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Brigitte Swarzenski- Horney

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Brigitte Swarzenski- Horney

Birth
Dahlem, Steglitz-Zehlendorf, Berlin, Germany
Death
27 Jul 1988 (aged 77)
Eppendorf, Hamburg-Nord, Hamburg, Germany
Burial
Wielenbach, Landkreis Weilheim-Schongau, Bavaria, Germany Add to Map
Memorial ID
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Familie und Ausbildung
Sie war die älteste von drei Töchtern der Psychoanalytikerin Karen Horney und des Berliner Industriellen Oscar Horney. Ihr Urgroßvater war der holländische Architekt Jacobus Johannes van Ronzelen. Da ihre Mutter in der Kindheit sehr unter den Ansichten ihres streng-religiösen Vaters gelitten hatte und gegen die Institution Kirche Vorbehalte hatte, wurde sie und ihre jüngste Schwester erst im Alter von drei Jahren getauft, was in der damaligen Zeit außergewöhnlich war. Zum größten Teil wurde sie von englischsprachigen Kindermädchen erzogen und wuchs so zweisprachig auf. Dadurch erlernte sie schon früh fließendes, akzentfreies Englisch, das ihr später dazu verhalf, sich ohne Schwierigkeiten in der englischsprachigen Filmbranche zu etablieren. Ihre Schulzeit verbrachte sie an ausgesuchten Berliner Schulen und zum Teil an der Bellaria-Schule im schweizerischen Zuoz, da sie seit ihrem sechsten Lebensjahr an Tuberkulose litt und in der Schweiz eine spezielle Lungenbehandlung erhielt. Danach begann sie eine Schauspielausbildung an der Ilka Grüning-Schule in Berlin und nahm Tanzunterricht bei Mary Wigman.

Bühnen- und Filmengagements in den 30er und 40er Jahren
Es folgten Engagements in Würzburg sowie an verschiedenen Bühnen in Berlin, später auch in Zürich und Göttingen. 1930 wurde sie von Robert Siodmak für den Film Abschied entdeckt. Sie war der etwas herbere Typ mit slawischen Wangenknochen und einer markanten, etwas rauchigen Stimme, was sie von den meisten ihrer zeitgenössischen Kolleginnen unterschied. In ihren Rollen spielte sie meist starke Frauen. Obgleich sie während des Nationalsozialismus als junge Darstellerin etliche Erfolge feiern konnte, versuchte sie jedoch ihre Unabhängigkeit zu wahren und setzte sich mutig für bedrohte Kolleginnen und Kollegen ein. So war sie bereit, für den von den Nazis wegen der Ehe mit einer Jüdin mit Schauspielverbot belegten Kollegen Joachim Gottschalk in die Schweiz zu fliegen, um für diesen ein Engagement einzuholen, während andere Kollegen zur Scheidung rieten. Als Horney nach den Verhandlungen mit dem Theater zurückkehrte, erfuhr sie vom Selbstmord der Familie Gottschalk und nahm neben 4 anderen Mutigen trotz Verbots durch die Regierung an der Beerdigung teil. Darüber hinaus unterstützte sie die jüdische Vermieterin ihrer norwegischen Freundin Gerd Høst-Heyerdahl in Berlin und pflegte Kontakt zu Carl Zuckmayer im Exil. Den mit Schreibverbot belegten Erich Kästner versteckte sie in ihrem Haus in Neubabelsberg, wo er unter Pseudonym weiterschrieb. Zu Horneys engsten und lebenslangen Freunden zählte auch der spätere CDU-Politiker Erik Blumenfeld, der Überlebender zweier Konzentrationslager war.

Da Horney sich während des Zweiten Weltkriegs mehrmals wegen ihrer erneut ausgebrochenen Tuberkulose in Schweizer Sanatorien aufhielt, gab die Presse am 20. März 1946 voreilig ihren Tod bekannt, obwohl sie, zwischenzeitlich wieder bei Kräften, auf Schweizer Bühnen stand. Die an ihren Mann gerichteten Kondolenzschreiben beantwortete sie selbst.

