Moderne Büroarbeitsplätze
Spangler Automation in Töging investiert fünf Millionen Euro in Erweiterungsbau

13.07.2023 | Stand 14.07.2023, 10:03 Uhr

Bis zu 100 neue moderne Büroarbeitsplätze sind im Erweiterungsgebäude der Firma Spangler in Töging entstanden. Fotos: Grad

Eine markante Halle, die schon seit Längerem in Betrieb ist, erweitert den Gebäudekomplex der Firma „Spangler Automation“ in Töging. Jetzt haben Familienangehörige der Mitarbeitenden die neue Anlage besichtigten dürfen. Und viele kamen und nahmen an den Führungen teil.

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Mitte 2019 wurde mit dem Bau des Gebäudes begonnen und an die fünf Millionen Euro investiert. 2020, in Zeiten von Corona, konnte man umziehen und die Arbeit aufnehmen. Geschaffen wurden 1100 Quadratmeter Fertigungsflächen und im Stockwerk darüber ebenso viele Quadratmeter Büroarbeitsfläche. Damit entstanden bis zu 100 neue Büroarbeitsplätze. Der ehemalige Fertigungsraum platzte aus allen Nähten, der neue ist großzügig und bietet viel Platz.

Außerdem verzichtete man auf einen Deckenkran, dafür wurde ein Rollentransportsystem eingeführt. Letzteres hat eine Töginger Stahlbaufirma gefertigt. Weitere interessante Einrichtungen sind das flexible Raumkonzept, ein Teamarbeitsraum, zwei Ruhearbeitsräume, ein Außenbesprechungsplatz und eine Küche als Treffpunkte. Eine Lounge, deren großflächige Fenster den Blick über das Altmühltal bis nach Dietfurt freigeben, kann mit einem anderen Raum zu einem großen Besprechungsraum umgebaut werden.

Neue Technologien wurden an verschiedenen Stellen in den Gebäuden eingebaut – Geothermie zur Temperatursteuerung, neue Transportsysteme oder ein vollautomatisierter Lagerlift. Auf allen Dachflächen erzeugt Photovoltaik elektrischen Strom, den auch die Wärmepumpen nutzen. Die Firmenleitung mit Tina Lambert, geborene Spangler, Cornelia Hofmann, geborene Graspointner, und Christian Brandmüller gaben im Gespräch mit unserer Zeitung Auskunft über die Situation der Firma.

Die neue lichtdurchflutete Halle ist aufs Modernste eingerichtet. Hier werden weiterhin zukunftsweisende Automatisierungslösungen gefertigt. Industrie und Betriebe bauen Anlagen zur Herstellung ihrer Produkte. Damit die notwendigen Prozesse ablaufen, braucht es eine Steuerung, die das weitestgehend automatisch realisiert. Ist „das Wie“ klar, geht es ans Programmieren der Steuerung. Alle notwendigen elektrischen Leitungen und Schaltungen müssen berücksichtigt werden, auch die benötigten Kabel werden sozusagen im Plan schon mitverlegt.

Unternehmen ist weltweit tätig

Externe Firmen liefern die Teile und die fertig konfektionierten Kabel. Dann geht es ans Montieren der einzelnen Bauteile in einen Schaltschrank. Der wird zuletzt durch die Auftragsfirma intensiv geprüft und, wenn alles funktioniert, ausgeliefert.

Weltweit, wo deutsche oder europäische Firmen Anlagen bauen, werden die Produkte der Firma Spangler integriert. Das erledigen Mitarbeiter bei Inbetriebnahme vor Ort. Software-Updates werden per Internet aufgespielt, auch Korrekturen können so bewerkstelligt werden.

Vor Kurzem ging im australischen Melbourne eine Recyclinganlage für Kunststoff in Betrieb. Modernste Spangler-Automation ist in Kalifornien gefragt. Hier werden Tankstellen für Flüssiggas errichtet, unter Umständen ein Markt mit Zukunft. Ein Betrieb in Neumarkt, bekannt für seine Knödel, lässt die Anlagen bis zum Endprodukt von der Automation der Töginger Firma steuern. Eine Firma in Rain am Lech bekam das mit, fragte an und Spangler lieferte die Automation zur Herstellung von Meisenknödel.

Im heißen Ägypten bauen die Verantwortlichen des Landes eine riesige Anlage mit Solarstrom zum Trocknen des Abwasserschlamms. Spangler plante, programmierte und lieferte 192 große Schaltschränke. Sie steuern die Anlagen, die den Schlamm beim Trocknen wenden.

Sorge um das Wohlergehen der Mitarbeiter

Solche Aufträge können nur hochqualifizierte Mitarbeitende ausführen. Das Akquirieren von geeignetem Personal verlangt große Anstrengungen. Sehr großer Resonanz erfreute sich vor kurzem das „Power Date“. Interessierte konnten ganz unverbindlich in die Firma kommen, sich in Gesprächen über Tätigkeiten informieren und sich einfach im Betrieb umschauen. Auszubildende werden übernommen, im Herbst fangen einige in Produktion und Verwaltung an. Ingenieursqualitäten werden gebraucht und durch die Möglichkeit, ein duales Studium aufzunehmen, gefördert. Die Firma unterstützt dies mit Zuschüssen und Zusatzleistungen. Die Digitalisierung schreitet voran, deshalb ist es wichtig, sich bei Firmen weiterzubilden, die Steuerungsprogramme und andere schreiben. Überhaupt kümmert sich die Firma um das Wohlergehen der Mitarbeitenden. Manche Mitarbeiter arbeiten an zwei Tagen von zu Hause aus. Wer will, kann in der „aktiven Mittagspause“ an Übungen für Rücken und Entspannung mitmachen und danach entspannt wieder ans Werk gehen.

DK