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„Man hat uns doch dazu erzogen, Dinge zu hinterfragen“: Gen-Z-Influencerin dreht Spieß um – und schiebt Elterngeneration Schuld zu
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Die auf dem Arbeitsmarkt immer präsenter werdenden Mitglieder der sogenannten Generation Z wünschten sich häufig Arbeitserleichterungen, darunter u.a. die Möglichkeit zum Homeoffice und zu sogenannten Workation-Optionen - also einer Kombination aus Arbeit und Urlaub.
Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa Die auf dem Arbeitsmarkt immer präsenter werdenden Mitglieder der sogenannten Generation Z wünschten sich häufig Arbeitserleichterungen, darunter u.a. die Möglichkeit zum Homeoffice und zu sogenannten Workation-Optionen - also einer Kombination aus Arbeit und Urlaub.

Immer mehr Medien kritisieren die vermeintlich laxe Arbeitseinstellung der Gen Z. Nun hat eine Influencerin den Spieß umgedreht – man habe die Gen Z doch dazu erzogen, das Leben kritisch zu hinterfragen.

Andra Berghoff ist Mitglied der sogenannten Generation Z – den zwischen 1997 und 2012 Geborenen. Sie ist auch TikTokerin, deren Videos von mehreren Millionen jungen Menschen gesehen und kommentiert werden.

In einer neuen Videoreihe äußert sich Berghoff zur wachsenden Kritik an der Arbeitseinstellung ihrer Generation. „Lasst uns streiten, Boomer“, sagt Berghoff kampflustig in einem Video, das 3,8 Millionen mal aufgerufen und von ihren Zuschauern 11.600 mal, überwiegend positiv, kommentiert wurde.

Influencerin sieht täglich Menschen, die weniger verdienen als sie – nennt sie „Unternehmensdrohnen“

Um die Realität ihrer Generation unverzerrt darzustellen, beginne Berghoff ihre Verteidigungsrede mit einer kurzen Zusammenfassung ihrer eigenen Arbeitsbiographie, berichtet der „Business Insider“ . Berghoff habe nach eigenen Angaben ihre erste Arbeitserfahrung in einem „9-5-Job in einem Unternehmensbüro für Erwachsene“ gesammelt.

Nach vier Monaten der Arbeit in diesem Büro sei ihr jedoch ein Licht aufgegangen und sie habe gemerkt, dass das Problem im System liege: Sie habe mehrere Boomer gesehen, die „genauso viel Geld verdienten“ wie sie und „sich abmühten, über die Runden zu kommen“.

Mit einem Schlag sei ihr klar geworden, dass harte Arbeit nicht zum Ziel führe und all die Boomer im Unternehmen mit „blindem Optimismus“ auf ein Ziel hinarbeiteten, dass ihnen als „Unternehmensdrohne[n]“ auf ewig verwehrt bleiben würde, sagt Berghoff.

Daher habe sie das Unternehmen „aus gesundheitlichen Gründen“ nach vier Monaten verlassen und angefangen, Gelegenheitsjobs anzunehmen.

Berghoff: „Wir sprechen endlich ein Machtwort“

Obwohl sie nach ihrer Kündigung lange Zeit Schwierigkeiten gehabt habe, ihre Rechnungen zu bezahlen, sehe Berghoff ihre Handlung als Geste der Selbstbehauptung und Machtausübung, berichtet der „Business Insider“.

„Sagt über die Gen Z, was ihr wollt“, sagt Berghoff in einem Video, scheinbar an die Boomer gerichtet. „Aber wir sprechen endlich ein Machtwort über diesen Unternehmenslebensstil, bei dem man die meiste Zeit seines Lebens damit verbringt, in einem Büro zu sitzen und wenig bis gar nichts zu tun“.

Sie und andere Gen-Z-Mitglieder hätten erkannt, dass es glücklicher mache, „Arbeit nach [unseren] eigenen Deadlines zu erledigen und [unser] eigenes Leben zu leben“.

Wer wach sei, erkenne, dass man heutzutage in einer 40-Stunden-Woche gefangen sei und nicht sein echtes Leben lebe.

Berghoff macht Elterngeneration für die Arbeitseinstellung der Gen Z verantwortlich

Dass viele Manager Arbeitnehmer der Generation Z als „besonders schwierig“ empfinden, mache Berghoff anscheinend zugleich stolz und nachdenklich, berichtet der „Business Insider“. Eigentlich hasse man die Arbeit im Unternehmen ja nicht. Es gehe lediglich darum, endlich gegen „unfaire Arbeitsstandards, die den Wandel der Zeit seit Jahrzehnten nicht widerspiegeln“ vorzugehen.

Obgleich sie mittlerweile durch Social-Media-Videos sehr gutes Geld verdiene, würde sie sich ja bereit erklären, in ein Unternehmen zurückzukehren, falls dieses die Arbeitsbedingungen fair gestalte: Konkret müssten Arbeitgebern ihrer Generation einen hohen Lohn, die Möglichkeit „remote“ zu arbeiten und von Anfang an Autonomität bei der Arbeit bieten.

Viele in ihrer Generation wählten mittlerweile zudem das sogenannte „Quiet Quitting“: Man ginge weiterhin zur Arbeit, „um einen Gehaltsscheck zu kassieren“, tue aber aus Selbstrespekt und Protest absolut nichts, was über die konkrete Jobbeschreibung hinausgehe.

Die Arbeitswelt müsse einfach verstehen, dass mit der Generation Z eine Generation herangewachsen sei, die alte Strukturen kritisch hinterfrage und Fehler im System erkenne.

„Man hat uns doch dazu erzogen, Dinge zu hinterfragen“, sagt Berghoff. „Die Arbeit, wie sie bisher in Unternehmen stattfand, ist nervtötend und unnötig, mit ihren langen Arbeitszeiten, der furchtbaren Kleiderordnung und Vorgesetzten, die sich weigern, ihren Mitarbeitern zuzuhören.“ Ohne Mitarbeiter gäbe es schließlich gar kein Unternehmen.

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