Cannes : Am Ende der Umnachtung
Von Wilfried Wiegand
Lesezeit: 3 Min.
Ein makellos strenges, tödlich ernstes, atemlos spannendes Meisterwerk ist David Cronenbergs „Spider“.
Wir sind in einer Beckett-Welt, in der die Wirklichkeit für jeden zur Einzelzelle wird. Graue Fassaden mit vermauerten Fenstern, schäbige Zimmer mit ausgebleichten Tapeten und die Rätselarchitektur eines riesigen Gasometers sind die Kulissen einer Tragödie, die sich im Bewusstsein eines Geistesgestörten ereignet. Nach seiner Kindheitsmarotte, sich aus Bindfäden Spinnennetze zu konstruieren, wurde er immer nur „Spider“ (Spinne) genannt, und mittlerweile nennt er sich selber so.
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