Anzeige

"Mama geht tanzen" Zwei Mütter erfinden das Feiern neu – mit einer Partyreihe für Eltern!

After-Care-Party: Drei Personen stoßen mit ihren Sektgläsern an
© VadimGuzhva / Adobe Stock
Um Mitternacht in den Club und bis zum Morgengrauen durchfeiern – was früher ganz normal war, wird im Alltag mit Kindern plötzlich zum No-Go. Wer möchte schon verkatert und mit akutem Schlafmangel den ersten Trotzanfall des Tages bewältigen oder einen Ausflug zum Spielplatz managen? Das dachten sich auch zwei Mütter aus Wuppertal und entwickelten einfach ihre eigene, familienfreundliche Partyreihe! Im Interview erzählen sie uns mehr von ihrem Konzept.

Artikelinhalt

Anna und Andrea sind zwei Freundinnen, die gerne tanzen gehen. Doch seitdem sie Kinder haben, lässt sich das Feiern nicht mehr so recht mit dem Familienalltag vereinbaren: Die Partys beginnen einfach zu spät! "Da müsste doch mal jemand was machen!", dachten die beiden – und wurden schließlich selbst dieser jemand. Entstanden ist ein Konzept, das die Bedürfnisse von Eltern explizit mitdenkt – und vor allem Müttern einen geschützten Raum zum Austauschen, Spaß haben und Vernetzen bietet.

Die Idee ist so simpel, wie sinnvoll: Unter dem Motto "Mama geht tanzen" organisieren Anna und Andrea Partys, bei denen von 20 bis 23 Uhr gefeiert wird, mit leckeren Drinks, lauter Musik und in echter Club-Atmosphäre! Also eigentlich genauso wie früher, aber ohne Reue am nächsten Morgen.

Und so wie es aussieht, haben die beiden Frauen damit einen echten Nerv getroffen: Die ersten Partys waren ruckzuck ausverkauft und die Nachfrage nach weiteren Veranstaltungsorten ist hoch – denn bisher gibt es Mama geht tanzen nur in Nordrhein-Westfalen. Wir haben mit Anna und Andrea gesprochen und wollten mehr über die Idee erfahren – und wissen, ob vielleicht doch noch ein deutschlandweites Angebot in Planung ist.

Interview mit den Gründerinnen von "Mama geht tanzen"

Eltern.de: Wie seid ihr auf die Idee zu "Mama geht tanzen" gekommen?
Anna:
Wir saßen bei Andrea im Wohnzimmer und haben uns gemeinsam mit unseren Männern über frühere Partyzeiten unterhalten. Und dann haben wir festgestellt: Das fehlt uns! Das Feiern und vor allem das Tanzen. Aber die Vorstellung, erst spät nachts loszulegen – das machte für uns jetzt einfach keinen Sinn mehr. Und dabei geht es nicht darum, dass wir keine Betreuung für die Kinder hätten. Es geht darum, dass es für uns selbst einfach zu spät war. Und dann haben wir gedacht: Okay, es gibt in unserer Umgebung keine Party, die früh startet – also machen wir sie selbst! 
Andrea: Ja genau, das war im Oktober und ich war gefrustet, weil ich gerne auf eine Halloweenparty gehen wollte – diese aber einfach zu spät losging. Auch, weil ich zu dem Zeitpunkt noch gestillt habe. Dann haben wir eigentlich erstmal gedacht: Das müsste mal jemand machen – und dann ging es los.

Die ersten Veranstaltungen waren direkt ausverkauft und euch erreichen viele Nachfragen, ob es die Partyreihe bald auch in anderen Städten geben wird. Habt ihr mit diesem Erfolg gerechnet oder seid ihr erstaunt, dass es so ein großes Bedürfnis nach elterntauglichen Partys gibt?
Anna:
Als wir im Dezember letzten Jahres den Vorverkauf für die erste Party im Januar gestartet haben, dachten wir: Es wäre toll, wenn 70 Leute kommen. Im Endeffekt waren es 265 – damit hätte ich niemals gerechnet. Wenn wir jetzt in den Vorverkauf gehen, sind die Tickets innerhalb von wenigen Tagen ausverkauft. Das ist für uns immer noch surreal. Viele Leute denken auch, dass wir das total professionell machen – aber wir haben ja beide noch einen Brotjob und es ist auch nicht angedacht, dass wir das hauptberuflich machen.

Also wird es eher keine deutschlandweiten Partys geben?
Anna:
Städte wie Hamburg oder Berlin sind für uns einfach zu weit weg, um alles nebenbei zu organisieren. Aber wir bekommen so viele Nachrichten von Müttern, die sich neue Städte wünschen. Der Bedarf ist scheinbar wirklich riesig. Also haben wir uns überlegt: Wie können wir das Angebot ausweiten? Und da kam die Idee, ein Franchise-System zu entwickeln. Wenn Mütter Lust haben, in ihrer Stadt eine Party zu organisieren, bekommen sie unseren Support. Und dann kann es unser Konzept bald auch in anderen Städten in Deutschland geben.

