Da Zecken gefährliche Krankheiten übertragen können, sollten Freiluftfans auf die richtige Kleidung achten. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

(daw) - Wer durch Wälder und Wiesen streift, sollte sich vorsehen. Denn die Zecken haben ihre Aktivitäten noch nicht eingestellt. Bis Oktober ist die Gefahr am größten, sich durch den Biss einer Zecke mit gefährlichen Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder die Lyme-Borreliose anzustecken, warnt die AOK Neckar-Fils.

Die Gefahr, nach einem Zeckenstich zu erkranken, sei nicht zu unterschätzen: Etwa jede zehnte Zecke trägt das FSME-Virus in sich. FSME kann eine Hirnhaut- oder Rückenmarkentzündung zur Folge haben. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) zählt der Landkreis Esslingen zählt wie ganz Baden-Württemberg zu den FSME-Risikogebieten in Deutschland. „Die gute Nachricht: Gegen FSME kann man sich impfen lassen“, sagt Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils. Er rät Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten, grundsätzlich zur FSME-Impfung und zur regelmäßigen Überprüfung des Schutzes. „Die Impfung wird in Risikogebieten wie dem unserem dringend empfohlen und von den Krankenkassen übernommen.“ Die Impfquote im Landkreis liegt laut einer AOK-Statistik mit fast 23 Prozent etwas über dem vom RKI ermittelten baden-württembergischen Schnitt von 21,6 Prozent.

437 Borreliosefälle im Landkreis

Keine Impfung gibt es jedoch gegen Lyme-Borreliose. Eine Infektion mit Borreliose kann Gelenkentzündungen, Arthritis oder Herzrhythmusstörungen verursachen. Auch wenn nicht jeder Zeckenbiss eine Infektion bedeutet, sei Vorsicht geboten. Die AOK Neckar-Fils zählte im Jahr 2015 im Landkreis Esslingen 437 Borreliose-Erkrankungen.

„Der beste Schutz ist immer, Zeckenstiche zu vermeiden“, sagt die AOK-Ärztin Ariane Chaudhuri. Dabei hilft sowohl richtige Kleidung, wie geschlossene Schuhe, Strümpfe und Kopfbedeckung als auch das regelmäßiges Absuchen des Körpers. „Das ist unverzichtbar, wenn man viel draußen ist.“ Helle Kleidung macht die Zecken sichtbarer.

Zecken beißen sich vor allem an warmen, dünnen Hautpartien wie der Armbeuge, in den Kniekehlen, im Hals- und Nackenbereich sowie im Bereich der Leiste fest. Je schneller eine Zecke mit einer speziellen Pinzette oder Karte entfernt wird, desto geringer ist das Risiko, dass Erreger in den Körper gelangen. „Bildet sich um den Einstich ein roter Rand, deutet dies auf eine Borreliose-Infektion hin. Betroffene sollten dann sofort zum Arzt gehen“, rät die AOK-Ärztin Ariane Chaudhuri.