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Wissenschaft: Troja-Ausgräber rechnen mit Fund weiterer Gräber
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Wissenschaft - Troja-Ausgräber rechnen mit Fund weiterer Gräber
dpa Blick auf einen Teil der Ausgrabung in der legendären antiken Stadt Troja.

Nach der überraschenden Entdeckung eines Doppelgrabes in der antiken Stadt Troja hoffen die Tübinger Archäologen auf den Fund weiterer Gräber aus der Spätbronzezeit.

„Es könnte der Zipfel eines ganzen Gräberfeldes sein“, sagte der Grabungsleiter Prof. Ernst Pernicka der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart. Dies hätte große Bedeutung, da in der legendären Stadt im Nordwesten der heutigen Türkei bisher nur sehr wenige Grabstätten gefunden wurden. Die beiden in diesem Jahr entdeckten menschlichen Skelette stammten aus der Zeit zwischen 2000 und 1800 v. Chr., erläuterte Pernicka. Aus dieser Phase wurden bisher keine Gräber freigelegt.

Die Forscher fanden die Skelette eines 25 bis 30 Jahre alten Mannes und einer etwa 25-jährigen Frau am inneren Rand des Verteidigungsgrabens, der die Stadt nach bisherigen Erkenntnissen in der Bronzezeit umschloss. Die menschlichen Überreste wurden neben einer Toranlage im Südosten der Stadt ausgegraben, die einen Übergang über den gut vier Meter breiten und bis zu 1,5 Meter tiefen Graben ermöglichte. Die Toten seien allerdings deutlich früher bestattet worden als der Graben gebaut wurde.



Dies ergab nach Pernickas Worten die Datierung der Knochen mit der sogenannten Radiocarbon-Methode. Dabei wird der radioaktive Zerfall des Kohlenstoffisotops C14 zur Altersbestimmung genutzt. Das Ergebnis erkläre auch, warum der untere Teil der Skelette fehlte. Außerdem passe der frühere Fund eines menschlichen Oberschenkels im Graben dazu. Höchstwahrscheinlich hätten die Erbauer den Graben um 1500 v. Chr. quer durch die Grabstätte angelegt – möglicherweise ohne dies zu bemerken.

Pernicka möchte nach den Skelettfunden die Grabungen auch im kommenden Jahr fortsetzen. Neben der Suche nach weiteren Gräbern könnte auch der Verteidigungsgraben weiter erforscht werden. „Wir wollen untersuchen, ob ähnlich wie am Südtor der Graben mit einer inneren Palisade verstärkt war.“


Troja ist durch Homers Epos „Ilias“ weltberühmt geworden. Darin schildert der Dichter den zehn Jahre währenden Krieg eines griechischen Heeres gegen die Stadt Troja, nachdem der trojanische Prinz Paris die Frau des griechischen Herrschers Menelaos, Helena, geraubt hatte. Die Wissenschaft datiert den Trojanischen Krieg nach bisherigen Berechnungen auf die Zeit zwischen 1200 und 1180 v.Chr. Unklar ist allerdings, ob es den Krieg in der von Homer beschriebenen Form tatsächlich gab.
dpa
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