Am 11. September starb der Schauspieler, Moderator und Quizmaster Joachim Fuchsberger, der auch den Olympischen Spielen über mehr als vier Jahrzehnte hinweg verbunden geblieben war. Am Montag wurde er in München beigesetzt. Unter den zahlreichen Trauergästen war auch der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, dessen Trauerrede hier im Folgenden dokumentiert wird.
„Werte Trauergemeinde,
Verehrte, liebe Frau Fuchsberger,
Worte vermögen Sie in diesen schweren Momenten kaum zu trösten. Vielleicht hilft Ihnen jedoch zu erfahren, wie sehr wir alle unseren Blacky schon jetzt vermissen, wie sehr wir alle hier und viele, viele Menschen mehr, mit Ihnen fühlen. Jedes Wort der Würdigung von und Erinnerung an Blacky gilt auch Ihnen. Er war und ist nur in Ihrer Gemeinsamkeit zu beschreiben und zu fühlen. Deshalb können Sie Kraft schöpfen aus seinem großen Herzen. Auch heute. Denn sein Herz mag aufgehört haben zu schlagen, gebrochen in seiner Liebe und Freundschaft ist es nicht.
Blacky war mehr als ein sympathischer Menschenfreund: Blacky war ein tatkräftiger Humanist. Diese seelische Tiefe konnte man bei jeder Begegnung mit ihm empfinden. Sie sprach aus ihm im wahrsten Sinne des Wortes.
Seine Weltoffenheit und Neugier auf Menschen machten ihn zur Stimme eines neuen toleranten, respektvollen, gar heiteren Deutschlands bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1972.
Sein Respekt vor Menschen, seine Ablehnung hinterträchtiger Gewalt machten ihn zur Stimme einer bis ins Mark erschütterten, fassungslos um ihre Existenz und Würde ringenden Olympischen Familie nach dem abscheulichen Attentat auf die israelische Olympia-Mannschaft.
In diesen für die ganze Welt kritischen Momenten des Beginns des Terrorismus hat Blacky jedoch nicht nur Millionen von Menschen eine Stimme gegeben. Er war tatkräftig und zu kaum vorstellbarer Verantwortung bereit. Er alleine hat entschieden, nicht zur sofortigen Räumung des voll besetzten Münchner Olympia-Stadions aufzurufen, obwohl er dazu wegen sich trotz Überflugverbots annähernder Flugzeuge aufgefordert wurde.
In diesen dramatischen Sekunden zeigte sich seine für Außenstehende manchmal hinter seinem Charme und seinem wunderbaren Humor nicht sofort erkannte innere Stärke und Souveränität.
Genau so war er auch im menschlichen Umgang: Sein Charme unwiderstehlich, sein Humor mitreißend, seine Freundschaft unverbrüchlich. Wir haben einen großen Menschen verloren. Lieber Blacky, in unseren Herzen lebst Du weiter: Leb' wohl, mein lieber olympischer Freund.“
(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 39 )
