Berliner Restaurant Rutz :
Steckt eine Makrele im märkischen Sand

Von JAKOB STROBEL Y SERRA
Lesezeit: 4 Min.
Müllers Küche ist so elaboriert, reduziert und zugleich kompliziert, dass man sie nicht einfach nebenbei wegessen kann.
Deutschland zuerst – aber nur auf dem Teller: Marco Müller kocht in seinem Berliner Restaurant „Rutz“ eine Küche, die es nirgendwo sonst geben könnte.

Man muss kein Nationalist sein, um die deutsche Esskultur retten und sie auf Augenhöhe mit derjenigen unseres französischen Ex-Erbfeindes bringen zu wollen. Das geht auch mit einer anarchistisch-antiautoritären Gesinnung, und im Falle von Marco Müller funktioniert es sogar ausnehmend gut. Er stammt aus Potsdam, wuchs in einer freigeistigen Familie auf, erlebte die DDR als „Riesenknast“, wie er selbst sagt, protestierte als Punk gegen Einheitsbrei und Einheitspartei, brachte sich so um sein Abitur und musste zur Strafe eine Kochlehre absolvieren. Kaum war er damit fertig, fiel die Mauer, und aus der Bestrafung wurde eine Fügung.

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