Volle Deckung!

Der jagdliche Wert eines Feldreviers wird unter anderem von dessen ökologischer Qualität bestimmt. Ausschlaggebend sind insbesondere die land(wirt)schaftlichen Strukturen dafür: Je kleiner die Äcker, desto mehr Raum steht für Feldraine, Gräben und Böschungen zur Verfügung. Sie sind wichtig für Niederwild. Rebhühner zum Beispiel haben einen kleinen Aktionsradius von weniger als 100 Hektar, zur Brut- und Aufzuchtzeit sogar kaum zwei bis höchstens fünf Hektar. Je größer die Felder, desto geringer ihr Wert als Lebensraum für die Hühner. Sie benötigen für ihre Küken insektenreiche Aufzuchthabitate mit geringer Prädationsgefahr. Gegen Insekten gespritzte Äcker sind dafür nicht geeignet. Umso wichtiger sind die Feldraine. Je breiter desto besser. Entscheidend ist, dass sie frühestens ab August gemäht oder gehäckselt werden.

Dasselbe gilt für Altgrasstreifen. Diese Areale extensiv genutzter Wiesen bleiben jährlich wechselnd über den Winter stehen und werden im folgenden Jahr erst nach Juli gemäht. Grünland, das stets im April/Mai gemäht wird, ist für Rebhühner unattraktiv. Ebenso große Maisschläge. Sie liebt nur das Schwarzwild. Wo Mais wachsen soll, ist im Frühjahr die Landschaft ausgeräumt, aber Hühnervögel und Hasen brauchen Deckung. Gibt es Hecken, Wald, Gehölze und angrenzend gute Nahrung, bleiben die Langohren – wenn auch Klee und Kräuter ausreichend vorhanden sind – auf einer Fläche von 20 bis 30 Hektar. Sind die Bedingungen schlecht, bewegen sich die Mümmler auf bis zu 500 Hektar. Auch für sie sind artenarme Vielschnittwiesen wenig geeignet. Sie werden zudem zu einem Zeitpunkt gemäht, wenn Flugwild brütet.