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Bombendrohungen mit „Hamas-Bezug“: Auch Hauptbahnhof Berlin, SPD-Zentrale und RTL betroffen

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Gegen den Hauptbahnhof in Berlin ist eine Bombendrohung gerichtet worden.
Gegen den Hauptbahnhof in Berlin ist eine Bombendrohung gerichtet worden. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Nachdem am Montagmorgen in mehreren Schulen in Deutschland Ausnahmezustand herrscht, lösen Bombendrohungen am Dienstag erneut Einsätze aus.

Update vom 25. Oktober, 6.40 Uhr: Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die bundesweiten Bombendrohungen gegen Schulen, Medienhäuser und Botschaften „als einen verabscheuungswürdigen Versuch der Einschüchterung“ verurteilt. Noch prüften die Ermittler einen Bezug zu der radikalislamistischen Terrorgruppe Hamas, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Hinweise darauf lägen aber vor. „Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, so zeigt sich damit einmal mehr, dass Antisemitismus unsere Gesellschaft als Ganze angreift und seine zerstörerische Kraft sich zwar zuallererst, aber keineswegs ausschließlich gegen Jüdinnen und Juden richtet.“

Welle von Bombendrohungen am Dienstag – Staatsschutz ermittelt

Update vom 24. Oktober, 17.13 Uhr: Bis Dienstagmittag hatten Bombendrohungen gegen Schulen in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen zahlreiche Menschen aufgeschreckt. Wegen einer Bombendrohung in Rockstock ermittelt jetzt der Staatsschutz. Es werde geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen den Mails und weiteren Drohschreiben an Schulen in Deutschland bestehe, teilte die Polizei mit.

Bombendrohung gegen Schule: Schülerinnen erleiden nach Evakuierung Kreislaufprobleme

In Sachsen erlitten sechs Teenagerinnen während der Räumung der betroffenen Schulen Kreislaufprobleme. Sie wurden vor Ort zwar von Sanitätern betreut, drei von ihnen seien aber vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die Hintergründe und Urheber sind weiter unbekannt. Es könne womöglich aber darum gehen, das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu schwächen und Unmut gegen Israel zu schüren, erfuhr die Deutschen Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Die Drohnachrichten gingen laut Polizei per Mail ein. In einigen Fällen wurden Bezüge zur Terrororganisation Hamas und dem Israel-Krieg hergestellt, in einem Schreiben zum Ukraine-Krieg. Den Tätern droht unter dem Straftatbestand der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eine Geldstrafe oder mehrjährige Haftstrafe.

Nach Bombendrohungen an Schulen in Deutschland: Noch keine Informationen zu den Hintergründen

Update vom 24. Oktober, 15.32 Uhr: Nach den etlichen Bombendrohungen gibt es bislang noch keine Informationen zu den Zielen der Täter. „Ob mit den Drohungen ein extremistisches Ziel verfolgt wird oder es sich um ‚Trittbrettfahrer‘ handelt, die sich zur Verstärkung der Wirksamkeit ihrer Drohungen als Hamas bezeichnen, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend bewertet werden“, teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums mit. Ähnliche Fälle habe es dem Ministerium zufolge am 14. und 15. Oktober in Frankreich gegeben, unter anderem gegen den Louvre und Schloss Versailles.

Auch in der Schweiz gab es am Dienstag eine Bombendrohung gegen ein Gericht. Mehrere Medienhäuser hätten der Tageszeitung Blick zufolge eine anonyme Drohmail erhalten. Darin wurde angekündigt, im Obergerichtsgebäude in Zürich Sprengstoff zu zünden. Den Angaben zufolge sperrte die Polizei das Gebiet weiträumig ab. „Am Wochenende haben wir am Obergericht des Kantons Zürich eine rote Markierung angebracht. Die Markierung wurde mit einer Spraydose an einem Fenster und an der Türe des Haupteingangs angebracht“, zitierte Blick aus der E-Mail. Ein Sprengkörper soll am Nachmittag explodieren.

