50+ Dinge, die du dir erlauben solltest, um freier zu leben

Foto: Kianan bosmann @unsplash

Foto: Kianan bosmann @unsplash

“Am Liebsten würde ich einfach mal rausschreien: “Es ist mir scheißegal, was man machen kann und was nicht"!”, sagte meine Klientin.
”Was hindert dich daran, es zu tun?”, fragte ich zurück. Meine Klientin lachte und meinte: “Hm. Weil man das doch nicht machen kann.”

Wenn du jetzt denkst, dass es hier um irgendwelche illegalen Aktionen ging, dann kann ich dich beruhigen. Meine Klientin ärgerte sich darüber, dass sie immer die Letzte im Büro war und ihre Bedürfnisse hinten anstellte.

Die Übung, die wir anschließend machten, war sehr kraftvoll und brachte ans Tageslicht, um was es ging. Vielleicht vermutest du ein Selbstwert- oder Selbstbewusstseinsthema. Nichts dergleichen. Es ging um die eigene Erlaubnis.



Und wenn ich mir das einfach erlaube?

Wo ist das Problem? Chefin = hat das Sagen = kann machen was sie will.
Diese Formel klingt recht einfach. Zu einfach.

Meine Klientin kommt aus einem sehr strengen Elternhaus. Verantwortung zu übernehmen, wird groß geschrieben. Leider hatte sie verdrängt, dass sie auch gegenüber sich selbst verantwortlich ist.

Es war spannend, denn in unserer Zusammenarbeit kamen “indirekt” immer mal wieder die Eltern zu Wort. Mit Überzeugen wie “Eine X (Familienname) ist immer pünktlich”. “Wer A sagt, muss auch B sagen”. “Was liegst du hier rum, hast du nichts Besseres zu tun?”. “Was sollen denn die Nachbarn denken?”

Kennst du diese Sprüche auch? Wenn nicht, wette ich, dass dir andere Sätze in den Sinn kommen. Das soll hier übrigens kein Eltern-Bashing sein. Wir sind erwachsen und können uns entscheiden, ob wir diese Überzeugungen der Eltern/ Lehrer etc. noch glauben wollen oder nicht.



Wie oft verkneifst du dir Dinge, die man nicht macht?

Wie oft bist du heute in Annahmen gefangen, zum Beispiel, wenn du denkst, „Kann ich das bringen?“, „Kann ich das jetzt so machen?“, „Darf ich das? Und wenn ja, wie oft?“

TIPP:

Bei Sätzen oder Gedanken mit “man” solltest du genauer hinschauen. Wer ist denn diese:r man? Und nur weil “man” das sagt, ist es für dich richtig?

Was, wenn du es dir einfach erlaubst?

In meiner Arbeit treffe ich viele Frauen, die verlernt haben, sich Dinge einfach zu erlauben, einzufordern, ganz natürlich zu verlangen.

Wie ist es bei dir?


Hier hab ich eine 50+ Liste begonnen mit Dingen, die wir uns viel öfter erlauben sollten. Die Reihenfolge ist willkürlich und umfasst Beruf und Privatleben. Ich lade dich herzlich ein, sie mit deinen Punkten zu erweitern:


Erlaube dir . . .

  • alle Rollenbilder in Frage zu stellen
    - als weibliche Führungskraft musst du doch ….
    - eine gute Führungskraft ist doch …
    - als Frau in Führung kannst du doch nicht …
    - als Mama musst du doch …

  • deine Karriere als Weg zu sehen. Es ist erlaubt, auch mal “falsch” abzubiegen und du brauchst nicht mit X Jahren dieses und jenes erreicht haben. Es ist dein Weg und dein Ziel.

  • unverschämte Bemerkungen zu ignorieren. Du brauchst nicht über jedes Stöckchen springen, dass dir irgendjemand hinhält.

