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Was spricht für einen Carport mit Glasdach?

Aktualisiert: 04. Mrz 2021, Veröffentlicht: 12. Mai 2015 in Glasdächer | Verglasungen
Lesedauer 6 Minuten
© Kenny10 / istockphoto.com

Er spendet dem Auto Schutz vor Regen, Wind, Schnee und Hagel: der Carport. Erweitert um ein Glasdach, lassen sich zudem eine besonders edle Optik und eine optimale Lichtausbeute erzielen. Wir informieren Sie über die vielzähligen Gestaltungsmöglichkeiten sowie über Kosten- und Sicherheitsaspekte.

Alles auf einen Blick:

  • Carports gibt es als anlehnenden und als freistehende Überdachung.
  • Das Konstrukt kann aus verschiedenen Werkstoffen bestehen.
  • Ein Dach aus Glas bietet deutlich mehr Helligkeit, da Licht weiterhin einfallen kann.
  • Bei undurchsichtigem Material wirkt ein Stellplatz oftmals klein und dunkel.
  • Aus Sicherheitsgründen sollten Sie Verbundsicherheitsglas bestehend aus teilvorgespannten Glasscheiben verwenden.
  • Glasdächer müssen Sie individuell anfertigen lassen und aufgrund der durchsichtigen Optik regelmäßig reinigen.
  • Solche Carports liegen im oberen Preisbereich. Sie sollten mit einem Preis ab 2.500 Euro rechnen.

Möglichkeiten

Sie haben die Wahl zwischen der freistehenden und der anlehnenden Variante, wobei das Konstrukt aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen kann. Entscheiden Sie sich für eine Bedachung aus Glas, sollten Sie aus Sicherheitsgründen unbedingt ein Verbundsicherheitsglas (VSG) aus teilvorgespannten Glasscheiben (TVG) verwenden.

Welche Varianten gibt es?

Möchten Sie ein Carport mit Glasdach, sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Überdachung lässt sich in allen üblichen Dachformen vom Flachdach, über das Tonnendach, bis hin zum Satteldach verbauen.

Zudem können Sie zwischen einer freistehenden und einer anlehnenden Variante entscheiden. Bei einem freistehenden Carport ist die Überdachung unabhängig vom Haus beliebig platziert. Die anlehnenden Variante grenzt direkt an das Haus an.

Welche Materialien eignen sich?

Ebenso groß ist die Auswahl an Materialien für das Gerüst: Sie können sich zwischen Holz, Aluminium oder Edelstahl entscheiden. Jede Variante bringt spezifische Vor- und Nachteile mit sich. So ist Holz vergleichsweise günstig, dafür aber auch anfälliger für Witterungseinflüsse und bedarf daher intensiver Pflege. Aluminium und Edelstahl hingegen sind zwar teurer in der Anschaffung, werden aber auch in puncto Tragfähigkeit und Langlebigkeit höheren Ansprüchen gerecht. Die jeweilige Überdachung kann aus selbigen Werkstoffen sowie aus Glas bestehen. Die richtige Kombination bleibt Ihrem individuellen Geschmack und Ihren Wünschen überlassen.

Welches Glas eignet sich?

Für die Verwendung als Überdachung kann kein einfaches Glas gewählt werden, da dieses im schlimmsten Fall zersplittert und zusammenbricht. Das würde ein hohes Risiko für Mensch und Tier darstellen. Aus Sicherheitsgründen darf daher nur besonderes Sicherheitsglas, im Konkreten Verbundsicherheitsglas (VSG), verwendet werden. Dieses besteht aus mindestens zwei einzelnen Glasscheiben, die mit einer Folie verbunden beziehungsweise verklebt sind. Für öffentliche Gebäude gelten je nach Bundesland zusätzliche Regeln. In einigen Fällen ist nur die Verwendung von VSG, das aus teilvorgespanntem Glas (TVG) besteht, erlaubt.

Bricht das VSG, bleiben Scherben in der Regel an der Verbundfolie kleben und fallen nicht zu Boden.

TIPP:
Besonders in Wintergärten, aber auch unter Carports, die beispielsweise bei Gelegenheit auch als Überdachung für eine Feierlichkeit dienen, können LED-Beleuchtungen auch zur späteren Stunde für Beleuchtung und auch als Dekoration dienen.
 

Vorteile und Nachteile

Grundsätzlich bieten Carports mit verglasten Dächern deutlich mehr Helligkeit, da sie den Lichteinfall nicht beeinträchtigen. Aus diesem Grund müssen jene Dächer jedoch deutlich häufiger gereinigt werden. Außerdem ist eine Maßanfertigung notwendig.