Übersiedlung in die USA
Nach dem Tode ihrer Mutter zog Brigitte Horney nach Boston, USA, um deren Lebenswerk und deren Poliklinik weiterzuführen. 1953 wurde Brigitte Horney amerikanische Staatsbürgerin. Sie war in erster Ehe mit dem Kameramann Konstantin Irmen-Tschet und in zweiter Ehe mit dem Kunsthistoriker Hanns Swarzenski (1903–1985) verheiratet. Beide Ehen blieben kinderlos. In ihren letzten Lebensjahren wurde sie vor allem im Fernsehen zum Publikumsliebling, so als Tante Polly in der amerikanischen Kinder- und Jugendserie Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn (1979), in Jakob und Adele (1981–1987) neben Carl-Heinz Schroth, in der Titelrolle als Teufels Großmutter (1985–1986) oder in Das Erbe der Guldenburgs (1986–1988).

Krankheit und Tod
1986 erkrankte sie während der Dreharbeiten zur zweiten Staffel der Serie Das Erbe der Guldenburgs an Darmkrebs und wurde im Frühjahr operiert. Bereits eine knappe Woche nach dem schweren Eingriff, mit einer Kanüle in der Halsvene und unter ärztlicher Aufsicht, arbeitete sie weiter. Mit unendlicher Disziplin und einem unerschütterlichen Lebenswillen stand sie zuletzt vom Krebs gezeichnet und mit gebrochenen Rippen vor der Kamera. Während der Drehpausen wurde sie auf Schloss Wotersen ärztlich versorgt. Die Nächte verbrachte sie zu diesem Zeitpunkt in der Klinik. Sie starb am 27. Juli 1988 im Alter von 77 Jahren im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf an den Folgen der Krebserkrankung (Leberkrebs), drei Drehtage vor Ende der Dreharbeiten. Da Brigitte Horney eine tragende Rolle hatte, musste das Drehbuch zur dritten Staffel der Guldenburgs nach ihrem Tod komplett umgeschrieben werden.

Die Beisetzung fand am 5. August 1988 auf dem Friedhof der St. Valentin-Kirche Wilzhofen/Oberbayern statt. Ihre wegen „nichtarischer" Abstammung im Nationalsozialismus mit Schauspielverbot belegte Kollegin Antje Weisgerber hielt eine Grabrede.

Quelle: wikipedia
Familie und Ausbildung
Sie war die älteste von drei Töchtern der Psychoanalytikerin Karen Horney und des Berliner Industriellen Oscar Horney. Ihr Urgroßvater war der holländische Architekt Jacobus Johannes van Ronzelen. Da ihre Mutter in der Kindheit sehr unter den Ansichten ihres streng-religiösen Vaters gelitten hatte und gegen die Institution Kirche Vorbehalte hatte, wurde sie und ihre jüngste Schwester erst im Alter von drei Jahren getauft, was in der damaligen Zeit außergewöhnlich war. Zum größten Teil wurde sie von englischsprachigen Kindermädchen erzogen und wuchs so zweisprachig auf. Dadurch erlernte sie schon früh fließendes, akzentfreies Englisch, das ihr später dazu verhalf, sich ohne Schwierigkeiten in der englischsprachigen Filmbranche zu etablieren. Ihre Schulzeit verbrachte sie an ausgesuchten Berliner Schulen und zum Teil an der Bellaria-Schule im schweizerischen Zuoz, da sie seit ihrem sechsten Lebensjahr an Tuberkulose litt und in der Schweiz eine spezielle Lungenbehandlung erhielt. Danach begann sie eine Schauspielausbildung an der Ilka Grüning-Schule in Berlin und nahm Tanzunterricht bei Mary Wigman.