  • zu delegieren


  • dich nicht zu erklären, warum du
    - Kinder hast
    - keine Kinder hast
    - als Mama in Vollzeit als Führungskraft arbeitest
    - dich entschieden hast, zu Hause zu sein

  • Dinge zu tun, weil du Lust drauf hast und nicht, weil “man” sie eben macht

  • unverschämt viel Geld zu verdienen (Viel ist übrigens eine Frage der Perspektive)

  • stolz auf dich zu sein


  • mehr zu wollen

  • dich nicht zu vergleichen

  • auf dämliche Fragen, wie du das mit Karriere und Familie machst, nicht zu antworten oder mit “Ich verstehe die Frage nicht” zu antworten. Glaub’ mir beim 3. Mal “Ich verstehe die Frage nicht”, kapiert’s der Fragende. Diese Antwort klappt bei allen dämlichen Fragen.

  • dich an erste Stelle zu setzen. Auch als Mama, bzw. gerade als Mama.

  • deine Frau zu stehen



  • die Meinung der anderen stehen zu lassen (d. h. einen Scheiß drauf zu geben, was sie von dDir denken)

  • dir deine Bühne zu nehmen

  • stolz auf das Erreichte zu sein

  • tolle Mama UND tolle Chefin zu sein

  • Sprüche wie “Das kannst Du doch nicht machen” einfach zu ignorieren oder mit einem “Doch ich kann” zu parieren

  • eine eigene Meinung, jenseits des Mainstream



  • deine Gefühle (Wut, Trauer, Freude, Frust . . . )

  • nein zu sagen, zu Allem, was Du nicht magst und was dir nicht guttut (Menschen, Dinge, Tätigkeiten, Gedanken, Gewohnheiten etc.)

  • ja zu sagen, zu Allem, was du magst und was dir guttut (Menschen, Dinge, Tätigkeiten, Gedanken, Gewohnheiten etc.)

  • Auszeiten nur für dich. Ja, auch als Mama und besonders als Mama!

  • deine Meinung zu ändern, wenn dich Argumente überzeugen



  • eine andere Meinung zu haben und diese zu offen zu vertreten, auch wenn es unbequem ist

  • Dinge anders zu tun, auch wenn man sie jahrzehntelang so gemacht hat

  • Gegebenheiten immer wieder in Frage zu stellen

  • ehrgeizig zu sein

  • Erfolg für dich neu zu definieren

  • selbst zu entscheiden, was „Karriere machen“ für dich heißt



  • vor dem nächsten Schritt Angst zu haben, aber trotzdem weiterzugehen

  • das Jobangebot anzunehmen, das dir (noch) eine Nummer zu groß vorkommt

  • den Führungsposten anzunehmen, auch wenn du dann mehr verdienst als dein:e Partner:in

  • neidlos gegenüber anderen Frauen zu sein

  • Fehler zuzugeben



  • den Kurs zu ändern oder umzudrehen, wenn du dich (in deinem Leben) mal verlaufen hast

  • klare Grenzen aufzuzeigen

  • nicht perfekt zu sein

  • unberechenbarer zu sein

  • von deinen Erfolgen zu erzählen

  • auf deine Erfolge stolz zu sein



  • nicht auf jede dumme Bemerkung zu reagieren

  • nicht Everybody’s Darling zu sein

  • Regeln zu brechen (natürlich innerhalb der gesellschaftlichen Normen und Legalität)

  • Spaß in der Arbeit zu haben, auch wenn es gemeinhin heißt, in der Arbeit könne “man” allenfalls Freude empfinden und Spaß gehöre in die Freizeit

  • unnachgiebig zu sein, bei Angelegenheiten, die dir wichtig sind

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  • anders zu reagieren, als die anderen das von dir erwarten und gewohnt sind

