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Wickeln & Windeln Das Wickel-Einmaleins

Wickeln & Windeln: Das Wickel-Einmaleins
© Mladen Zivkovic / iStock
Wickeln erscheint am Anfang ziemlich kompliziert. Brauchen wir einen extra Wickeltisch? Wie schaut die richtige Wickeltechnik aus? Und was ist bei Jungs und Mädchen zu beachten? In unserem Wickel-Einmaleins findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen rund ums Wickeln von Babys. Und du wirst sehen: Alles ganz einfach!

Artikelinhalt

Wichtige Elternfragen rund ums Wickeln

Sobald das Baby ein paar Wochen alt ist, ist Mama und Papa das Wickeln in Fleisch und Blut übergegangen. Aber bevor das Baby auf der Welt ist oder wenn es noch ganz, ganz klein ist, stellen sich jungen Eltern oft viele Fragen. Wir liefern dir die Antworten!

Video: Windeln wechseln

Baby wickeln

Benötigen wir einen Wickeltisch?

Ein extra Wickeltisch ist nicht notwendig. Ein fester Wickelplatz macht aber in jedem Fall Sinn, damit nicht jedes Mal ein Plätzchen frei geräumt werden muss. Es gibt inzwischen viele hübsche Kommoden, auf die ein Wickelaufsatz aufgesetzt werden kann – der dann, wenn das Wickelalter vorbei ist, einfach wieder abgenommen werden kann. Eine andere Alternative sind Wickelgestelle, die auf die Badewanne aufgesetzt werden. Wie auch immer du dich entscheidest: Wichtig ist die richtige Höhe, damit das Wickeln auch Mamas und Papas Rücken Freude macht. Alles, was zum Wickeln notwendig ist, sollte in Reichweite sein. Und die Wickelfläche sollte mit einer Wickelauflage mit einem waschbaren Bezug abgedeckt sein – so liegt dein Baby gemütlich und du kannst den Überzug nach einem kleinen Malheur jederzeit waschen.

Was muss in die Wickeltasche?

Diese Dinge gehören in die Wickeltasche:

  • Windeln (mindestens 2 – abhängig davon, wie lange du unterwegs bist)
  • Kleine Plastiktüten – für die Windelentsorgung oder um sie, wenn kein Mülleimer in der Nähe ist, wieder mit nach Hause nehmen zu können (in der gleichen Anzahl wie die Windeln)
  • Wechselwäsche (Body, Strumpfhose oder Socken, Hose, Shirt oder Pullover – je nach Jahreszeit)
  • Feuchttücher (eine kleine Packung genügt)
  • Wickelunterlage (gibt es für unterwegs im praktischen Zehnerpack)
  • Taschentücher
  • Schnuller
  • Spucktuch
  • Lieblingsspielzeug oder Kuscheltier
  • Wundcreme
  • Trinkflasche
  • Babykekse, Zwieback oder ähnliches
  • Stilleinlagen für unterwegs 
  • Desinfektionstücher oder -spray

Wie finde ich die richtige Windelgröße?

Auf den Windelpackungen findest du die Windelgröße und zusätzliche Angaben, die sich am Gewicht des Babys orientieren. Größe 1 sind die ganz kleinen Windeln für Neugeborene, Größe 6 ist für Kindergartenkinder. Die Kiloangaben auf den Packungen überschneiden sich oft, aber das hat einen einfachen Grund: Mitentscheidend ist nämlich auch der Körperbau deines Babys, seine Aktivität und ob es die Windel tags oder nachts trägt. Wenn dein Kleines nachts schon durchschläft, benötigst du Windeln mit sehr viel Saugkraft. Nachts macht deshalb eine Windelgröße mehr durchaus Sinn. Zu groß sollte sie aber auch nicht sein, sonst läuft sie leicht aus. Wie so oft im Leben heißt es auch beim Windelkauf: Probieren geht über Studieren!

Was ist bei Jungs zu beachten?

Bei Jungs genügt es, wenn du den Penis abwischst. Die Vorhaut sollte dabei nicht zurückgeschoben werden, da diese bei kleinen Jungs noch nicht elastisch ist. Allerdings sollten Eltern regelmäßig kontrollieren, ob es unter der Vorhaut eventuell eine leichte Entzündung gibt.

Was ist bei Mädchen zu beachten?

Bei Baby-Mädchen sollte immer von vorne nach hinten gewischt werden. Ansonsten können gefährliche Bakterien aus dem Darm in die Vagina gelangen, was zu schmerzhaften Entzündungen führen kann. Achtet außerdem darauf, dass eben aus diesem Grund auch alle Hautfalten sorgfältig gesäubert werden. Die Vagina selbst sollte nur ganz vorsichtig gereinigt werden (am besten nur tupfen) und auch nur, wenn dort Stuhlreste kleben. Zu häufiges Wischen reizt den Bereich unnötig.

Wie schaut die richtige Wickeltechnik aus?

