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Ehemaliger Ministerpräsident
Lothar Späth ist tot

Der frühere Ministerpräsident Lothar Späth ist im Alter von 78 Jahren gestorben. 13 Jahre lang hatte der CDU-Politiker in Baden-Württemberg regiert.

18.03.2016
    Lothar Späth, der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs (hier eine Aufnahme von 2010)
    Lothar Späth, der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs (hier eine Aufnahme von 2010) (Karlheinz Schindler, dpa picture-alliance)
    Das Staatsministerium in Stuttgart sei am Freitag über Späths Tod informiert worden, sagte ein Sprecher der Landesregierung. Späth starb im Alter von 78 Jahren nach schwerer Krankheit, wie die Deutsche Presse-Agentur aus CDU-Kreisen erfuhr.
    Späth war von 1978 bis 1991 fünfter Ministerpräsident des 1952 gegründeten Bundeslandes. Er trat von dem Amt zurück, nachdem ihm in der sogenannten "Traumschiff-Affäre" Vorteilsnahme bei Ferienreisen vorgeworfen worden war. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Politik 1991 war Späth in der Öffentlichkeit und der Wirtschaft aktiv. In Thüringen befasste er sich mit dem Umbau und der Sanierung von Jenoptik. Seit einigen Jahren hatte er sich zuletzt aber nicht mehr öffentlich geäußert.
    CDU-Landeschef Thomas Strobl sagte: "Lothar Späth hat das Land Baden-Württemberg in einem modernen und zukunftsweisenden Sinne erfolgreich und positiv geprägt. Er war mir lange persönlich ein liebevoller und kluger Ratgeber. Ich bin sehr traurig." Der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger, der heute EU-Kommissar in Brüssel ist, äußerte sich über Twitter.
    Der Bundesrat gedachte Späth während der Sitzung in Berlin. Späth habe sich "großartige Verdienste" um sein Bundesland erworben, sagte Bundesratspräsident Stanislaw Tillich (CDU). Auch beim Aufbau der ostdeutschen Bundesländer sei man ihm "zu großem Dank verpflichtet", das gelte für Sachsen, aber auch für Thüringen und das Unternehmen Jenoptik. "Wir teilen die Trauer der Angehörigen um Lothar Späth." Er sei "ein großartiger Politiker der Bundesrepublik Deutschland" gewesen. Unionsfraktionschef Volker Kauder erklärte: "Seine Kreativität und seine Ideen haben die Wirtschaft beflügelt und damit dem Wohl aller Menschen gedient." Lothar Späth habe Baden-Württemberg vorangebracht.
    Auch die Landesspitzen von SPD und FDP drückten ihre Trauer aus. Späth sei ein großer Ministerpräsident Baden-Württembergs gewesen, sagten SPD-Landeschef Nils Schmid und FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke in Stuttgart. Er habe die Weichen dafür gestellt, dass Baden-Württemberg zum Innovationsland Nummer eins werden konnte, betonte Wirtschaftsminister Schmid.
    (ach/tgs)