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Vintage Malden, hier 1979 auf Deutschland-Besuch

 

 

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Anker für eine Hitzkopf: Malden als Pater Barry und Marlon Brando als Terry Malloy, Hafenarbeiter und Preisboxer, in Elia Kazans "On the Waterfront"

 

 

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Nicht immer nur der gutmütige Onkel: Malden in seiner Golden-Globe-nominierten Rolle des Archie Lee im  Südstaatendrama "Baby Doll" (1956) neben Carroll Baker

 

 

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Glückliches Alter mit zahlreichen Ehrungen: 1989 wurde Malden zum Präsidenten der Oscar-Akademie in Los Angeles gewählt, was er bis 1993 blieb. 2004 wurde er mit dem Life Achievement Award der Screen Actors Guild ausgezeichnet, hier posiert er ein Jahr später.

 

 

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Los Angeles - Der US-Schauspieler Karl Malden ist im Alter von 97 Jahren gestorben, teilte die Familie des Oscar-Preisträgers am Mittwoch in Los Angeles mit. Malden, ein profilierter Charakterdarsteller auf der Bühne und in Filmklassikern, ist dem österreichischen Publikum vor allem dank seiner Rolle als Polizist Mike Stone in der erfolgreichen TV-Serie "Die Straßen von San Francisco" (120 Folgen von 1972-77) an der Seite von Michael Douglas gut erinnerlich.

Den Academy Award erhielt der am 22. März 1912 in Chicago geborene Sohn einer tschechischen Mutter und eines serbischen Vaters bereits 1952  für seine Nebenrolle in dem Marlon-Brando-Welterfolg "Endstation Sehnsucht" ("A Streetcar Named Desire"). Ebenfalls unter der Regie von Elia Kazan, mit dem er in den 1940er Jahren bereits am Broadway erfolgreich gearbeitet hatte, hatte er 1947 neben Brando und Vivien Leigh (als Blanche) schon in der Bühnenfassung von Tennessee Williams' modernem Klassiker mitgewirkt.

Auf seine Herkunft war der Mann mit der markanten Nase ("Ich wusste, dass ich kein Hauptdarsteller bin. Schauen Sie sich doch mal mein Gesicht an") zeitlebens stolz: Malden, der eigentlich Mladen Sekulović hieß, war Arbeiter in einer Stahlfabrik und besuchte kurz eine Lehrerausbildung, bevor er 1933 in seiner Heimatstadt die Ausbildung zum Schauspieler absolvierte. In New York hatte er erste Bühnenerfolge, seit 1938 war er mit Mona Greenberg verheiratet, sein Kinodebüt gab er 1940.

Von 1947 an (Henry Hathaways "Kiss of Death") stand er regelmäßig vor der Kamera, wobei die enge Zusammenarbeit mit Kazan damals seine Karriere bestimmte und förderte - nicht zuletzt durch den "Skandal"-Film "Baby Doll" von 1956. In einer Priesterrolle neben Brando war er davor in "Die Faust im Nacken" ("On the Waterfront") beeindruckend - das ergab 1955  eine zweite Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester männlicher Nebendarsteller.

"Ich liebe jeden Film, in dem ich mitgespielt habe, auch die schlechten, jede TV-Serie, jedes Bühnenstück, denn ich liebe meine Arbeit. Sie hält mich auf Trab", hat der Vater von zwei Töchtern einmal zu Protokoll gegeben.  In den 60er Jahren war Malden ein sehr gefragter Character Actor in diversen Genres wie Kriegs-, Gangster- und Westernfilmen (etwa 1964 in John Fords "Cheyenne Autumn") - und dann eben recht gerne für das Fernsehen tätig: 1984 gewann er einen "Emmy" für das TV-Movie "Fatal Vision", zuletzt trat er 2000 in "West Wing" auf. (APA/Reuters/red)