Drohmails an Schulen in Erfurt: Polizei gibt Entwarnung

Update vom 24. Oktober, 13.54 Uhr: Nachdem drei Schulen in Erfurt Drohmails erhalten hatten, gibt die Polizei nun Entwarnung. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung, teilte eine Sprecherin mit. Durch die psychisch belastenden Situation seien mehrere Schüler und eine Lehrkraft medizinisch versorgt worden. Erst am Mittwoch soll wieder regulärer Unterricht stattfinden.

Alle Einrichtungen hatten wortgleiche E-Mails erhalten. Darin wurde teils in arabischer Sprache, teils in Deutsch mit Gewalt gedroht. Der Absender ist laut Polizei weiter unbekannt. Es wird wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat ermittelt.

Update vom 24. Oktober, 12.55 Uhr: Fünf Schulen haben in München am Dienstag ebenfalls Bombendrohungen erhalten. Nach Polizeiangaben wurde das Asam-Gymnasium in Giesing bereits geräumt. Zu den anderen Schulen nannte die Polizei keine Details. Nur, dass diese nicht evakuiert wurden. Die Schulen hatten in der Nacht wie viele andere Einrichtungen in der Bundesrepublik Drohmails mit „Hamas“-Bezug erhalten.

Hauptbahnhof Berlin, SPD-Zentrale und RTL betroffen: Weitere Einrichtungen erhalten Drohungen

Update vom 24. Oktober, 11.50 Uhr: Wie in vielen anderen Bundesländern sind auch in Berlin mehrere Bombendrohungen eingegangen, unter anderem gegen den Sender RTL. Der Hauptbahnhof war ebenfalls betroffen, nachdem am frühen Dienstagmorgen eine Drohmail bei der Deutschen Bahn eingegangen war. Eine Gefährdung der Reisenden konnte aber ausgeschlossen werden. Der Sitz der Bundeszentrale der SPD im Willy-Brandt-Haus hatte auch eine Bombendrohung erhalten. Das Landeskriminalamt (LKA) sei eingeschaltet worden. Weitere Details nannte die Polizei zunächst nicht.

Auch gegen ein Funkzentrum mit mehreren Radiosendern in Weimar, in dem Antenne Thüringen, Landeswelle Thüringen und Radio Top40 untergebracht sind, gab es am Dienstagmorgen eine Bombendrohung. Das Gebäude war deshalb evakuiert worden. Nun gibt die Polizei neue Details bekannt.

Es seien keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden, teilte ein Sprecher mit. Der Sprengstoffspürhund habe nicht angeschlagen. Zuvor war eine Drohmail mit „Hamas“-Bezug bei den Sendern eingegangen. Ob es tatsächlich einen Bezug zu der radikalislamistischen Terrorgruppe gibt, müsse nun ermittelt werden, betonte der Sprecher.

Erneut Bombendrohung gegen Schule in Bayern: Gebäude wird evakuiert

Update vom 24. Oktober, 10.37 Uhr: Während am Dienstagmorgen eine Realschule in Bayreuth in Oberfranken wegen einer Bombendrohung gesperrt wurde, ist nun eine weitere Einrichtung in Bayern betroffen. Dabei handelt es sich um eine Gesamtschule in Hollfeld im Landkreis Bayreuth, die ebenfalls wegen einer Bombendrohung am Dienstagmorgen geräumt wurde. Derzeit stehe die Polizei stehe in engem Austausch mit den Schulteilungen, erste Maßnahmen würden eingeleitet, teilte ein Sprecher mit. Das Gebäude sei bereits evakuiert worden.

In beiden Fällen sei in der Nacht eine Drohmail eingegangen, die am Morgen entdeckt worden sei. Bereits vergangene Woche hatte eine Schule in Hollfeld eine Bombendrohung erhalten.

Drohung an weiteren Schulen und einen Radio-Sender: Polizei räumt Gebäude

Update vom 24. Oktober, 10.05 Uhr: Nachdem am Dienstagmorgen eine Schule in Bayern eine Bombendrohung erhalten hatte, gingen am selben Morgen drei weitere Drohnachrichten an Schulen in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Dabei handele es sich Polizei-Angaben zufolge aber nicht um eine Bombendrohung. Eine Sprecherin sprach gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur vor „Gewaltdrohungen“. Die eingeleiteten Maßnahmen befänden sich an den drei Schulen an unterschiedlichen Punkten, da die Nachrichten jeweils zu unterschiedlichen Zeitpunkten gelesen worden waren.