  • das Älter werden anzunehmen und nicht auf den „Anti-Aging“-Zug aufzuspringen

  • nicht alle Kommentare auf die Goldwaage zu legen

  • dich wichtig zu nehmen

  • Respekt dir gegenüber einzufordern

  • jedem Menschen, egal welcher Hierarchiestufe, auf Augenhöhe zu begegnen

  • Arroganz mit Ignoranz und Coolness zu begegnen


  • deine regelmäßigen Pausen einzuhalten

  • nicht erreichbar zu sein

  • laut zu lachen, wenn dir danach ist

  • deine Weiblichkeit zu zeigen, auch im männerdominierten Umfeld

  • auf dein Bauchgefühl zu hören und deiner Intuition genügend Raum zu geben

  • eingefahrene interne Abläufe zu hinterfragen

  • dich auf deine Art zu behaupten

  • Herausforderungen anzunehmen, auch wenn das Ablehnen bequemer und einfacher ist


  • nicht in Selbstzweifel zu verfallen, wenn Dir etwas mal nicht gelingt

  • die “dummen” Fragen zu stellen, die viele im Kopf haben, sich jedoch nicht zu fragen trauen

  • mutiger zu sein

  • auf dich und deine Bedürfnisse zu achten

  • die Stimme im Kopf, die sagt, du seist zu jung, zu alt, zu unerfahren, zu erfahren, zu weiblich, zu männlich, zu laut, zu leise etc. einfach zu ignorieren

  • Dinge nicht zu tun, auch wenn „man“ sie macht


  • dir deiner Macht bewusst zu werden und diese anzunehmen

  • zu träumen

  • einfach mal faul zu sein und nichts zu machen

  • an deine Träume zu glauben

  • deine Träume zu verwirklichen

  • dein Leben nach deinen Vorstellungen zu leben


  • du zu sein

  • Frau zu sein, nach deinen Vorstellungen

  • dich von mir unterstützen zu lassen. Melde dich gerne bei mir.

Und jetzt?

Was sollst du mit dieser langen Liste anfangen? Gehe die Punkte durch und mache einen Haken bei Dingen, die du dir in Zukunft erlauben willst. Füge deine eigenen Punkte hinzu und erlaube dir jede Woche einen deiner Punkte umzusetzen (oder in dem Rhythmus, der für dich passt).

Vielleicht pieksen dich einige Sachen. Die würde ich mir ganz besonders genau anschauen. Was triggert dich da? Vielleicht hast du sofort Sprüche aus deiner Kindheit oder deinem jetzigen Umfeld im Kopf?

Vor allem: Hab Spaß dabei!! Es ist eine schöne Entdeckungsreise. Mir ist erst letzten Sommer bewusst geworden, dass ich mir nicht erlaubt habe, während meiner regulären Arbeitszeit joggen zu gehen. Dabei bin ich meine eigene Chefin und kann mir meine Zeit selbst einteilen. Dieser Artikel zum Beispiel entsteht an einem Sonntag.

Auf was sollst du warten?

Erlaube dir, die zu sein, die du gerne sein möchtest. Ist das einfach? Nö, jedoch sehr befreiend.

Es ist ein Prozess. Es sind die kleinen, kontinuierlichen Schritte, die dich ans Ziel bringen.

Ach übrigens, es gibt keine Benimm’-Polizei. Trau dich doch einfach mal verrückter, leiser, lauter … zu sein, wenn dir danach ist.


Baby-Steps bringen dich ans Ziel

Fange mit kleinen Dingen an. Suche dir die Punkte raus, die du leicht umsetzen kannst. Und dann übe, übe, übe.

Mache dir Notizen, was diese kleine Veränderung in deinem Leben bewirkt. Wie reagiert dein Umfeld? Was macht es mit dir? Freu dich daran, dir Stück für Stück immer mehr zu erlauben und erzähle mir dann gerne davon.

 

Wie sind deine Erfahrungen?

Mit welchen Dingen hast du diese Liste ergänzt? Lass uns doch an deinen Erkenntnissen in den Kommentaren teilhaben.

Bis bald,
deine Monika

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