„Winterlichter“: Leuchtende Herzen im Frankfurter Palmengarten

Es ist wieder „Winterlichter“-Zeit: Von diesem Samstag an wird der Palmengarten in den nächsten fünf Wochen bis zum 14. Januar jeden Tag zwischen 17 und 21 Uhr in buntes Licht getaucht. Die „Winterlichter“ finden damit zum elften Mal in dem historischen Schaugarten statt. Ideengeber Wolfgang Flammersfeld, der einst als Bühnenmusiker auf die Wirkung von Beleuchtung aufmerksam wurde, bringt jedes Jahr neue leuchtende Verrücktheiten mit, um die Frankfurter dafür zu begeistern, im Winter trotz Kälte und Dunkelheit den Park zu erkunden. Bisher ist ihm das gelungen. Im vergangenen Winter kamen rund 60.000 Interessierte. Vor Corona waren es sogar schon einmal 70.000 Besucher. Altvertraut sind nur die überdimensionalen Schneeglöckchen, die aus dem Boden zu sprießen scheinen. Dieses Mal tanzen auf einer der Wiesen zu einer Videoinstallation Ballerinas, staksen vermeintlich Flamingos umher, verweilen knubbelige Kunststoff-Hasen unter Bäumen, umschwirren riesige bunte Libellen und Schmetterlinge den Weg zum neuen Blüten- und Schmetterlingshaus. Und auf der großen Krokuswiese vor der Villa Leonhardi scheinen sich Fische wohlzufühlen. Kritiker haben stets darauf hingewiesen, dass diese Art des Lichtspektakels auch viel Kitsch beinhalte. Das würde Flammersfeld nie abstreiten. Aber er weiß, dass sehr viele verzückt vor den leuchtenden Herzen stehen werden, die sich im Weiher des Palmengartens spiegeln. Vor dem Musikpavillon hat er erstmals einen ausgewiesenen Selfie-Point eingerichtet: ein riesiges Herz, in das sich die Fotografierenden hineinstellen können, auf dass es sie völlig umschließt.