Fundstück : Letzte Worte auf dem Siemens Fernschreiber
Buchmaschinen sind Geräte im Spannungsfeld von Lesen, Schreiben und Speichern. Die Auswirkungen der neuen elektronischen Medien auf dieses Feld soll auf einem Symposion verhandelt werden, das am ersten Wochenende im Novermber im Frankfurter Literaturhaus stattfindet. Eine Ausstellung, die das örtliche historische Museum beisteuert, begleitet die Tagung und ist bereits jetzt zu sehen.
Sie versammelt die üblichen Verdächtigen: ein wenig Gutenberg, ein erstes Paperback, ein Morsegerät, dann alte Platinen, Transistoren, Röhrengeräte, Festplatten und Lese- und Schreibköpfe. Sowie einen alten Fernschreiber, wie ihn Siemens noch in den 60er Jahren baute. Gut erhalten, und dennoch wie aus einer anderen, analogen Welt.
Als Abschiedsgruß aus seiner aktiven Zeit trägt er noch immer die letzten Worte mit sich, die auf ihm übermittelt wurden. Auf seiner Papierrolle lesen wir leicht verblichen, was in seiner poetischen Verknappung und der Motivarbeit (Vergänglichkeit, Glauben, Zugehörigkeit) nirgendwo besser aufgehoben scheint als in einem Literaturhaus:
gueltig ende dezember
bibl
812315 bheb ch
416836 inleb c
soory
sorry, betrifft nich sie
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