Der umstrittene Bach-Sohn :
Wie stand es um den „Blöden Herrn“?

Von Reiner Marquard
Lesezeit: 8 Min.
Balthasar Denner malte um 1730 dieses Bild eines Mannes mit drei Söhnen. Man vermutet, dass er damit einen Teil der Familie Bach darstellte, und Gottfried Heinrich wäre darauf dann als damals jüngster lebender Sohn gleich neben dem Vater porträtiert.
Sein Bruder Carl Philipp Emanuel nannte ihn ein Genie, aber von Rechts wegen wurde ihm als Erwachsenem ein Vormund bestellt: Vor dreihundert Jahren wurde Gottfried Heinrich Bach geboren.

Am 28. Oktober 1730 bittet der mit seiner Situation in Leipzig un­zufriedene Johann Sebastian Bach den Freund und ehemaligen Mitschüler Georg Erdmann um Hilfe bei der Suche nach einer neuen „convenable station“ und bewirbt sich sozusagen mit seiner gesamten Familie. Seinen Sohn Gottfried Heinrich führt er dabei unmittelbar an, bevor es an die Qualität der Haus­musik geht: „Die Kinder anderer Ehe sind noch klein, u. der Knabe als erst­gebohrner 6 Jahr alt. Insgesamt aber sind sie gebohrne Musici, u.a. kann versichern, daß schon ein Concert Vocaliter u. Instrumentaliter mit meiner Familie formiren kann, zumahln da meine ­itzige Frau gar einen sauberen Soprano singet, auch meine älteste Tochter nicht schlimm einschläget.“ Im Übergang von der Familienchronik zur außerordentlichen Qualität der häuslichen Musik bildet der junge Gottfried Heinrich für seien Vater das Scharnier!

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