Eine Schwesterveranstaltung des Wiener "Marsch fürs Leben" in Berlin zog mehrere tausende Abtreibungsgegner im vergangenen Monat auf die Straßen, bei einem ähnlichen Event in Zürich wurden etwa 1.000 Personen gezählt.

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Einmal jährlich treffen christliche Fundamentalisten auf Feministinnen, denn: Am Samstag zu Mittag protestierten wieder Demonstrierende beim "Marsch fürs Leben" gegen Abtreibung. Dieser wird jährlich veranstaltet und lockt üblicherweise auch Gegendemonstrationen an.

Auch am Samstag waren etwa 1.500 Menschen zugegen, dazu noch Gegendemonstrationen, die von der Polizei bewacht wurden. Aufgrund der Aktion war die Ringstraße zwischenzeitlich gesperrt.

Sterbehilfe als neuer Dorn im Auge

Im Vorfeld der Veranstaltung fand ein Gottesdienst statt. Die religiös motivierte Gruppierung ist der Meinung, dass "jedes Jahr mehr als 30.000 Kinder durch Abtreibung" sterben würden und will "ungeborenen Kindern", so die Idee, eine Stimme geben. Zudem ein Anliegen: Das Thema Sterbehilfe. Die Gruppierung setzt sich gegen diese ein, sie wurde heuer erstmals legalisiert.

Im Vorjahr war auch die ÖVP-Nationalratsabgeordneten Gudrun Kugler zu Gast, die selbst als erzkatholisch gilt und sich beispielsweise auch gegen die Gleichberechtigung von homosexuellen Paaren einsetzt. Auch rechtsextreme Gruppierungen wie die Identitären unterstützten die Veranstaltung.

Eine Schwesterveranstaltung des Wiener "Marsch fürs Leben" in Berlin zog mehrere tausende Abtreibungsgegner im vergangenen Monat auf die Straßen. Bei einem ähnlichen Event im September in Zürich wurden etwa 1.000 Personen gezählt. (muz, 15.10.2022)