Der neue "Tatort"-Streich heißt "Murot und das Paradies" - und darum geht es: Murot ist in Therapie beim Psychologen. Dann kommen zwei Banker im Geldrausch auf mysteriöse Weise ums Leben: Die Frau ist verdurstet, obwohl sie im Wasser lag. Der Mann erfriert im Sommer in der Stadt. Die Gerichtsmedizinerin sagt, sie seien obendrein in einem Glücksrausch gewesen. Mehr Rätsel geht nicht.

Und Glück ist für den unglücklichen Murot ein gutes Stichwort. Er schleicht sich bei einer Geheimparty von Bankern ein und landet mitten im schönsten Verführungsangebot. Macht die Aussicht darauf, endlich nur noch glücklich zu sein, auch ihn wehrlos? Kommt er da wieder heraus? Zum Glück gibt es seine Partnerin Magda Wächter, die nicht lockerlässt, wenn Murot wieder einmal zu sehr seiner gefährlichen dunklen Seite folgt.

Ulrich Tukur ermittelt als Murot.
Ulrich Tukur ermittelt als Murot.
ORF/ARD/HR/Bettina Müller

STANDARD-Kritikerin Birgit Baumann schreibt in ihrem TV-Tagebuch von einem Ausnahme-"Tatort". "Murot hat in seiner Tatort-Karriere allerhand Irres und Tiefgründiges erlebt. Aber das großartige Spektakel am Sonntag setzt dem Ganzen die Krone auf. Ein Krimi ist das nicht, vielmehr ein Fantasy-Science-Fiction-Thriller, dem durchaus auch die Bodenständigkeit von Murots Mitarbeiterin Magda Wächter (Barbara Philipp) guttut."

ORF/ARD/HR/Bettina Müller

Eine Lobeshymne liest man auch bei der "Augsburger Allgemeinen": "'Murot und das Paradies' ist ein Meisterwerk, das Murots (Ulrich Tukur) ewiges Hadern mit der Welt und seine Suche nach dem Lebenszweck in Sinneseindrücke verwandelt, wie man sie im 'Tatort' noch nie gesehen hat. Die Folge ist ein Gruseltrip ins Unterbewusste, sehr wohl ein Krimi, aber vor allem die Suche nach einer Antwort auf eine Frage, die seit Aristoteles im 4. Jahrhundert vor Christus schon viele Gehirne zermartert hat: Was ist Glück, und was braucht es dazu?"

Und wie sehen Sie den neuen "Tatort" aus Wiesbaden? Top oder Flop? (red, 22.10.2023)