Bühnen- und Filmengagements in den 30er und 40er Jahren
Es folgten Engagements in Würzburg sowie an verschiedenen Bühnen in Berlin, später auch in Zürich und Göttingen. 1930 wurde sie von Robert Siodmak für den Film Abschied entdeckt. Sie war der etwas herbere Typ mit slawischen Wangenknochen und einer markanten, etwas rauchigen Stimme, was sie von den meisten ihrer zeitgenössischen Kolleginnen unterschied. In ihren Rollen spielte sie meist starke Frauen. Obgleich sie während des Nationalsozialismus als junge Darstellerin etliche Erfolge feiern konnte, versuchte sie jedoch ihre Unabhängigkeit zu wahren und setzte sich mutig für bedrohte Kolleginnen und Kollegen ein. So war sie bereit, für den von den Nazis wegen der Ehe mit einer Jüdin mit Schauspielverbot belegten Kollegen Joachim Gottschalk in die Schweiz zu fliegen, um für diesen ein Engagement einzuholen, während andere Kollegen zur Scheidung rieten. Als Horney nach den Verhandlungen mit dem Theater zurückkehrte, erfuhr sie vom Selbstmord der Familie Gottschalk und nahm neben 4 anderen Mutigen trotz Verbots durch die Regierung an der Beerdigung teil. Darüber hinaus unterstützte sie die jüdische Vermieterin ihrer norwegischen Freundin Gerd Høst-Heyerdahl in Berlin und pflegte Kontakt zu Carl Zuckmayer im Exil. Den mit Schreibverbot belegten Erich Kästner versteckte sie in ihrem Haus in Neubabelsberg, wo er unter Pseudonym weiterschrieb. Zu Horneys engsten und lebenslangen Freunden zählte auch der spätere CDU-Politiker Erik Blumenfeld, der Überlebender zweier Konzentrationslager war.

Da Horney sich während des Zweiten Weltkriegs mehrmals wegen ihrer erneut ausgebrochenen Tuberkulose in Schweizer Sanatorien aufhielt, gab die Presse am 20. März 1946 voreilig ihren Tod bekannt, obwohl sie, zwischenzeitlich wieder bei Kräften, auf Schweizer Bühnen stand. Die an ihren Mann gerichteten Kondolenzschreiben beantwortete sie selbst.

Übersiedlung in die USA
Nach dem Tode ihrer Mutter zog Brigitte Horney nach Boston, USA, um deren Lebenswerk und deren Poliklinik weiterzuführen. 1953 wurde Brigitte Horney amerikanische Staatsbürgerin. Sie war in erster Ehe mit dem Kameramann Konstantin Irmen-Tschet und in zweiter Ehe mit dem Kunsthistoriker Hanns Swarzenski (1903–1985) verheiratet. Beide Ehen blieben kinderlos. In ihren letzten Lebensjahren wurde sie vor allem im Fernsehen zum Publikumsliebling, so als Tante Polly in der amerikanischen Kinder- und Jugendserie Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn (1979), in Jakob und Adele (1981–1987) neben Carl-Heinz Schroth, in der Titelrolle als Teufels Großmutter (1985–1986) oder in Das Erbe der Guldenburgs (1986–1988).

Krankheit und Tod
1986 erkrankte sie während der Dreharbeiten zur zweiten Staffel der Serie Das Erbe der Guldenburgs an Darmkrebs und wurde im Frühjahr operiert. Bereits eine knappe Woche nach dem schweren Eingriff, mit einer Kanüle in der Halsvene und unter ärztlicher Aufsicht, arbeitete sie weiter. Mit unendlicher Disziplin und einem unerschütterlichen Lebenswillen stand sie zuletzt vom Krebs gezeichnet und mit gebrochenen Rippen vor der Kamera. Während der Drehpausen wurde sie auf Schloss Wotersen ärztlich versorgt. Die Nächte verbrachte sie zu diesem Zeitpunkt in der Klinik. Sie starb am 27. Juli 1988 im Alter von 77 Jahren im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf an den Folgen der Krebserkrankung (Leberkrebs), drei Drehtage vor Ende der Dreharbeiten. Da Brigitte Horney eine tragende Rolle hatte, musste das Drehbuch zur dritten Staffel der Guldenburgs nach ihrem Tod komplett umgeschrieben werden.

Die Beisetzung fand am 5. August 1988 auf dem Friedhof der St. Valentin-Kirche Wilzhofen/Oberbayern statt. Ihre wegen „nichtarischer" Abstammung im Nationalsozialismus mit Schauspielverbot belegte Kollegin Antje Weisgerber hielt eine Grabrede.

Quelle: wikipedia

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