Im SP-Container verfolgte Cap mit Parteikollegen das Fernsehduell zwischen Alfred Gusenbauer und Wolfgang Schüssel.

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STANDARD: Wer hat gewonnen? Cap: Eindeutig Gusenbauer. Schüssel hat verloren, weil er keine Zukunftsthemen auf den Tisch legen konnte. Außerdem hat er sich deutlich von der Wirtschaftskompetenz der ÖVP verabschiedet und lediglich ein Verlängerungsangebot an Karl-Heinz Grasser gebracht. STANDARD: Wo und wie hat Gusenbauer gepunktet? Cap: Er hat gezeigt, dass der Mensch wichtiger ist als Zahlenkolonnen. STANDARD: Das ist doch eine TV- Masche . . . Cap: Nein. Man muss die konkreten Auswirkungen der Politik darstellen, und das hat Gusenbauer getan. Er hat die zentralen Themen der SPÖ durchgebracht, Pensionen, Frauen, Arbeitsplätze, faire Chancen für alle: Da ist Schüssel in die Defensive geraten und nicht mehr herausgekommen. STANDARD: War Gusenbauer so gut trainiert oder Schüssel schlecht vorbereitet? Cap: Das ist keine Frage des Trainings, da wurden zwei Gesellschaftskonzpete abgeglichen. Da hat sich gezeigt, dass Gusenbauer näher bei den Menschen ist. Schüssel hat sich als kaltherziger, zynischer Machtstratege präsentiert, bei dem sich Einzelschicksale in seelenlosen Statistiken niederschlagen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16./17.11.2002)