Dienstag, 14. Mai 2024

Weiter angespannte Lage
Bundeskanzler Scholz dankt Helfern in Hochwassergebieten

Bei einem Besuch in den niedersächsischen Überschwemmungsgebieten hat Bundeskanzler Scholz den Einsatzhelfern gedankt. Er sagte in der Stadt Verden an der Aller, angesichts der Naturkatastrophe sei es wichtig, zusammenzuhalten. Dass dies überall geschehe, zeige, dass in Deutschland Solidarität existiere.

01.01.2024
    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, M) und Stephan Weil (SPD, Mitte r), Ministerpräsident von Niedersachsen, stehen bei ihrem Besuch im Hochwassergebiet am Zusammenfluss von Weser und Aller an einer überfluteten Straße
    Bundeskanzler Scholz besucht Hochwassergebiet (picture alliance / dpa / Philipp Schulze)
    Scholz dankte ausdrücklich den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Bundeswehr. Auch viele Freiwillige täten alles dafür, Menschen und Häuser zu schützen. Er versicherte, auch der Bund stehe den betroffenen Ländern und Kommunen zur Seite. Zuvor hatte der Kanzler sich per Rundflug mit einem Helikopter einen Eindruck über die Hochwasserlage im Norden Niedersachsens verschafft. Begleitet wurde er dabei von Niedersachsens Ministerpräsident Weil und der Innenministerin des Landes, Behrens.

    Lage wegen aufgeweichter Deiche weiter kritisch

    Die Lage in vielen Hochwassergebieten bleibt wegen der nach dem Jahreswechsel erwarteten Regenmengen kritisch. So stehen in Verden große Teile der Altstadt unter Wasser, mehrere Häuser sind einsturzgefährdet. Weil sagte, in den nördlicheren Landesteilen sei der Druck der Wassermassen ungeheuer groß. Mit der Zeit steige das Risiko, dass Dämme brechen könnten. Bislang sei Niedersachsen mit einem blauen Auge davongekommen, sagte der Ministerpräsident.
    Neben Teilen Niedersachsens sind vor allem der Süden Sachsen-Anhalts und Gebiete in Nordrhein-Westfalen betroffen. Zwar sind die Pegelstände der Flüsse inzwischen vielerorts stabil oder gesunken, etwa in Sachsen und Nordrhein-Westfalen, die Deiche sind aber weiter einem hohen Druck ausgesetzt.

    Niedersachsens Innenministerin beklagt Katastrophen-Tourismus

    Mehrere Städte in niedersächsischen Überflutungsgebieten empfahlen der Bevölkerung, in der kommenden Silvesternacht auf Feuerwerke zu verzichten. Die Einsatzkräfte seien mit dem Hochwasser bereits ausgelastet, hieß es. Neben den Wassermassen bereiten Schaulustige den Helfern Probleme. Niedersachsens Innenministerin Behrens sprach im "Spiegel" von Katastrophen-Touristen. Es seien sogar Kite-Surfer gesichtet worden.
    Nahezu überall sind ehrenamtliche Kräfte des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Hubschrauber der Bundeswehr helfen unter anderem beim Transport von Sandsäcken.
    Diese Nachricht wurde am 01.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.