Welche Vorteile haben Carports mit Glasdach?

Im Grunde schützen Carports Autos, Motorräder oder sonstiges Hab und Gut vor Wind, Regen, Schnee und Hagel.

Vollständig aus Holz, Aluminium oder Edelstahl gefertigte Carports können allerdings erschlagend wirken, die Einfahrt oder den Stellplatz kleiner erscheinen lassen und den Lichteinfall einschränken. Besonders bei anlehnenden Carports, die Fenster der Hauswand überdecken, ist das ein großer Nachteil.

Eine Möglichkeit, diese Einschränkungen zu umgehen und dennoch einen regensicheren Unterstellplatz für das Auto, Motorrad, Fahrrad oder sonstiges Eigentum zu errichten, ist ein Carport mit Verglasung. Diese Variante ist äußerst vielseitig und langlebig. Außerdem kann hierdurch Licht einfallen. Das bietet auch bei der anlehnenden Variante, die oft an ein Fenster des Hauses grenzt, ausreichend Helligkeit. Zudem wirkt diese Art der Überdachung in Kombination mit Metall schlicht und elegant.

Welche Nachteile haben Carports mit Glasdach?

Da diese Überdachungen transparent sind, ist angesammelter Schmutz deutlich erkennbar. Aus diesem Grund müssen Sie das Konstrukt regelmäßig reinigen. Verglichen mit Acrylglas, das ebenfalls den Vorteil der Durchsichtigkeit mit sich bringt, ist VSG deutlich schwerer. Während es für herkömmliche Holz-Carports bereits festgelegte Bausätze gibt, muss eine Überdachung aus Glas maßgefertigt werden und kann vor Ort nicht mehr bearbeitet werden.

Sicherheit

Im Privatbereich ist der Einsatz von Glas zu Bauzwecken zwar weniger streng geregelt als im öffentlichen Bereich, dennoch liegt ein Regelwerk zumindest in Form technischer Baubestimmungen vor. So regeln beispielsweise die Technischen Regeln für die Verwendung von absturzsichernden Verglasungen, kurz TRAV, den Einsatz.

Um eine solche handelt es sich auch beim Carport mit Glasdach. Vorgeschrieben ist die Verwendung von VSG. Die verklebten einzelnen Scheiben machen VSG besonders belastbar und ermöglichen selbst bei Teilzerstörung eine gewisse Resttragfähigkeit. Darüber hinaus verhindert die Folie ein Splittern der Scheibe. Weitere Sicherheitsaspekte regelt die DIN 18008-4, die Zusatzanforderungen an absturzsichernde Verglasungen festlegt.

Kosten

Abgesehen vom Material eines Glasdach-Carports können Sie auch zwischen zwei Bauweisen wählen. Im Hinblick auf den Preis ist ein Bausatz für ein anlehnenden Carport als Überdachung aus Glas und einem Gerüst aus Holz die günstigste Variante. Hier sollten Sie mit mindestens 2.500 Euro rechnen. Damit liegt es im Bereich aller Carports im höheren Preis-Niveau. Es ist nicht schwierig, weit mehr für einen Carport mit Verglasung auszugeben, was unter anderem an der Verglasung selbst liegt. Einen herkömmlichen Bausatz für ein Aluminium-Carport erhalten Sie ab einem Preis von 200 Euro. Dieser hat jedoch kein Dach aus durchsichtigem Material.

Fazit

Sowohl für Carports als auch für ein Vordach oder Ihren Wintergarten kommen Glasüberdachungen in Frage. Carports mit Glasdächern gibt es in der freistehenden, aber auch in der anlehnenden Variante, die direkt an das Haus angrenzt. Das Konstrukt kann unter anderem aus Holz oder Aluminium errichtet werden. Das Glasdach sollte aus Sicherheitsgründen aus einem Verbundsicherheitsglas mit verbauten teilvorgespannten Glasscheiben bestehen. Im Falle eines Glasbruchs haftet der Großteil der Scherben an der verklebten Folie.

Im Gegensatz zu undurchsichtigen Dächern geht bei einem Glasdach die Helligkeit nicht verloren. Außerdem ist eine Kombination aus Glas und Metall eine edle Variante und wird meist als optisch ansprechend empfunden. Glasdächer müssen allerdings regelmäßig von Schmutz befreit werden. Hinsichtlich der Kosten müssen Sie mit mindestens 2.500 Euro rechnen.

Über unsere*n Autor*in
Pia Greinacher
Pia ist Spezialistin für Handwerkerthemen aller Art. Sie studierte Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation und schrieb unter anderem bereits für Focus Online, die Tageszeitung Main-Post und die Fachzeitschrift bike und business.
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