Oö: Die Rollcontainer der Einsatzführungsunterstützung (EFU) der FF Haslach an der Mühl
HASLACH (OÖ): Die Freiwillige Feuerwehr Haslach beschäftigt sich seit Mitte 2019 mit der Stützpunktaufgabe „Einsatzführungsunterstützung“, kurz EFU. Die Einheit wird von speziell geschulten Kameraden betrieben, um den Feuerwehren im Bezirk bei größeren Ereignissen Unterstützung zu bieten. Der südliche Teil des Bezirks ist Einsatzbereich der EFU Altenfelden, der nördliche Teil jener der EFU Haslach.
Ziel ist es, die örtliche Einsatzleitstelle zu erweitern und ein „mobiles Einsatzbüro“ einzurichten. Die Kameraden verwenden dafür verschiedenste Mittel der Lagedarstellung, mobile Bildschirme, mehrere PC mit Internetverbindung und eine Drohne (Stützpunktgerät des Landesfeuerwehrverbandes).
Das Grundkonzept des OÖ Landesfeuerwehrverbandes regelt die Aufgaben der Einheiten und sieht vor, die Einsatzmittel in einem Kommandofahrzeug zu transportieren. Beim Aufbau der Stützpunkte beschafften die zuständigen Feuerwehren in den Bezirken zum Teil recht unterschiedliche Einsatzmittel um die im Grundkonzept angeführten Aufgaben bestmöglich erfüllen zu können. Ausschlaggebend dafür ist, dass der Oö. Landes-Feuerwehrverband auf die Erarbeitung einer detaillierten Richtlinie verzichtete und bis auf wenige Einsatzmittel keine gesammelte Beschaffung forciert wurde.
Einige Feuerwehren – darunter die FF Haslach – stießen beim Aufbau des Stützpunktes schnell an die Kapazitätsgrenzen ihrer Kommandofahrzeuge. Die Materialien werden daher beispielsweise auf Anhängern, Rollcontainern oder sogar in einem umgebauten Wohnwagen transportiert. Die FF Haslach betreibt die EFU seit der Neubeschaffung auf dem KRF-L, weil ein materialschonender und vor allem sicherer Transport der Einsatzmittel in unserem Kommandofahrzeug nicht möglich ist.
Der Transport und der Betrieb im Kleinrüstfahrzeug-Logistik bieten viele Vorteile – in erster Linie das Platzangebot auf der Ladefläche. Nach den ersten Übungen und Einsätzen stellten die Kameraden jedoch fest, dass einige Einsatzmittel durch den Transport auf Paletten beschädigt wurden. Außerdem waren das Verladen der EFU auf das Fahrzeug sowie der Aufbau an der Einsatzstelle eine zeitraubende und nervenaufreibende Angelegenheit.
Die FF Haslach beschrieb den übergeordneten Stellen die Problematik mehrmals detailliert. Die Beschaffung eines Rollcontainers wurde jedoch u.a. mit Verweis auf die Richtlinie des Verbandes, die den Transport mit einem Kommandofahrzeug vorsieht und mit Verweis auf die gedeckelte Finanzierung der Stützpunkte abgelehnt.
So landete – wie so oft im Feuerwehrwesen – das „Bummerl“ an der untersten Ebene und die FF Haslach musste sich selbst um eine Lösung bemühen, da die bisherige Situation aus der Sicht der Mitglieder eine Zumutung darstellt. Weil der Betrieb der EFU auch nach einer zukünftigen Beschaffung eines neuen, größeren Kommandofahrzeugs nicht zweckmäßig erscheint, wurde der Eigenbau eines Rollcontainers beschlossen. Eine kleine Arbeitsgruppe unter der Führung Engelbert Hetzmannseder konzipierte und baute in weit über 100 Stunden Eigenleistung der FF Haslach unter Ausnutzung des restlichen EFU-Budgets einen Rollcontainer auf.
Der RC EFU ist ein mobiles Büro, das unter der Prämisse „Plug and Play“ gestaltet wurde. Die Zielsetzung, die EFU schnell zum Einsatzort bringen zu können und dort angekommen nach wenigen Handgriffen einsatzbereit zu sein, wurde mit der neuen „multifunktionellen Kiste“, wie der Entwickler sie scherzhaft nennt, mehr als nur erfüllt.
Stauraum für die Einsatzmittel, eine Bildschirmhalterung zur schnellen Lagedarstellung, die Möglichkeit der Einrichtung von zwei Arbeitsplätzen direkt am Rollcontainer durch einen ausklappbaren Tisch und die Verbindung der Stützpunkte EFU und Drohne wurden umgesetzt. Die Akkus der Drohne werden zukünftig direkt am Rollcontainer geladen und alle Einsatzmittel können durch das Verladen des Rollcontainers auf das Fahrzeug gesammelt transportbereit gemacht werden.
„Wir bedanken uns bei allen beteiligten Betrieben für die Unterstützung, besonders hervorheben möchten wir die Tischlerei Ebner aus Haslach.
Der größte Dank gilt den Kameraden die das Projekt mit viel Tüftelarbeit in zig Arbeitsstunden freiwillig umsetzten“, heißt es abschließend.
Freiw. Feuerwehr Haslach an der Mühl
