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Reporter Eutin

Vor den Preetzer Knüddelclub-Damen ist nix sicher

Hingucker zum Schusterfest: Die Knüddelclub-Damen haben der Linde am Wasserstein einen Schal verpasst. Margit Janz (v.re.), Karin Hinrichs, Thea Kehding, Irmgard Lohse und Dorchen Triphan.

Hingucker zum Schusterfest: Die Knüddelclub-Damen haben der Linde am Wasserstein einen Schal verpasst. Margit Janz (v.re.), Karin Hinrichs, Thea Kehding, Irmgard Lohse und Dorchen Triphan.

Preetz. Auf die Idee muss man erst einmal kommen: Einfach mal einen Baum umhäkeln. „Opfer“ dieser bunten Woll-Attacke wurde die große Linde am Wasserstein oberhalb der Wasserrinne. Und das ganz offiziell. Pünktlich zum Schusterfest durften die wollbegeisterten Damen mit Erlaubnis des Umweltamtes ihren großen bunten Patchwork-Schal aus vielen zusammengesetzten Quadraten um den dicken Stamm wickeln. „Wir brauchten mal wieder eine neue Idee“, erzählt Margit Janz, die vor zwei Jahren den Knüddelclub aus der Taufe hob. „Viele Bewohner des Hauses am Kirchsee und auch drei Damen aus der Stadt sind mit dabei – jeder ist bei uns willkommen.“ Alle 14 Tage wird gehäkelt oder gestrickt, gerade so wie jeder kann. „Viele von uns können nur noch gerade aus häkeln“, erklärt Margit Janz und schmunzelt dabei, „aber es geht uns einfach um den Spaß an der Sache.“ Herausgekommen sind schon einige originelle Aktionen der rund zehn Damen (und auch Herren sind natürlich sehr willkommen). Decken für Rollstuhlfahrer, umhäkelte Steine in Fischoptik als Tischdeckenbeschwerer, Sitzkissen, Strickpuppen für die Bewohner des Seniorenheims und Griffdecken für Demenzkranke. „Da haben wir Lockenwickler, Schwämme und Bürsten mit eingearbeitet, da an Demenz erkrankte Menschen häufig mit den Fingern herumnesteln und etwas fühlen möchten.“ Die große Linde war der Wunschbaum von Margit Janz, „so können alle, die daran mitgearbeitet haben das Ergebnis sehen, weil es direkt vor ihrer Tür ist.“ „Für derartige tolle Ideen bieten wir unser Haus gerne als Treffpunkt an“, erklärt Petra Könecke, Leiterin der Gemeindebegegnungsstätte Haus am Kirchsee. „Wir stellen den Kaffee für einen geringen Unkostenbeitrag zur Verfügung, den Kuchen organisieren die Damen selber.“ Und bei den geselligen Treffen kommen immer wieder ungewöhnliche Idee heraus, oder es wird für den Verkauf gestrickt und gehäkelt, denn auch die Wolle will bezahlt sein. So verkauften die Damen auf dem letztjährigen Apfelvergnügen ihre selbstgefertigten Schals, Stulpen und Mützen. „Sogar Propst Faehling haben wir eingekleidet“, lacht Dorchen Triphahn, die einige der 20 mal 20 Zentimeter Patchworkquadrate gefertigt hat. Irmgard Lohse genießt die Geselligkeit und den Spaß der Knüddelclub-Treffen. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat wird von 15 Uhr bis 17 Uhr im Haus am Kirchsee geknüddelt. Die Ideen kommen Margit Janz meistens nachts. „Dann stehe ich auf und denke beispielsweise: das Vogelhäuschen da draußen sieht aber trist aus.“ Nun hängt es bunt umhäkelt neben der Stadtkirche vor dem Eingang der Gemeindebegegnungsstätte und wenn die Vögel sich von dem ersten Schrecken erholt haben, dann wird es sicherlich noch bezogen. Als nächstes möchte der Knüddelclub Fahrräder einhäkeln und würde sich sehr über Fahrradspenden großer und kleiner Räder freuen. „Vielleicht stellen wir die dann in der Stadt auf oder Geschäfte nehmen sie uns als Kundenstopper ab.“ Wie gesagt, nix ist sicher vor den Knüddelclub-Damen.


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