Elternschaft kann auch einsam machen. Vor allem, wenn die meisten Freund:innen keine Kinder haben – und noch immer problemlos die Nächte durchtanzen können. Bietet euer Konzept da eine Möglichkeit, um sich neu zu vernetzen und auszutauschen?
Anna:
Ja, auf jeden Fall! Was ich erstaunlich finde, ist, dass die Leute auch allein kommen. Also, dass zum Beispiel drei Karten gekauft wurden – und dann konnten zwei doch nicht mit und die Person ist trotzdem tanzen gegangen. Das fand ich wirklich toll. Und wir haben festgestellt, dass sich plötzlich viele Querverbindungen unter den Frauen ergeben haben. Man kannte sich vielleicht aus dem Geburtsvorbereitungskurs und hat sich auf der Tanzfläche wiedergefunden. Also ja, ich glaube, dass wir da schon eine Art neuer Treffpunkt geworden sind.

Das klingt so, als hättet ihr mit eurer Partyreihe eine sehr familiäre Community angesprochen. Würdet ihr sagen, eure Partys sind auch eine Art Schutzraum für Frauen?
Andrea:
Ja, das haben uns sehr viele Frauen zurückgespiegelt. Dass sie keine Angst haben, dass ihnen jemand etwas in ihr Getränk schüttet oder dergleichen. Und man merkt das auch: Die sind alle total losgelöst, lassen ihre Sachen einfach liegen und haben direkt Vertrauen zueinander. 
Anna: Die Stimmung unter den Frauen ist auch richtig wohlwollend – wenn man sich schubst, sagt man Entschuldigung. Oder es sagt dir jemand einfach so, dass du schön aussiehst. Das ist wirklich ein toller Umgang miteinander.

Das heißt, ihr schaut schon genau, wer eure Party besucht?
Andrea:
Wir sagen immer: Alle dürfen kommen. Und das ist auch im weitesten Sinne so. Aber wir würden jetzt keine großen Männergruppen reinlassen, die nur wegen den vielen Frauen da sind. Da achten wir dann schon drauf.
Anna: Die Uhrzeit ist für Menschen, die wenig mit Kindern zu tun haben, auch nicht so besonders attraktiv. Es ist jetzt also nicht so, als müssten wir schlangenweise Männer ablehnen. Paare sind natürlich herzlich eingeladen – Väter, Partner oder Freunde dürfen gerne mitkommen! Und was sich auch gezeigt hat: Es kommen Frauengruppen, bei denen bei weitem nicht alle Mütter sind. Da gehen dann einfach Freundinnen miteinander tanzen.
Andrea: Ja, das regelt sich auch durch den Vorverkauf. Die Mamas kaufen einfach direkt alle Karten weg. Leute, für die das spontane Feiern normal ist, denken da gar nicht so weit im Voraus.

Kommt denn zu so "früher Stunde" schon richtig Partystimmung auf?
Andrea:
Absolut! Deswegen haben wir uns auch für richtige Clubs als Locations entschieden – da ist es dunkel und wenn du drin bist, merkst du gar nicht mehr, dass es erst 20 Uhr ist. Es fällt auch nicht auf, dass beinahe ausschließlich Frauen da sind.
Anna: Da gibt es richtige Getränke, da ist es richtig laut und richtig schwitzig – und Unterhaltungen über Babybrei gibt’s da auch eher nicht. 

Und wenn der innere Schweinehund trotzdem lieber auf dem Sofa bleiben möchte: Warum lohnt es sich, die 180 Minuten tanzen zu gehen?
Andrea: Wenn man sich drei Stunden mit seinen Freund:innen getroffen hat, diese drei Stunden durchgefeiert und durchgetanzt hat – dann gehen wirklich alle glücklich nach Hause. Also wir auch! Und auch wenn man etwas weniger Schlaf bekommen hat – man merkt, dass es einem richtig gutgetan hat. Dass es einfach so viel besser ist, als zwei Stunden bei Social Media abzuhängen und abends nicht wirklich was für sich getan zu haben. Für das erste Mal muss man sich vielleicht ein wenig aufraffen. Aber die meisten, die einmal da waren, kommen wieder.
Anna: Wir hatten vor kurzem sogar eine Gruppe, die hat sich einen Reisebus gemietet und kam damit zur Party angefahren. Das Feedback ist durchweg: Wir hatten so einen tollen Abend und konnten am nächsten Tag trotzdem am Familienfrühstück teilnehmen. Die meisten gehen mit dem Gefühl nach Hause: Wann ist das nächste Mal?

Mehr Infos zu kommenden Veranstaltungen und Tickets bekommt ihr auf dem Instagram-Account @mamagehttanzen oder auf der offiziellen Homepage.

Anna Schumacher und Andrea Rücker, die beiden Gründerinnen von "Mama geht tanzen".
Anna Schumacher und Andrea Rücker, die beiden Gründerinnen von "Mama geht tanzen".
© mamagehttanzen
ELTERN

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel