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Eruption in Schwarzem Loch: Urmenschen sahen Spektakel in der Milchstraße
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David A. Aguilar (CFA) Diese künstlerische Darstellung zeigt eine Randansicht der Milchstraße. Die neu entdeckten Gammastrahlen-Jets (pink) erstrecken sich 27 000 Lichtjahre oberhalb und unterhalb der galaktischen Ebene, sie sind in einem Winkel von 15 Grad geneigt. Bisher bekannte Gamma-ray Blasen sind in violett dargestellt. Die Blasen und Jets lassen vermuten, dass unser galaktisches Zentrum in der Vergangenheit viel aktiver war, als es heute ist.
  • FOCUS-online-Autor

Im Zentrum unserer Milchstraße hat es vor zwei Millionen Jahren einen starken Strahlungsausbruch gegeben. Die Urmenschen, die damals lebten, wurden Zeugen des Himmelsspektakels. Heute haben Astronomen eine Erklärung dafür.

Vor knapp zwei Millionen Jahren streiften Urmenschen der Art Homo erectus über die Erde. Ihnen bot sich, sofern sie südlich des Äquators lebten, in den Nächten ein befremdliches Bild. Am Himmel leuchtete ein geheimnisvoller Lichtfleck, ungefähr so hell und groß wie der Vollmond. Er stand inmitten des Sternenbandes, das sich über das Firmament zieht. Heute nennen wir es die Milchstraße.

Die Beobachter wussten natürlich nicht, was sie da sahen. Sie zählten zu den ersten Vertretern der Gattung Homo und hatten erst vor relativ kurzer Zeit gelernt, aufrecht zu gehen, und sie nutzten bereits einfache Steinwerkzeuge. Doch ihr Hirn begann erst, auf die Größe zu wachsen, die dem modernen Homo sapiens zu eigen ist.

Erklärung zwei Millionen Jahre später


Dafür können heutige Astronomen das rätselhafte Leuchtobjekt erklären: Unsere Vorfahren sahen einen mächtigen Energieausbruch, der von dem riesigen Schwarzen Loch ausging, das in rund 27 000 Lichtjahren Entfernung im Zentrum der Milchstraße steht. Es besitzt 4,3 Millionen Mal mehr Masse als unsere Sonne, doch sein Ereignishorizont – das ist jene Grenze, ab der das Licht aufgrund der Schwerkraft der zentralen Masse nicht mehr ins All entweichen kann – hat nur wenig mehr als zehn Millionen Kilometer Durchmesser.

Den Himmelsort, an dem sich das Schwerkraftmonster befindet, bezeichnen die Astronomen als Sagittarius A*. Dort, im Sternbild Sagittarius (Schütze), hatten sie bereits 1974 eine Quelle von Radiowellen entdeckt, die sich später als erste Spur des Schwarzen Lochs entpuppte. Die Idee, dass sich bei Sagittarius A* zu Beginn der Menschheitsgeschichte eine heftige Eruption ereignete, kam dem Astronomen Joss Bland-Hawthorn von der australischen Universität Sydney und einigen seiner Kollegen, als sie zwei scheinbar eigenständige Phänomene miteinander in Beziehung setzten. Beide hängen mit der Natur des Schwerkraftmonsters zusammen.

Derzeit strahlt die Milchstraße nur schwach


Im Moment ruht es still im Herzen der Milchstraße, das Zentrum sendet nur eine schwache Strahlung aus. Mit der Ruhe ist es aber schlagartig vorbei, sobald ihm eine größere Ansammlung von Materie zu nahe kommt. Dies können Gaswolken sein, aber auch ganze Sterne. Dann zieht sie das Schwarze Loch mit seiner immensen Gravitation an, wobei es Sterne durch Gezeitenkräfte zerreißt. Doch die Gasmassen können aus himmelsmechanischen Gründen nicht direkt in die Schwerkraftfalle stürzen, sondern werden in eine spiralförmige Umlaufbahn gezwungen.

Auf diesem Orbit nähern sie sich dem zentralen Objekt an. Dabei bildet sich eine so genannte Akkretionsscheibe. Darin heizt sich die Materie durch Reibung stark auf und beginnt schlagartig hell zu leuchten. Bei steigender Energiezufuhr sendet sie schließlich harte Röntgen- und Gammastrahlung aus. Diesen Prozess können die Astronomen gerade sozusagen von einem Logenplatz aus verfolgen. Seit kurzem ist wieder eine Gaswolke im Anflug und wird von dem Schwarzen Loch zerrissen.

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