Naturparks in der Schweiz: Atemberaubende Natur entdecken
Lange Tradition des Naturschutzes
Die Naturparks in der Schweiz stehen im Zeichen des Umweltschutzes. Engagierte Bürger und Politiker setzten sich das Ziel, die ursprüngliche Natur des Alpenlandes zu bewahren. Aus dieser Tradition heraus entstand mit dem Schweizer Nationalpark bereits Anfang des 20. Jahrhunderts das erste geschützte Gebiet auf eidgenössischem Boden. Heute umfassen die 19 Schweizer Naturparks Tausende Hektar Fläche und stehen für Erholung pur.
Familien finden unzählige Möglichkeiten, die Tier- und Pflanzenwelt zu beobachten. Ebenso ist das touristische Angebot mit Essens- und Übernachtungsmöglichkeiten stark ausgebaut. Als mögliche Aktivitäten kommen die Parks für Wintersport, Wandern, Vogelbeobachtung, Radfahren, Klettern und mehr infrage. Im Nachfolgenden werden fünf ausgewählte Anlagen mit ihren Besonderheiten vorgestellt.
Schmetterlinge und Aquädukte im Parc Ela
Glücksgefühle erleben Besucher im Parc Ela in Mittelbünden. Er zählt zu den jüngeren Naturparks der Schweiz, ist der größte aller Parks und wird für seine Artenvielfalt überregional geschätzt. Landschaftlich thront der Berg Piz Ela über dem Areal. Klassisches Alpenpanorama trifft auf grüne Täler, Moore, Bäche und kleine Gewässer. Sehenswert ist der Bergsee Lai da Palpuogna. Umgeben von Lärchen, bietet das Areal im Sommer eine schillernde Wasseroberfläche und lädt zum Picknick an einer der Wanderbänke ein. Quer durch den Park führt die Route Via Albula. Sie ist wegen ihrer Aquädukte bekannt und wird von der Rhätischen Bahn befahren.
Vom Fenster aus können Sie mit der Kamera ansehnliche Panoramavideos und Fotos schießen. Auch die Tierwelt ist mit den Insekten reichhaltig vertreten. Entlang der saftigen Wiesen tummeln sich während der Sommermonate seltene Schmetterlingsarten wie der Apollofalter an den Blüten. Gehen Sie mit Ihrem Partner auf eine geführte Wanderung, um die Käfer und Falter aus nächster Nähe zu beobachten. Indes wird an sportlichen Aktivitäten im Parc Ela nicht gespart. Während der kalten Jahreszeit erleben Sie beim Schneeschuhwandern die Schönheit der winterlichen Landschaft. Mitten im Park befindet sich außerdem das Skigebiet Bivio.
Steinböcke aus nächster Nähe im Beverin beobachten
Im Naturpark Beverin Schweiz in Graubünden scheint die Zeit stillzustehen. Während der Sommermonate erstrahlen Wiesen in bunten Farben und Seen glitzern im Sonnenlicht tiefblau. Bei Wanderern ist der Naturpark wegen seiner ausgedehnten Seen, Bergpässe und klarem Sternenhimmel beliebt. Erster Anhaltspunkt ist das Besucherzentrum. Dort erhalten Sie mannigfaltige Informationen über Historie und Kultur der Region und können an geführten Touren durch den Park teilnehmen. Eine interessante Aktivität für Kinder ist die Schatzsuche am Piz Beverin.
Ausgebildete Naturführer bringen mit einem Hammer in der Felsenwand kleine Bergkristall zum Vorschein. Sie gelten als typisches Mineral im Gebiet. Als attraktivster Wanderweg gilt die Via Capricorn. Entlang von Bergseen und kleinen Siedlungen bekommen Sie bei angenehmen Wetterverhältnissen eine der größten Steinbockkolonien der Alpen zu Gesicht. In der Rofflaschlucht bewundern Sie mit Ihrer Familie eine künstlich geschaffene Felsengalerie mit Wasserfall. In der Nähe sorgt ein Gasthaus für Stärkung während der Reise.
Entlang des Rheins in Schaffhausen
Der Naturpark Schaffhausen ist ein grenzüberschreitendes Naturareal, das auch Teile Deutschlands umfasst. Es ist für seine bei Wanderern beliebten Weinberge bekannt. In dem Weingebiet wird die Rebsorte Blauburgunder angebaut, deren bunt gefärbtes Laub im Herbst ein Farbspektakel garantiert. Verstreut über das Parkgebiet finden sich pittoreske Dörfer mit typischer Schweizer Architektur. Sie sind ideal für kleine Tagesausflüge mit den Liebsten. Die Randentürme in der Landschaft ermöglichen eine atemberaubende Aussicht über die grüne Ebene.
Als Geheimtipp gilt der Turm bei Siblingen. Mit über 20 m Höhe stellt der mit Lärchenholz verkleidete Bau einen imposanten Fleck in der Landschaft dar. Lassen Sie mit dem Fernglas Ihren Blick von der Plattform schweifen und halten Sie nach Naturphänomenen Ausschau. In unmittelbarer Nähe des Parks kann man den Rheinfall bestaunen. Die imposanten Wasserfälle zählen zu den größten Europas. Wanderfans kommen auf dem Berg Randen auf ihre Kosten. Der über 900 m hohe Gipfel ist von malerischen Wegen durchzogen, neben denen im Sommer seltene Pflanzenarten wie Orchideen wachsen.
Der älteste Park der Schweiz
Bereits der Name ist Programm: Schweizerischer Nationalpark. Auf über 170 km² erwartet Sie im ältesten Nationalpark des Landes im Osten eine reichhaltige Tierwelt. Beim Wandern beobachten leise Touristen mit etwas Glück Murmeltiere auf den Bergwiesen oder begegnen Gämsen. Landschaftlich besticht der Park durch massive Kiefernwälder, in denen gleichzeitig Lärchen, Waldföhre und andere Bäume wachsen. Neugierige Entdecker stoßen abseits der Routen auf seltene Pflanzenarten wie Frauenschuh oder Edelweiss. Dank leichter Rundwege eignet sich der Park für Ausflüge mit kleinen Kindern und bietet ein malerisches Alpenpanorama. Bei einem Abstecher ins Nationalparkzentrum in Zernez lernen die Kleinen mehr über die lokale Tierwelt und ihre Besonderheiten.
Die landschaftliche Vielseitigkeit macht die Schweizer Naturparks zu einem echten Urlaubserlebnis. Hier kommen sowohl Naturfans als auch Sportbegeisterte und Romantiker auf ihre Kosten.
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