Aufgetauchter Roman von Céline :
Neues vom umstrittensten aller Autoren

Von Niklas Bender
Lesezeit: 6 Min.
Louis-Ferdinand Céline im Jahr 1944
Es war die größte literarische Sensation, die Frankreich erlebt hat: der Fund von tausenden seit 1944 verschollenen Manuskriptseiten von Céline. Nun erscheint als erstes Buch daraus der Roman „Guerre“ – Krieg.

Dieses Mal wenigstens wird Louis-Ferdinand Céline (1894 bis 1961) seinen Todfeind Marcel Proust ausstechen: in der Frage, von wem posthum die spektakulärsten Manuskripte entdeckt worden sind. Von „Prout-Proust“ (Céline) sind zuletzt spannende Novellen und eine Vorstufe zur „Suche nach der verlorenen Zeit“ erschienen. Diese zwei schmalen Bände kommen allerdings gegen den jüngst entdeckten satten Kubikmeter unveröffentlichter Céline-Schriften schon in der Masse nicht an. Es handelt sich um Manuskripte, die 1944 aus seiner Wohnung in Montmartre entfernt wurden, während Céline als Kollaborateur in Nazi-Deutschland Unterschlupf suchte. Wiederaufgetaucht sind sie vergangenen Sommer, nach dem Tod von Célines Witwe und Alleinerbin Lucette Almansor.

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