So habe eine Schule in Erfurt bereits geräumt werden müssen. In der zweiten habe der Schulbetrieb noch nicht gestartet, sodass lediglich die Hortkinder mussten evakuiert werden. Die dritte Drohung sei noch „frisch“, weshalb sich die Maßnahmen „noch am Anfang“ befänden. Durchsucht seien die Gebäude noch nicht worden, betonte die Sprecherin.

Auch das Gebäude des Radiosenders Antenne Thüringen in Weimar musste am Dienstagmorgen evakuiert werden. Grund war hier Polizei-Angaben zufolge eine Bombendrohung. Zuvor sei eine Drohmail mit dem Absender „Hamas“ eingegangen. Hier würden nun Sprengstoffproben durchgeführt werden.

Schon wieder Bombendrohung: Schule in Bayern abgeriegelt

Update vom 24. Oktober, 9.01 Uhr: Erneut hat es eine Bombendrohung an einer Schule in Bayern gegeben. Die Polizei räumte nach eigenen Angaben am Dienstagmorgen (24. Oktober) eine Realschule in Bayreuth in Oberfranken und sperrte diese ab. Wie bereits am Vortag sei wieder eine E-Mail mit Hamas-Bezug eingegangen, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei nehme die Drohung ernst, auch wenn nach den vergangenen Bombendrohungen nicht Verdächtiges entdeckt wurde.

Am Montag (23. Oktober) haben Drohungen gegen mehrere Schulen bundesweite Polizeieinsätze ausgelöst. Betroffen waren Schulen in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Auch das ZDF in Mainz wurde wegen einer Bombendrohung kurzzeitig geräumt.

Palästina-Kontext bei Bombendrohungen gegen Schulen?

Update vom 24. Oktober, 6.38 Uhr: Die Untersuchungen zu den Bombendrohungen, die an mindestens elf Schulen gerichtet waren, sind im Gange. Es werde angenommen, dass alle Drohungen in einem Zusammenhang mit Palästina stehen, wie die Berliner Morgenpost unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen berichtet. Die Mails ähneln sich demnach stark und enthalten Aussagen wie: „Alle Ungläubigen sollen sterben“.

Die E-Mail-Adressen, über die die Drohungen versendet wurden, sind nicht echt – daher könnte die Identifizierung der Verantwortlichen eine Herausforderung darstellen. Da alle Drohungen am selben Tag versandt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie von derselben Person stammen.

Am Dienstag soll der Unterricht nach den Bombendrohung wieder normal stattfinden

Update vom 23. Oktober, 20 Uhr: Auch in Sachsen ist es gegen eine Oberschule in Chemnitz zu einer Bombendrohung gekommen, wie eine Sprecherin der Polizei am Abend mitgeteilt hatte. Die Schule habe die Drohung per Mail erhalten, in der auch die Nachricht „Free Palestine“ enthalten war. Die Schule wurde daraufhin am Montag geschlossen und durchsucht. Am Dienstag soll der Unterricht wie gewohnt stattfinden.

Update vom 23. Oktober, 13.10 Uhr: An mindestens sieben Schulen gab es am Montagmorgen Bombendrohungen. In der Folge fiel für Hunderte Schülerinnen und Schüler zu Wochenbeginn der Unterricht aus.

Auch gegen das ZDF in Mainz wurde eine Bombendrohung ausgesprochen. Im Gegensatz zu den meisten Schulen konnte dort schnell Entwarnung gegeben werden. In einer Pressemitteilung der Wuppertaler Polizei hieß es, ob ein Zusammenhang zwischen den Schreiben bestehe, sei Bestandteil von Ermittlungen. „Der Staatsschutz hat die Ermittlungen zu den Hintergründen und dem Urheber der E-Mails aufgenommen.“

Fünf Schulen von Bombendrohungen betroffen: Zwei davon in Bayern

Update vom 23. Oktober, 11.10 Uhr: Nach Einsätzen in fünf deutschen Städten ist, wie sich nun herausstellt, auch bei der Goethe-Mittelschule in Augsburg am Montagmorgen eine Bombendrohung eingegangen. Wie auch in Regensburg wurde die Drohung per E-Mail verschickt. Zu den Hintergründen machte eine Polizeisprecherin zunächst keine Angaben. Ein Zusammenhang mit anderen Drohmails werde im Zuge der Ermittlungen geprüft.

