Dekanats-Wallfahrt
Einstündiger Pilgermarsch hinauf auf den Petersberg

Am 2. Juli wird dann die Kirchweih gefeiert

19.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:06 Uhr

Von Gimpertshausen aus machten sich die Wallfahrer auf den rund einstündigen Weg zum Petersberg. Foto: Sturm

Am späten Samstagnachmittag haben sich bei Sommerwetter die Fußwallfahrer aus dem Pfarrverband Breitenbrunn singend und betend auf den Weg zur Kirche Sankt Peter und Paul in das Dorf Waldkirchen auf dem 571 Meter hohen Petersberg begeben. Dort fand im Freien der Gottesdienst zur 43. Dekanats-Wallfahrt statt.

Waldkirchen in der Breitenbrunner Nachbargemeinde Seubersdorf mit seiner Wallfahrtskirche Sankt Peter und Paul ist einer der ältesten Kirchorte in der Region. In der Literatur wird die Gründung der sogenannten Urpfarrei in der vorwillibaldinischen Zeit, also vor dem Jahr 740 erwähnt. Bis 1007 hat Waldkirchen zum Regensburger Kloster Sankt Emmeram gehört, es kam dann zum neu errichten Bistum Bamberg und kurz darauf zum Bistum Eichstätt. Emmeramer Mönche waren es auch, die zwischen den Jahren 800 und 900 die erste Kapelle auf dem Petersberg errichteten.

Im katholischen Dekanat Neumarkt finden jährlich zwei Dekanats-Wallfahrten statt. Die eine führt zur Bruder-Klaus-Kapelle nach Wolfsricht in der Gemeinde Berngau. Die andere – und das bereits seit dem Jahr 1978 – zum Petersberg.

Treffpunkte für die traditionelle Sternwallfahrt des Dekanats Neumarkt waren Pollanten, Staufersbuch, Neuhaus und Gimpertshausen. Die Pilger aus den Dörfern im Pfarrverband Breitenbrunn trafen sich kurz vor 18 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Pankratius in Gimpertshausen. Im Gotteshaus wurde gemeinsam gebetet. Die Gläubigen baten Gott dabei um ein sicheres Geleit auf dem Pilgerweg. Danach geleitete das Läuten der Kirchenglocken von Sankt Pankratius die Frauen und Männer auf ihren einstündigen Weg hinauf zum Petersberg. Christoph Huber trug das Kreuz Christi vorneweg. Georg Kellermeier war der Vorbeter und Maria Endl stimmte die Lieder an.

In Waldkirchen bildeten die Pilger aus Gimpertshausen zusammen mit den Gläubigen aus vielen anderen Pfarreien im Dekanat einen eindrucksvollen Kirchenzug. Um 19.30 Uhr fand ein Wallfahrtsgottesdienst mit vielen Geistlichen und mit der Blaskapelle Staufersbuch statt. Festprediger war der Regensburger Pallottiner-Pater und Klinikseelsorger Klaus Schäfer. Nach der Messe mündete die 43. Dekanats-Wallfahrt in einem gemütlichen Beisammensein.

Ein wichtiges Jahr in der Geschichte von Waldkirchen war übrigens das Jahr 1053. In einer Urkunde, datiert auf den 6. Juni 1053, wird Waldkirchen erstmals erwähnt und erhielt unter dem Eichstätter Bischof Gebhardt das Marktrecht. Am 2. Juli 2023, 970 Jahre nach diesem Ereignis, wird dieses Marktrecht im Rahmen der Petersberger Kirchweih wieder ausgeübt. Auf dem Petersberg haben sich die Familien Kühnlein, Zink und Stöckl zusammengetan, um dem tra- ditionellen Kirchweihtag frischen Wind einzuhauchen. Am Sonntag, 2. Juli, um 10.30 Uhr wird Ruhestandspfarrer Alois Loeßl einen Gottesdienst in der Peter und Paul-Kirche zelebrieren. Das Mittagessen serviert eine Ochsenbraterei. Das gibt es auch im Vorverkauf beim Katholischen Pfarramt in Waldkirchen und beim Architekturbüro Kühnlein in Berching. Es gibt Bier vom Fass, viele Getränke ohne Alkohol sowie Musik von Jörg und Christiane Bauer. Am Nachmittag sorgt der Obst- und Gartenbauverein aus dem nahen Ittelhofen für Kaffee und Kuchen. Zum gemütlichen Verweilen wird ein Zelt aufgestellt, zudem hat das Pfarrheim geöffnet. Es haben schon 15 Standbetreiber zugesagt. Dazu kommen ein Kinderkarussell, weitere Verkaufsstände und Handwerker, die ihre Waren anpreisen werden. Und es gibt noch einen weiteren Höhepunkt: Organisiert über das Umweltbildungszentrum Haus am Habsberg bietet Franz Kraus aus Breitenbrunn um 14 Uhr eine Kräuterwanderung an.

swp