„Brüderlicher“ Empfang: Serbien und Russland bekräftigen Zusammenarbeit

Die Kooperationsgespräche wurden am Donnerstag fortgesetzt, als der serbische Präsident Aleksandar Vučić den russischen Botschafter Aleksandar Bocan-Kharchenko empfing. Dabei erörterten sie die bilateralen Beziehungen, die Zusammenarbeit und andere regionale und internationale Fragen von gemeinsamem Interesse, schrieb der serbische Präsident auf Instagram. [EPA-EFE/KOCA SULEJMANOVIC]

Serbien und Russland haben ihre Beziehungen in den letzten Tagen mit der Unterzeichnung eines Gesundheitsabkommens zwischen den beiden Ländern und der Ankündigung einer militärischen Drohnenlieferung aus Moskau weiter gestärkt.

Am Dienstag (30. Januar) wurde eine Absichtserklärung zwischen dem stark sanktionierten russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko und seinem serbischen Amtskollegen unterzeichnet.

Die russische Delegation wurde in Serbien mit einem Schild willkommen geheißen, auf dem zu lesen war: „Willkommen, liebe Brüder, dies ist euer Haus.“

Nach dem Treffen sagte der serbische Gesundheitsminister Grujičić, man werde sich dafür einsetzen, dass die besten Praktiken des russischen Gesundheitssystems, insbesondere in Bezug auf Organisation und Bürokratie, in Serbien umgesetzt würden.

Sein russischer Gegenpart, Michail Muraschko, erklärte seinerseits, das Ziel der Entsendung einer Delegation seines Gesundheitsministeriums nach Serbien sei der Austausch von Erfahrungen im Bereich der Gesundheit und der Technologien, besonders was die Verlängerung des menschlichen Lebens betrifft.

Die russische Delegation, der auch Vertreter der Gesundheitseinrichtungen und Forschungszentren des Landes angehörten, besuchte das Belgrader Institut für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wurde dort herzlich empfangen.

Die Kooperationsgespräche wurden am Donnerstag fortgesetzt, als der serbische Präsident Aleksandar Vučić den russischen Botschafter Aleksandar Bocan-Kharchenko empfing. Dabei erörterten sie die bilateralen Beziehungen, die Zusammenarbeit und andere regionale und internationale Fragen von gemeinsamem Interesse, schrieb der serbische Präsident auf Instagram.

„Ich habe Russland erneut meine Dankbarkeit für seine Unterstützung bei der Wahrung der territorialen Integrität Serbiens bekräftigt“, schrieb Vučić auf Facebook über Russlands Haltung zum Kosovo.

Zu den Anzeichen für eine künftige Zusammenarbeit gehört die jüngste Ankündigung von Vučić, dass Serbien das russische mobile Anti-Drohnensystem Repellent zur elektronischen Störung einführen werde, das er am serbischen Nationalfeiertag am 15. Februar in Niš vorstellen werde.

Vučić sagte, das Drohnensystem sei „in unseren Händen“ und Serbien habe „schon vor langer Zeit dafür bezahlt“. Er wies darauf hin, dass aus dem serbischen Haushalt „701 komplexe Waffensysteme aus der einheimischen Industrie“ bezahlt worden seien und dass in den kommenden Jahren mehr als 850 beschafft werden würden.

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 hat Serbien nach eigenen Angaben keine neuen Waffenbeschaffungsverträge abgeschlossen. Mitte September 2022 erklärte Vučić, dass einige der bisherigen Lieferungen, darunter Repellent, wegen des Krieges nicht eingetroffen seien.

Serbien bleibt das einzige Land in Europa, das sich nach dem Einmarsch in die Ukraine geweigert hat, sich der EU-Außenpolitik gegenüber Russland anzuschließen. Es ist auch das einzige europäische Land, das weiterhin Abkommen mit Russland unterzeichnet, während andere Länder Sanktionen verhängen und die Zusammenarbeit einschränken wollen.

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Belgrad ist verärgert über Kosovos Bestrebungen, Panzerabwehrraketen von den USA zu kaufen, denkt aber derweil über die Wiedereinführung der Wehrpflicht nach.

[Bearbeitet von Kjeld Neubert]

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