Die Schülerinnen und Schüler seien vor Unterrichtsbeginn nicht in das Gebäude gelassen worden, hieß es von der Polizei weiter. Am Vormittag wurde die Schule demnach abgesucht. Wie die Augsburger Allgemeine berichtete, gab die Polizei gegen elf Uhr Entwarnung. Auch in Münster soll von dem Drohschreiben „keine konkrete Bedrohung“ ausgehen.

Offenbar gehe von dem Schreiben „keine konkrete Bedrohung“ aus.

Bombendrohungen an vier Schulen: Zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort

Unsere Erstmeldung vom 23. Oktober: Frankfurt - Die Polizei ist in Erfurt, Solingen, Karlsruhe, Münster und Regensburg im Einsatz. Hintergrund sind Bombendrohungen. Ein Zusammenhang ist zunächst nicht bekannt.

StadtHintergrund
Solingen:Mögliche Bedrohungslage
Erfurt:Bombendrohung
Regensburg:Bombendrohung
Karlsruhe:Drohmail
Münster:Bombendrohung

Bedrohungslage durch Bombendrohungen: An Solinger Gesamtschule fällt Unterricht aus

An der Alexander-Coppel-Gesamtschule in Solingen fällt am Montag der Unterricht wegen einer möglichen Bedrohungslage aus. „Die Polizei ist vor Ort, um den Sachverhalt zu prüfen und eine mögliche angedrohte Gefahr zu verhindern“, sagte ein Pressesprecher der Polizei in Wuppertal am Montagmorgen. Die Bedrohungslage sei der Polizei demnach von Verantwortlichen der Schule gemeldet worden.

Auch knapp zwei Stunden später machte die Polizei keine weiteren Angaben zu den Hintergründen des Vorfalls. Die Beamten seien im Bereich des Schulkomplexes im Einsatz, um die „angedrohten Straftaten“ zu verhindern, erklärte der Sprecher. Von welcher Gefahr genau auszugehen ist, sagte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Erfurter Schule nach Bombendrohung evakuiert - auch Schule in Regensburg betroffen

Auch Erfurt ist betroffen. Nach einer Bombendrohung wurde eine Schule in der Stadt evakuiert. Spürhunde seien bei dem Großeinsatz vor Ort. Das gesamte Gebäude werde abgesucht. Darüber informierte eine Polizeisprecherin. Die E-Mail mit der Drohung sei am Morgen bei der Schule eingegangen. Nach der Evakuierung bleibe die Schule am Montag vorerst geschlossen, teilte die Schule auf ihre Webseite mit.

Ähnliche Szenen spielten sich in Regensburg ab. Dort räumte die Polizei eine Schule ebenfalls nach einer Bombendrohung. Mehrere Polizeihunde seien bei der Absuche des Gebäudes im Einsatz, der am Vormittag noch andauerte. Zunächst hatte die Mittelbayerische Zeitung darüber berichtet. Eine Bombendrohung gab es zudem in Münster, wie die Münstersche Zeitung informierte. Betroffen ist das münsterische Schloss. Dieses ist der Hauptsitz der Universität Münster.

Drohmail auch an Karlsruher Schule - Sie ging schon am Wochenende ein

Nach einer Drohmail hat die Polizei am Montagmorgen eine Gemeinschaftsschule in Karlsruhe durchsucht. Wie ein Polizeisprecher sagte, war die E-Mail „mit bedrohlichem Inhalt“ am Wochenende eingegangen und am Montag gelesen worden. Die Schule habe daraufhin sofort die Polizei alarmiert, die gegen 7.45 Uhr mit starken Kräften und auch mehreren Spürhunden vor Ort war. Ob es sich um eine Bombendrohung handelte, wurde zunächst nicht kommentiert. Die Ermittlungen seien in vollem Gange und es sei „noch zu früh, dazu etwas zu sagen“, so äußerte sich ein Sprecher. Die Schüler seien mittlerweile alle auf dem Weg nach Hause. Die Schule bleibe geschlossen.

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