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Jeder dritte A380 wird nach Rissen abgesucht

Neue Risse entdeckt: A380-Flugzeug, Flughafen Le Bourget nahe von Paris. (15. Juni 2009)

Neu entdeckte Risse an Tragflächen des Airbus A380 haben die Flugsicherheitsbehörden aufgeschreckt. Fast ein Drittel der weltweiten Flotte des Grossraumfliegers muss vorsorglich überprüft werden. Das hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (Easa) angeordnet. Die jetzt festgestellten «Risse vom Typ 2» seien «schwerwiegender» als die zunächst gefundenen, teilt die Behörde in Köln mit. Der europäische Flugzeughersteller Airbus war wegen Problemen mit dem A380 immer wieder in die Schlagzeilen geraten.

Ein Airbus-Sprecher in Toulouse sagte, bei zwei der Riesen-Flugzeuge seien «Risse vom Typ 2» festgestellt worden und «bei einer Handvoll Flugzeuge Risse vom Typ 1», die das Unternehmen bereits Anfang Januar erstmals gemeldet hatte. Die Risse seien kein jedoch Sicherheitsproblem, sagte Sprecher Stefan Schaffrath. «Die A380-Flotte ist sicher», erklärte er.

67 Grossraumflugzeuge

Betroffen von den angeordneten Kontrollen sind nach Angaben der Easa A380-Maschinen von Singapore Airlines, Emirates und Air France KLM. Überprüft werden müssten 20 Maschinen der frühesten Baureihen, sagte ein Sprecher der Flugsicherheitsbehörde. Airbus hat insgesamt 67 der Grossraumflugzeuge ausgeliefert.

Das weltweit grösste Passagierflugzeug war 2007 in Betrieb gegangen und wird auch von der Lufthansa geflogen. Die acht A380 der Lufthansa seien von der Anordnung der Easa aber nicht betroffen, sagten ein Unternehmenssprecher. Die Tragflächen der A380 würden im Rahmen der von Airbus empfohlenen Wartung ohnehin überprüft.

Binnen vier Tagen überprüft

Die neu entdeckten «Risse vom Typ 2» in den Tragflächen könnten möglicherweise die bauliche Struktur der betroffenen Flugzeuge beeinträchtigen, teilte die EASA mit. Die angewiesenen Kontrollen sollen in maximal sechs Wochen abgeschlossen sein. Die ältesten A380 mit mehr als 1.800 Flügen müssen laut der Anordnung binnen vier Tagen überprüft werden. Die Anordnung sei eine vorläufige Massnahme, erklärte die Behörde.

Der A380 hat Airbus immer wieder Probleme bereitet. Beim bislang gravierendsten Zwischenfall mit dem Riesen-Flugzeug war Anfang November 2010 bei einem A380 der australischen Qantas Airways kurz nach dem Start in Singapur ein Triebwerk in Brand geraten und auf die indonesische Insel Batam gestürzt. Die Maschine mit mehr als 460 Personen an Bord kehrte jedoch sicher nach Singapur zurück. Verletzt wurde niemand.

Bei einer anschliessenden Überprüfung des Zwischenfalls wurden Öllecks am Rolls-Royce-Triebwerk des A380 als Brandursache festgestellt. Qantas, Singapore Airlines und Lufthansa kontrollierten daraufhin ihre A380-Flotte und liessen sie teilweise am Boden.

dapd/bru