Heiteres Kirchenfest

11.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:41 Uhr

Festgottesdienst im Freien: Während Pfarrer Hermann Schneider beim Kirchenfest im Heidecker Ortsteil Schloßberg noch über Lebensfreude predigte, zog schon verlockender Bratenduft der Sau am Spieß über die Besucher hinweg, die im Anschluss serviert wurde. - Foto: Klier

Schloßberg (mkl) Bunte Luftballone und Schilder wiesen den Weg, Flöten- und Saxofonklänge waren aus der Ferne zu hören: Die Heidecker haben im Ortsteil Schloßberg das vierte Kirchenfest gefeiert.

Kaum ein Schloßberger war daheim geblieben. "Feiern, Leben, Arbeiten sollen eine Einheit bilden", forderte Pfarrer Hermann Schneider, der eigens aus seiner Heimatgemeinde in der Pfalz gekommen war, um im Freien den Festgottesdienst zu zelebrieren. Eine Gruppe junger Musiker aus Schloßberg um Martina Wirsing bereicherten die Messfeier musikalisch und das sonnige Sommerwetter trug ein Übriges zu der heiteren Stimmung auf dem Festplatz bei.

Lebensfreude und Fröhlichkeit nahmen denn auch einen breiten Raum in der Ansprache von Pfarrer Schneider ein. Angst beherrsche heute oft unser Leben, manches werde dramatisch aufgebauscht, angesichts vieler negativer und erschreckender Vorfälle durchaus verständlich. Das richtige Verhältnis zum Leben, aber auch zum Tod sei verloren gegangen, ebenso der Sinn für die großen Zusammenhänge. Dabei sollten gerade wir Christen "die geborenen Optimisten sein". Nicht ein Ghetto der Enge sollte unser Ziel sein, sondern eine "Zukunft im Land der Lebensfreude".

Zwar müsse das Alte bewahrt werden, dabei dürfe aber ein Aufbruch zum Neuen nicht vergessen werden. "Wir müssen lernen, den Menschen anzunehmen und zu lieben wie er ist, denn es gibt viel Liebenswertes", war eine weitere Forderung. Nicht das Haben sollte für uns entscheidend sein, sondern die Liebe zu den Mitmenschen. "Ich garantiere ihnen, dadurch werden wir glücklicher", versprach Pfarrer Schneider, denn ständiges Sichsorgen verkürze das Leben: "Versuchen wir, frei zu werden."

Verlockender Bratenduft zog derweil über die Gottesdienstbesucher hinweg. Nach dem Schlusssegen empfahl Pfarrer Schneider, dass nun nach der Eucharistie die weltliche Feier folgen solle und Kirchenpfleger Heinz Loy, der Hauptorganisator, lud zur Sau am Spieß ein.

Alt und Jung bedienten, kassierten, servierten, karrten Bierfässer und Limonadenkästen heran oder unterhielten sich miteinander, wie es sich für eine gute Dorfgemeinschaft gehört. Die Schloßberger Frauen boten selbst gebackenen Kuchen und Kaffee an. Dazu erfreute die bekannte Lehrerhaus-Musik der Schloßberger Renate und Claus Raumberger mit Weisen. Im Feuerwehrhaus daneben waren Bilder und Daten vergangener Zeiten ausgestellt. Viele Schloßberger und die Heimatkundliche Sammlung Heideck hatten dafür die Beiträge geliefert. Daraus hatte Michael Wirsing eine Powerpoint-Präsentation erstellt, die er zwei Mal mit großem Erfolg vorführte.