Anzeige

"Selbst der 5-Jährige klammert sich an Papas Hand" Ist "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" für dein Kind geeignet?

Paw Patrol 2 - für jüngere Kinder geeignet?
© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Paramount Pictures / Picture Alliance
Der neue Kinderfilm "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" ist gestartet – mit FSK 0. Es gibt Zweifel, ob er für jüngere Kinder geeignet ist. Das solltest du wissen, um zu entscheiden, ob dein Kind den Film "verträgt".

Diese Hundwelpen sind allgegenwärtig: auf T-Shirts, Hausschuhen und Brotboxen, auf dem Boden des Kinderzimmers sowieso und nun auch wieder auf Kinoplakaten. "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" ist der zweite große Kinofilm der beliebten Bande Chase, Marshall, Rubble, Rocky, Skye und Zuma. Dackelmädchen Liberty ist auch wieder dabei. Der erste Film hatte weltweit fast 142 Millionen Euro eingespielt.

Seit dem 28. September läuft der zweite Film in den Kinos, in dem die Freund:innen wieder mit Superkräften als "Mighty Pups" auftreten. Aber ist es ratsam, mit jüngeren Kindern hineinzugehen? Oder ist das neue Abenteuer zu krass und nervenaufreibend?

FSK 0 oder FSK 6?

Im Vorfeld gab es Verwirrung wegen der Altersfreigabe. Zunächst hatte der Film nämlich für die Vorpremieren eine FSK 6-Freigabe bekommen. Kinder unter 6 Jahren hätten den Film dann selbst in Begleitung ihrer Eltern nicht sehen dürfen. Das hätte allerdings einen Großteil der Zielgruppe ausgeschlossen. Denn die mutigen Hunde Chase, Marshall, Skye, Rocky, Rubble und Zuma sind vor allem bei Kindergarten-Kindern Kult. Für Eltern ist es geradezu unmöglich, ihr Kind durch die Kindergartenjahre zu bringen, ohne mit dem Paw Patrol-Fieber infiziert zu werden.

Die Altersgrenze sei deshalb so hoch angesetzt worden, "weil der finale Filmschnitt noch nicht erfolgt" war, hatte Cinemaxx gegenüber "Der Westen" erklärt. Eine gute Woche vor dem tatsächlichen Kinostart war aber klar: "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" bekommt eine FSK 0 Freigabe, ist also ohne Altersbeschränkung.

Das freut nun die Kinder, sorgt aber einige Eltern. Denn nach den ersten Vorführungen gab es Berichte von weinenden Kindern, die verängstigt den Saal verließen.

Mega-Spaß oder Mega-Disaster?

In "Der Westen" berichtet ein Journalist, der mit seinen 3- und 5-jährigen Kindern in der Vorführung gewesen ist, dass viele Familien nach der Hälfte des Films geflüchtet seien. "Papa, ich habe Angst", habe der Dreijährige gewimmert. "Selbst der Fünfjährige klammert sich an Papas Hand", heißt es. Das Fazit nach dem Probegucken: "Das Erzähltempo war für Kinder unter 6 Jahren wirklich enorm – und die ständige Bedrohungslage kaum auszuhalten."

Das kommt natürlich auch in anderen Kinofilmen für Kinder vor. Jede:r ist schließlich anders zart besaitet. Auch manche 8-Jährigen weinen bei FSK 6 Filmen oder halten gewisse Szenen und Spannungsbögen nicht aus.

"Insbesondere bei Vorschulkindern gibt es große individuelle Entwicklungsunterschiede. Spannende Szenen können sehr unterschiedlich rezipiert werden", sagte Peter Kaun von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH (FSK) gegenüber RTL. "Wichtig in dieser Altersgruppe ist eine positive Auflösung, welche für Entlastung sorgt." Die sei hier gegeben.

Die Empfehlung des FSK-Experten lautet, Eltern sollten sich gut informieren, um abzuschätzen, ob der Film für ihr Kind geeignet sei.

"Paw Patrol 2" – erst für Schulkinder empfohlen?

"Wir empfehlen den Film frühestens ab fünf Jahren", schreibt ein Experte auf "Kino.de". "Das ideale Alter wären sechs, sieben, acht Jahre – und spätestens ab neun ist das Thema "Paw Patrol" schon wieder durch, weil Kinderkram. Die FSK-Freigabe von 0 Jahren, die es bisher für alle "Paw Patrol"-Inkarnationen gab, ist hier eindeutig nicht als Empfehlung zu sehen, sondern als rechtliche Maßgabe."

Schauen oder nicht schauen? So entscheidest du

Wie also kannst du einschätzen, ob ein Kinobesuch für dein Kind in Frage kommt? Diese Fragen kannst du dir stellen:

  • Der Film dauert ganze 95 Minuten. Für jüngere Kinder ist schon das allein eine große Herausforderung. Ist dein Kind solche Zeitspannen gewöhnt? Auch, wenn es viele spannende Momente gibt? Eine Paw Patrol-Folge dauert schließlich nur 11 Minuten, im Doppelpack, wie sie meistens geschaut werden, sind es rund 22 Minuten.
  • Nur ein paar Schlagworte, ohne zu Spoilern: Es gibt Gasexplosionen, Gefangene im Bauwagen, ein Team der Super-Bösewichte und einen Meteorit, der auf die Erde zurast – genauer gesagt auf die Zentrale der "Paw Patrol". Eine Frage lautet also: Glaubst du, dein Kind kann damit umgehen? Ist es rasante Geschichten gewöhnt?
  • Schnelle Schnitte, viel Action, wenig Atempausen, so wird der Film von denen beschrieben, die ihn schon gesehen haben. Es werden Vergleiche mit Filmen wie "Armageddon" oder "Top Gun" gezogen.
  • Die FSK rät Eltern, die Inhaltsangabe zu lesen und den Trailer zu schauen, um sich ein Bild zu machen.
  • Informieren kannst du dich auch auf Webseiten wie "Kinderfilmwelt" oder "Flimmo". Dort schätzen Expert:innen ein, ab welchem Alter die jeweiligen Kinderfilme wirklich zu empfehlen sind – das unterscheidet sich oft von der FSK-Freigabe. Der erste "Paw Patrol"-Kinofilm wird auf "Kinderfilmwelt" beispielweise erst ab 6 Jahren empfohlen, "Flimmo" empfiehlt ihn ab 5, obwohl er FSK 0 war. Das kann eine gute Orientierung sein.

Letztlich kennst du dein Kind am besten. Du weißt, welche Medien es gewohnt ist, was ihm Angst macht, was es bei spannenden Szenen braucht, um daran Spaß zu haben und zu wachsen. Und weil du – wenn ihr euch für den Kinobesuch entscheiden solltet – dabei bist, kannst du die aufkommenden Emotionen hoffentlich gut begleiten. Die Botschaft, die der Film haben soll, gilt in diesem Fall auch für die Kinogänger:innen: Wenn du Angst hast, musst du nur mutig sein. 

Übrigens, Teil 3 von "Paw Patrol" soll 2026 in die Kinos kommen.

Verwendete Quellen: kino.de, rtl.de, derwesten.de, kinderfilmwelt.de, filmstarts.de

jwe ELTERN

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel