Nur die Leistung zählt
Die moderne Landwirtschaft verlangt nach Hochleistungstieren. Sie werden auf ihren Verwendungszweck ausgerichtet. Genetische Vielfalt spielt keine Rolle. Wenige Rassen, teils Produkte von Unternehmen, bestimmen den Weltmarkt bei Milch, Eiern, beim Hühnerfleisch und in der Schweinemast. Wer sind die Monopolisten? Und um welche Tiere handelt es sich?
Die Holstein-Kuh
Anteil weltweit: 90 Prozent
Anteil Österreich: sieben Prozent, 36.700 Tiere
Milchleistung/Jahr: 10.000 kg
Lebensdauer: drei Laktationszyklen (4,5 Jahre)
Endet: in Österreich als McDonald’s-Patty
Schwächen: Fruchtbarkeitsstörungen, Totgeburten, wertlose Stierkälber
Flachbemuskelt ist dieses Rind. Man sieht die Rippen, die Hüftknochen, und das ist gewollt. Die Bestimmung des Tieres baumelt imposant zwischen den Hinterläufen: das Euter. Die Milch ist so wichtig, dass der Zuchtwert der Kuh sich auch daran bemisst, ob sie sich von Milchrobotern problemlos melken lässt. 10.000 Kilogramm Milch pro Jahr schaffen durchschnittliche Holstein-Kühe (um 1900 gab eine Kuh rund 2000 kg/Jahr), Spitzentiere erreichen eine Lebensmilchleistung von 100.000 Kilogramm Milch. Nach drei Laktationszyklen geht meist nichts mehr. Eine Kuh, die nicht kalbt, gibt aber keine Milch. Dieses Naturgesetz kann selbst die moderne Landwirtschaft nicht außer Kraft setzen. Die Tiere werden aussortiert und verarbeitet.