Aller Anfang ist schwer! Aber wir versprechen: Nach spätestens drei Tagen seid ihr routiniert im Windeln wechseln, so als wäre es nie anders gewesen. Schritt 1 und 2 sind ganz wichtig:

  1. Erst alle benötigten Utensilien (frische Windel, Reinigungstücher, eventuell Wundsalbe und frische Kleidung) bereit legen und Hände waschen.
  2. Dann die Windel öffnen, aber noch nicht entfernen. Die Klebestreifen kannst du zusammen kleben, damit sie nicht an der Babyhaut kleben bleiben.
  3. Hebe den Po deines Babys hoch – und zwar indem du mit der rechten Hand den rechten Oberschenkel anhebst, so dass der linke Oberschenkel des Kleinen auf deinem Unterarm liegt. Achte darauf, dass du dabei die ganze Hüfte anhebst.
  4. Die schmutzige Windel kannst du zusammenfalten, so dass die saubere Seite nach oben zeigt.
  5. Jetzt ist er Babypo dran: Zum Reinigen hebst du am besten beide Beine mit einer Hand nach oben, so hast du nämlich die andere Hand weiterhin frei.
  6. Nun ist es Zeit für die frische Windel! Die Seite mit den Klebestreifen gehört auf die Rückseite. Die Windel sollte schön mittig platziert werden und sich nicht aufbauschen. Achte darauf, dass die Windelränder an den Beinen nicht verwurschtelt sind, das drückt sonst! Bei Jungs sollte der Penis nach unten zeigen, so verhinderst du eine Windel-Überflutung. Bei Neugeborenen sollte die Windel unter dem Nabel enden.
  7. Nur noch die Windel schließen (es sollten zwei Finger bequem Platz unter dem Windelrand finden), die schmutzige Windel entsorgen und gründlich die Hände waschen.

Benötige ich eine Wärmelampe?

Eine Wärmelampe erscheint anfangs als unnötiger Luxus – aber sie sorgt für so viel wohlige Wärme, dass sich die Investition durchaus lohnt! Vor allem bei einem Herbst- oder Winterbaby oder wenn der Platz, an dem ihr wickelt, eher kühl ist. Babys können anfangs die Körpertemperatur noch nicht regulieren und kühlen bei niedrigen Temperaturen schnell aus – zusätzliche Wärme macht also Sinn. Die optimale Temperatur fürs Wickeln liegt bei 23 bis 25 Grad, deutlich höher als die Raumtemperatur normalerweise. Extra Plus einer Wärmelampe: Schmusen und Massieren wird so zum Rundum-Wellness-Erlebnis!
Tipp: Achte beim Anschrauben unbedingt auf die Abstandsempfehlung des Herstellers.

Wie oft soll ich mein Baby wickeln?

Bei Neugeborenen sollte die Windel nach jeder Mahlzeit gewechselt werden, spätestens alle sechs Stunden. Aber: Wenn dein Kleines schon durchschläft: bitte nicht extra wecken! Anfangs kommen so täglich sieben bis acht Windeln zusammen, bei älteren Babys sind es etwa fünf Windeln. Für kleine wie schon etwas größere Kinder gilt: Nach dem Stuhlgang solltest du die Windel so schnell wie möglich wechseln.

Soll ich Pflegetücher verwenden?

Babypflegetücher sind Waschlappen und Wasser in einem und äußerst praktisch – zumindest für unterwegs! Für daheim ist klares Wasser und ein Waschlappen allerdings die beste Alternative: Das reizt die Haut weniger, es besteht keine Gefahr von Keimen – und: Diese Variante ist billig und umweltschonend. Für unterwegs sind die Pflegetücher aber unschlagbar!
Beim Kauf solltet ihr darauf achten, dass es sich um sensitive Tücher ohne Öl und ohne Parfüm handelt. Diese sind besonders hautverträglich. Hinweise wie „dermatologisch getestet“ sind laut Stiftung Warentest nicht aussagekräftig. Eltern sollten die Tücher aber bitte sparsam einsetzen, um den Schutzmantel der zarten Babyhaut nicht unnötig zu strapazieren. Die Tücher kommen später in den Müll und können nicht in der Toilette entsorget werden, da sie nur schwer abbaubar sind. Für unterwegs sind die Tücher für schmutzige Händchen und verschmierte Münder wunderbar.
Tipp: Wenn nur Urin in der Windel ist, den Babypo mit klarem Wasser säubern. Wenn der Po mit Stuhlresten verklebt ist: erst den Stuhl mit Toilettenpapier oder der alten Windel grob reinigen und zum Schluss mit einem Pflegetuch nachwischen.

Und wenn du noch ein bisschen mehr Input fürs Wickelalter benötigst: Viele Kliniken bieten spezielle Wickelkurse an, damit du schon im Vorfeld üben kannst. Aber keine Sorge: Was anfangs kompliziert klingt, ist keine Hexerei!

ELTERN

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