Fortpflanzungsstrategien :
Erfolgreich ohne Sex

Von Diemut Klärner
Lesezeit: 3 Min.
Einzelgänger versus Sexliebhaber: Die Stabheuschrecke Timema monikensis kann sich alleine fortpflanzen.

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Kalifornische Stabheuschrecken vermehren sich per Jungfernzeugung. Für die genetische Vielfalt ist das schlecht. Warum verzichten diese Insekten trotzdem auf eine Paarung?

Soll es mit der Fortpflanzung klappen, müssen gewöhnlich zwei Geschlechter im Spiel sein. Doch warum eigentlich? Schließlich ist die Suche nach passenden Partnern oft ziemlich mühsam, und die Produktion von Nachwuchs kann auch ohne Sex funktionieren. Bei der Parthenogenese zum Beispiel, auch als Jungfernzeugung bekannt, entwickeln sich die Nachkommen aus unbefruchteten Eizellen. Ein paar Reptilien verwenden diese unkomplizierte Methode, Wasserflöhe und manche Insekten nutzen sie häufiger. Aus gutem Grund hat sich die Parthenogenese aber nur selten als Erfolgsrezept der Evolution erwiesen. Dass sie, ähnlich wie Inzucht, die genetische Vielfalt stark reduziert, bestätigte kürzlich eine Studie an Stabheuschrecken.

Als Forschungsobjekte dienten Vertreter der besonders urtümlichen Gattung Timema, die überwiegend in Kalifornien heimisch ist. Von den gut zwanzig Arten dieser eher unscheinbaren Insekten pflanzen sich fünf durch Parthenogenese fort. Wissenschaftler um Kamil Jaron und Darren Parker von der Universität Lausanne nahmen das Genom dieser fünf Stabheuschrecken unter die Lupe und zogen zum Vergleich jeweils die am engsten verwandte Spezies heran, die sich sexuell vermehrt.

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