität selbst entwickelte freie Sorten, die dann eben nicht einfach Gouda, Tilsiter oder Edamer heißen, sondern als „Heiße Liebe“, „Dannauer Frohsinn“ oder „Uralter Friese“ auf den Tisch kommen. Der schleswig-holsteinische Käse muss den internationalen Vergleich überhaupt nicht scheuen, dass wird jedes Jahr hier bei der Käseprüfung deutlich“, sagte die Präsidentin der Schleswig-holsteinischen Landwirtschaftskammer Ute Volquardsen.
„Die Käseprüfung ist ein überaus wichtiger Baustein in der Ausbildung der Milchtechnologinnen und -technologen sowie der milchwirtschaftlichen Laborantinnen und Laboranten. Sie lernen von den erfahrenen Prüferinnen und Prüfern, die ebenfalls alle die Ausbildung irgendwann einmal in Malente absolviert haben, worauf es in der Bewertung ankommt. Mit ihnen zusammen können die Schülerinnen und Schüler quasi in die Tiefen der Käsewelt eintauchen. Das Miteinander von Fachkompetenz und Nachwuchsförderung ist eine große Bereicherung für die sensorische Ausbildung“, unterstrich die Leiterin des LVZM, Meike von Bergen die Wichtigkeit der generationsübergreifenden Prüfung.

Allen eingereichten Käsesorten haben die Hersteller eine eingehende Beschreibung zu innerem und äußerem Aussehen, Geruch, Konsistenz und Geschmack beigefügt. „Ob man persönlich einen Käse mag oder nicht, zählt bei der Bewertung überhaupt nicht. Die Prüferinnen und Prüfer beurteilen lediglich die 5 Kriterien anhand der Produktbeschreibung des Produzenten“, erklärte der Vorsitzende des Ehemaligen-Vereins und Betriebsleiter der NordseeMilch e.G., Lutz Kastka.
Gemeinsam wurden von den Profis und dem Nachwuchs Käse um Käse getestet und bewertet. Im Ergebnis waren sich letztlich alle einig. Die Qualität der Käsesorten von der schleswig-holsteinischen Käsestraße ist hervorragend und geht über das normale Standardangebot weit hinaus. Das fand durch die gute Benotung von insgesamt 18 Käsesorten, die alle die Bestnote von durchschnittlich 5 Punkten erreicht haben, seinen Niederschlag.