Biophysik :
Quietschgrüne Quantenwesen

Lesezeit: 8 Min.
Für den Biologen sind das Chloroplasten. Für den Physiker kohärente Zustände.
Bei der Photosynthese laufen Prozesse ab, die es nach den klassischen Naturgesetzen gar nicht geben kann.

Seth Lloyd hatte nie Biologieunterricht. „Nicht einmal im Kindergarten“, erzählt der Physiker gerne in seinen Vorträgen, die sich gleichwohl seit einigen Jahren immer wieder um ein Thema aus dem Reich des Lebendigen drehen: die Photosynthese, jene Kette biochemischer Prozesse, mittels derer die meisten Pflanzen und viele Bakterien ihren Stoffwechsel mit Solarenergie versorgen. Dann muss Lloyd seinen Zuhören natürlich erzählen, wie er zu dem Thema kam. Im April 2007 erstaunte und belustigte den Professor für Quanteninformatik am Massachusetts Institute of Technology ein Artikel in der New York Times. Darin ging es um die Veröffentlichung einer Gruppe von Chemikern an der University of California in Berkeley, die behaupteten, herausgefunden zu haben, dass photosynthetisierende Einzeller aus der Gruppe der grünen Schwefelbakterien sich verhalten wie Quantencomputer.

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