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Trotz Antisemitismus-Vorwurf«Baba News» erhält nun doch die gestoppten Gelder

Merita Shabani (links) und Albina Muhtari moderieren gemeinsam den «Baba News»-Podcast «From System with Love».

Vom Vorzeigeprojekt zum Reputationsrisiko. Die Kehrtwende der öffentlichen Wahrnehmung von «Baba News», dem Onlinemagazin für «Schweizerinnen und Schweizer mit Wurzeln von überall», war abrupt.

Einst ausgezeichnet mit dem Berner Sozialpreis der Stadt, nun inmitten eines Shitstorms, der mehrere ehemalige Unterstützer auf Distanz gehen liess. Auslöser war der Vorwurf der zu einseitigen, antiisraelischen Positionierung nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel. Der Gründerin und Chefredaktorin von «Baba News», Albina Muhtari, und ihrer Stellvertreterin Merita Shabani wurde Antisemitismus vorgeworfen.

Als Konsequenz zog der Kanton Bern seine finanzielle Unterstützung für eine Podcast-Serie des Onlinemediums zurück. Die Gesundheits- und Integrationsdirektion (GSI) von Pierre Alain Schnegg (SVP) hatte das Projekt bereits mit 22’500 Franken unterstützt, sistierte jedoch die letzte Zahlung von 4500 Franken. Bis vor einer Woche. Am 25. März hat die GSI nun doch die letzte Tranche überwiesen.

Meinungen bleiben unterschiedlich

«Baba News» zeigt sich erstaunt über die Überweisung. «Wir wissen nicht, was den Gesinnungswandel bei den Verantwortlichen im Kanton ausgelöst hat», schreibt Chefredaktorin Albina Muhtari in einer Mitteilung.

«Baba News»-Gründerin und Chefredaktorin Albina Muhtari.

Noch Ende Februar habe ein Gespräch zwischen der «Baba News»-Redaktion und Vertretern des Kantons nach einer halben Stunde ohne Resultate beendet werden müssen, so Gundekar Giebel, Leiter Kommunikation GSI. Auch «Baba News» schreibt von «grossen Meinungsverschiedenheiten im Hinblick auf die Medienfreiheit», die während des Gesprächs zum Ausdruck gekommen seien.

Meinungsverschiedenheiten bestehen auch bei der Bedeutung der Auszahlung der verbliebenen 4500 Franken. «Wir gehen davon aus, dass der Kanton seine Fehler eingesehen und dementsprechend gehandelt hat», schreibt «Baba News». Entsprechend freue man sich, auch in Zukunft mit dem Kanton Bern zusammenzuarbeiten.

Etwas nüchterner betrachtet man die Situation beim Kanton. «Das Gespräch Ende Februar hat zu keinem Resultat geführt. Daher kann man aus der Zahlung keine Interpretation ableiten. Ausser, dass man einen Schlussstrich unter das Podcast-Projekt ziehen wollte», sagt Gundekar Giebel.

Keine weitere Unterstützung geplant

Zum jetzigen Zeitpunkt ist keine weitere finanzielle Unterstützung durch den Kanton geplant. Für die aktuelle Förderperiode 2024/25 seien keine Fördergesuche seitens «Baba News» bei der GSI eingegangen. Der Stichtag für die Einreichung der Gesuche war Ende September – und lag damit vor der jüngsten Eskalation im Nahen Osten.

Die Stadt Bern unterstützte das Onlinemagazin bis Ende 2023 mit rund 28’000 Franken. Dabei handelte es sich nicht um Fördermittel im klassischen Sinne, sondern um Auftragshonorare, gebundene Projektbeiträge und um den mit 10’000 Franken dotierten Sozialpreis.

Die Anti-Hatespeech-Kurse der «Baba Academy» sind ein weiteres Tätigkeitsfeld des Onlinemagazins. Für die Kurse haben Stadtberner Schulen der «Baba Academy» bisher ein Honorar von rund 12’000 Franken bezahlt.

Ferner finanziert sich das Onlinemagazin unter anderem durch Mitgliederbeiträge und Werbung über den Instagram-Kanal. Im Jahr 2021 sammelte «Baba News» über die Crowdfunding-Plattform knapp 100’000 Franken.

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